Siegfried Weischenberg Die Wissenschaft – Und Ihre .

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Siegfried WeischenbergDie Wissenschaft – und ihre KommunikationVon Max Weber bis Bologna:Anmerkungen zur akademischen Parallelwelt(Vortrag bei der Verabschiedung von M. Kroemer, Universität Wuppertal, 28.3.2012)Mein Vortrag soll von der Unmöglichkeit handeln, der Welt die Welt der Wissenschaft zu vermitteln. Und von der Situation eines Menschen, der dies mehr als drei Jahrzehnte lang (trotzdem)versucht hat.Meine Absicht ist es dabei auch, den mit der Wissenschaft und ihrer Institutionalisierung in Formvon Hochschulen nicht so sehr Vertrauten diese Parallelwelt ein wenig näher zu bringen. Nur solässt sich begreifen, was jemand geleistet hat, der hier jahrzehntelang als Vermittler unterwegswar. Ich sage aber gleich dazu, dass ich mit dem Vorhaben, die Wissenschaft und ihre Kommunikation zu erklären, wohl genauso scheitern werde wie viele vor mir, denn diese Welt wird nichteinmal von denen verstanden, die ihr angehören.Es wird dabei um Unmöglichkeiten und Widersprüche gehen, also um Aporien und Paradoxien.Die Aporien haben sich schon in den Untertitel eingeschlichen: Max Weber und Bologna, daspasst eigentlich gar nicht zusammen. Weber bedeutet: protestantische Ethik und preußische Ordnung; Bologna bedeutet: katholische Folklore und italienisches Chaos. Die Gegensatzpaare sindsomit Puritanismus vs. Katholizismus – oder Westfalen/Rheinland bzw. Barmen/Elberfeld.Ich bin – als gelernter Katholik – in Barmen zur Schule gegangen; ‚Diaspora’ nannte man dasdamals. Auf dem Carl-Duisberg-Gymnasium – eine Zeit lang auch die Schule von Johannes Rau,dem Spiritus Rector dieser Universität – mussten wir Katholiken den Klassenraum verlassen,wenn Religionsunterricht auf dem Stundenplan stand, und uns mit einem Kaplan irgendwohinverziehen. Das war ziemlich erniedrigend.Heute hätte man dann aber ein fröhliches Lied auf den Lippen, und zwar einen Karnevalsschlagervon Jürgen Becker und Norbert Alich: „Ich bin so froh, dass ich nicht evangelisch bin.“ Der Anfang lautet so: „Ich bin so froh, dass ich nicht evangelisch bin, denn die haben doch nichts als

2arbeiten im Sinn.“ Später heißt es dann: „Max Weber hat gesagt, dass nur die Arbeit wichtig ist.Dass der Herrgott den begnadigt, der die Pflichten nicht vergisst. Müßiggang und Karneval, dasist für die Katz. Wer auf Erden viel verdient, hat bei Gott den besten Platz.“Das wird Webers Schrift „Die protestantische Ethik und der ‚Geist’ des Kapitalismus“ zwar nichtin vollem Umfang gerecht, zielt aber in die richtige Richtung. Bologna, die katholische Reform,führt auf jeden Fall zu anderen Ergebnissen. Ich kann dies letztlich nur auf der Basis meiner Erfahrungen in der Sozial-und Kommunikationswissenschaft beurteilen; sie sind aber kongruentmit der Vielzahl kritischer Stimmen, die sich in Publikationen zu Wort gemeldet haben.Vielleicht am besten, auf jeden Fall am knappsten, hat der Münchner Soziologe Armin Nassehidie Probleme auf den Punkt gebracht. Bei der ‚Bologna-Reform’ handele es sich keineswegs umeine neoliberale Ökonomisierung der Hochschulen, wie immer behauptet werde, schrieb er in derFAZ; tatsächlich sei es „der Geist der sozialistischen Fünfjahresplanung, der das Studium gängelt.“ ‚Bologna’ setze auf „Zentralisierung und Vereinheitlichung, auf überzogene Kompatibilitätund abstrakte Parameter.” Dabei sei vor allem die neue „Kultur des Misstrauens“ zu beklagen.Das ist jedenfalls dort so, wo ich arbeite. Hier, in meiner Heimatstadt Wuppertal, so will ich dochhoffen, hat man aus den Verhältnissen noch das Beste herausgeholt.1. Die WissenschaftDoch arbeiten wir uns – in aller gebotenen Kürze – der Reihe nach durch die Aporien und Paradoxien und beginnen wir mit der Wissenschaft – ehe wir dann näher auf ihre sozusagen eingebauten Kommunikationsprobleme eingehen. Unsere Gewährsleute sollen dabei neben Max Weber zwei weitere große Soziologen sein: Niklas Luhmann und Pierre Bourdieu. Alle drei habensich immer wieder mit ‚Wissenschaft als Beruf’, der ‚Universität als Milieu’ bzw. dem ‚Homoacademicus’ befasst. Jürgen Habermas fehlt diesmal bei mir, aber der war ja vor ein paar Tagenschon persönlich hier.Wenn – und das schon seit langem – von der ‚Krise der Universität’ die Rede ist, geht es im Kernum unauflösliche Widersprüche: um die Unmöglichkeit, allen Herren und Frauen in dieser Gesellschaft gleichzeitig zu dienen. Die Hochschulen sollen heute – statt früher einmal 5 Prozent –nun 50 Prozent eines Altersjahrgangs bilden und ausbilden. Sie sollen die Beschäftigungsfähigkeit des Großteils einer Generation sicherstellen und die globale Wettbewerbsfähigkeit des Lan-

3des gleich mit. Sie sollen erkenntnisorientierte Lehre anbieten – aber bitte so, dass jeder sie versteht: Trinkstärke ist angesagt. Gleichzeitig soll aber methodisch kontrollierte Kritik angebotenwerden und vielleicht sogar ein wenig Widerstandskraft gegen die Verhältnisse mobilisiert, Verstehen gefördert und Aufklärung geleistet werden.All dies nun abgepackt in Portionen, die genau kalkuliert sind und in Dosierungen präsentiertwerden, die sich in Workloads und Credit Points messen lassen – wobei eigentlich niemand genau weiß, wie das gehen soll. Die Universität als „Wissenskatalysator“, wie es der Präsident einernorddeutschen Universität ausdrückt, der früher als Bologna- und Exzellenzkatalysator bekanntwar. Nun fordert er, dass von jedem akademischen Unterricht erwartet werden müsse, dass er„einen Beitrag zu allgemeiner Menschenbildung“ leiste. Und weiter: „Die Universität muss sotun, als wollten alle Studenten Wissenschaftler werden.“ Sie muss so tun.Die Universitäten muss seit langem so tun, als könne sie – bei chronischer Unterfinanzierung –gleichzeitig die Lehre quantitativ ausbauen und qualitativ verbessern, ohne gleichzeitig die Forschung zu vernachlässigen, bei der sie im harten internationalen Konkurrenzkampf steht. DerSoziologe Uwe Schimank spricht in diesem Zusammenhang vom Paradoxon „einer erfolgreichscheiternden Organisation“.Diese Organisation zeigt nach den gravierenden Transformationsprozessen der vergangenenJahre mehr und mehr Merkmale eines ‚stahlharten Gehäuses’, von dem bei Max Weber vor 100Jahren die Rede war, als er die Rationalisierungsprozesse der modernen Gesellschaft beschrieb.Der ‚Bologna-Prozess’ – 1999 von 29 europäischen Bildungsministern in der Stadt in der EmiliaRomagna in Gang gesetzt – hat ein Organisationsmodell durchgesetzt, das nach Ansicht vielerBeobachter das Verhältnis zwischen Wissenschaft und Gesellschaft im Kern verändert. Dabeihandelte es sich zunächst um eine rechtlich unverbindliche Absichtserklärung. In den Händengerade deutscher Politiker wird aus so etwas aber eine scharfe Waffe.Das Ziel war und ist, unsere Hochschulen global aufzustellen und in der Konkurrenz mit SpitzenUnis international ranking-fähig zu machen – zumindest ein paar von ihnen. Die Politiker habenhier die ‚Exzellenz-Initiative’ ergriffen und träumen von einem deutschen Harvard. Dass dazuu.a. hundert Jahre und etliche hundert Millionen fehlen, wird im Eifer des Gefechtes vergessen.Im Einzelnen ging es um die Einführung einer neuen Studienstruktur mit einem verbindlichenLeistungspunktesystem (ECTS), um die Verkürzung der Studiendauer, Modularisierung der Cur-

4ricula, um (viel-seitige) Diploma Supplements, die man überall vorlegen kann, um einQualitätssicherungssystem, um Akkreditierung von Studiengängen und letztlich um die Profilierung der Hochschulen. Eine solche Liste ist natürlich viel zu lang und zu kompliziert, um sie derÖffentlichkeit zu vermitteln, und deshalb ist ‚Bologna’ in den Medien auf die Formel ‚Einführung von Bachelor und Master’ gebracht worden. Ach, wäre es doch so.Insgesamt sollte mehr Effizienz und Qualität an den Hochschulen Einzug halten. Unübersehbarist aber, dass vor allem eines gelungen ist: die Wissenschaft zu ökonomisieren und auch: zu medialisieren. Wissenschaftliches Wissen wird so zu einem gewissen Grade entgrenzt und den Gesetzen der ‚Mediengesellschaft’ unterworfen. Dies verändert auch die Rolle des Wissenschaftlersund vor allem sein Rollenselbstverständnis. Fortbildungsangebote für Wissenschaftler werdenneuerdings unter folgendem Titel beworben: „Sichtbar werden. Selbstmarketing in der Wissenschaft“. Das Ziel lautet dabei zu lernen, wie man das selbst produzierte Wissen als ‚exzellent’verkauft.Verkaufen müssen sich auch die Universitäten als Organisationen, und sie müssen Einfluss nehmen auf die Forschungsfinanzierung. Die Folgen hat der Soziologe Richard Münch so beschrieben: „Das monopolartig und oligarchisch organisierte System macht gestandene Forscher zu Forschungsfunktionären oder Forschungsmanagern und hält die breite Masse der aktiven Forscherals Sklaven.“All dies sind Symptome für eine tief greifende Reform des Hochschulwesens, die Jens Maeße inseiner Bologna-Studie (Bielefelder Dissertation) auf einen „technokratischen Konsensdiskurs“zurückführt; er habe politische Handlungsfelder aufgespannt, „in denen die Akteure an den Hochschulen, Ministerien, Verbänden und der hochschulpolitischen Öffentlichkeit sich auf spezifischeArt und Weise verorten müssen.“ Heraus kommt dabei nichts anderes als eine neue Spielart bürokratischer Herrschaft, wie sie von Max Weber zuerst analysiert worden ist. In seinem Hauptwerk „Wirtschaft und Gesellschaft“ hatte er seinerzeit gewarnt: „Die Bürokratie ist gegenüberanderen geschichtlichen Trägern der modernen rationalen Lebensordnung ausgezeichnet durchihre weit größere Unentrinnbarkeit. Es ist kein geschichtliches Beispiel dafür bekannt, daß sie da,wo sie einmal zur völligen Alleinherrschaft gelangt war [ ] wieder verschwunden wäre, außermit dem völligen Untergang der ganzen Kultur, die sie trug.“Diese Bürokratisierung hat sozusagen einen Pakt mit dem Teufel geschlossen: Sie vertraut dieVerwaltung der Herrschaft von Fachbeamten an, die klare Zuständigkeiten (und vor allem: Nicht-

5zuständigkeiten) haben, deren Stellen (und hier vor allem: Verantwortlichkeiten) hierarchischgeordnet sind, denen Sachmittel jeweils zugewiesen werden, für deren Verwendung sie Rechenschaft ablegen müssen, und die alles, was sie tun (und eigentlich auch: nicht tun), aktenmäßig zudokumentieren haben. Die aktuelle Hochschulvariante lautet: Lehrstühle werden in ‚Kostenstellen’ umgemendelt und Professoren in ‚Kostenstellen-Verantwortliche’. Mit dem Studium komplizierter Kontoauszüge verbringen sie inzwischen oft mehr Zeit als mit dem Studium wissenschaftlicher Literatur. Dafür sind sie deutlich überbezahlt.Die moderne Universität hat sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts herausgebildet. Ihrzentrales Merkmal war die Forschungsorientierung: die Zuständigkeit für die Erarbeitung neuenWissens. Im Rückblick werden ihre ersten 150 Jahre aber offenbar verklärt; da ist oft von derdamaligen ‚Weltgeltung der deutschen Wissenschaft’ die Rede. Die einschlägige Forschung hältdies auf jeden Fall für ein ungerechtfertigtes Pauschalurteil, denn die deutsche Universität habevon Beginn an mit Legitimations- und Finanzierungsproblemen zu kämpfen gehabt, und wirsollten deshalb nicht den Fehler machen, angesichts von ‚Bologna’ die Wissenschaft etwa zuZeiten Max Webers auf ein Podest zu stellen.Damalige Krisendiagnosen kommen uns auf jeden Fall sehr bekannt vor: Probleme bei der Organisation der Lehre, Benachteiligung (damals sogar lange Zeit: Ausschluss) von Frauen (die sicherst seit 1920 habilitieren konnten), das ungeklärte Verhältnis von Lehre und Forschung, Probleme der Selbstverwaltungsstruktur (Hierarchie) sowie hohe soziale Kosten für den wissenschaftlichen Nachwuchs. In seinem berühmten Vortrag „Politik als Beruf“ (1919) bezeichneteMax Weber die Wissenschaft wie auch den Journalismus in Hinblick auf die soziale Sicherheitals „in jeder Hinsicht Hasard schlechthin“ – ein Befund, der vielleicht aktueller denn je ist.Insofern muss man die heutige Krisenbeschreibung, die meist an dem Etikett ‚Bologna’ festgemacht wird, differenzieren. Um es behutsam zu formulieren: Die moderne (deutsche) Universitätträgt, seit es sie gibt, Deutungskämpfe mit und über sich selbst aus. Peter Strohschneider, derehemalige Vorsitzende des Wissenschaftsrates, hebt in diesem Zusammenhang hervor, dass dieUniversität im Zuge ihrer Differenzierung einen „Verlust an Fähigkeit zur politischen Anschlusskommunikation“ erlitten habe. Politik brauche aber „Wertsemantiken“ und spreche deshalb von„Leuchttürmen“, „Exzellenzuniversitäten“ und „Spitzenforschern“. Diese Rhetorik, so meine ich,müsste sich die Wissenschaft aber nicht unbedingt zu eigen machen – allein im Interesse des eigenen Selbstverständnisses als seriöse Institution.

6Ich behaupte, dass die Bürokratisierung an den Hochschulen auf jeden Fall niemals so ausgeprägtwar wie heute. Als Reaktion der Hochschulakteure auf ihre Auswüchse hat Maeße „teils argwöhnische, teils bitterböse ironische Gesten“ beobachtet. Nebenbei erwähnt er, dass an der Universität Saarbrücken am „Centrum für Evaluation“ demnächst ein „Master of Evaluation“ studiertwerden könne, wobei man ironisch fragen müsse, wie man sich die Evaluation dieses Studiengangs vorzustellen habe.Hat nun die Politik solche sinnfreien Phänomene verursacht – oder wo müssen wir die Schuldigen suchen? Und von wo gibt es Widerstand, der politische Kraft entfaltet? Die Gefechtslage isthier unübersichtlich. Einerseits waren es Politiker, die den Reformprozess gestartet, die Bolognagegen alle Widerstände und dann mit zunehmender Unterstützung von Hochschulen und ihrenAkteuren durchsetzen wollten. Das ist ihnen gelungen.Andererseits haben die konkreten Reformbestrebungen der Politiker – ob sie Bulmahn oderSchavan heißen – den Charakter einer Konkursmasse: Die Einführung des Juniorprofessors odervon Studiengebühren oder einer neuen Professorenbesoldung – alles ganz oder zum Teil in Karlsruhe gescheitert. Der grandiose Erfolg der Rechtschreibreform hatte den Bildungspolitikern offenbar Lust auf mehr gemacht.Dauerhaft etabliert haben sich ein Drittmittel-Fetischismus, Evaluierungs- und AkkreditierungsWahn, Marathon-Sitzungen aller möglichen neuen Gremien (als Ersatz für die alten), unausgereifte Leistungsentlohnungen und Zielvereinbarungen, die so kompliziert ausfallen, dass keinMensch weiß, wie man ihre Einhaltung valide überprüfen soll. Jürgen Kaube, Wissenschaftsredakteur der FAZ, der „das ganze System der universitären Karriere“ als „verlogen“ bezeichnet,hat dazu geschrieben: „Man hält die Bildung und Wissenschaft hoch [ ] und überzieht das entsprechende System mit einem Unsinn nach dem anderen. Dass die Professorenschaft das alles mitsich hat machen lassen und nur bei der Besoldung den Aufstand wagte, ist, was die Besoldungangeht, verständlich und ihr gutes Recht. Was den Rest angeht, ist es schmählich.“Über diese Akteure in der ‚Bologna-Universität’ schreibt Jens Maeße am Ende seiner Studie diefolgenden aufmunternden Sätze: „Ob der Typus des staatstragenden Professors in der BolognaUniversität noch zu finden sein wird, scheint ebenso fraglich wie die Vermutung, dass die künftigen Studierenden sich wie souveräne Kunden in der ‚unternehmerischen Universität’ bewegenwerden.“ Und weiter: „Vielleicht kommt das System Bologna erst nach dem Bologna-Prozess zuvoller Blüte. Adorno, Max Weber und Franz Kafka lassen grüßen!“

7Warum das alles (vielleicht) so ist, verdient eine grundsätzlichere Betrachtung. Und hier kommtnun die Kommunikation der Wissenschaft ins Spiel.2. Die Kommunikation der WissenschaftZunächst müsste man dabei systematisch zwischen der internen und externen Kommunikationunterscheiden – also dem Gespräch, das die Wissenschaft mit sich selbst führt, und dem, was sieihrer Umwelt erzählt. In der Universität wird – vor allem in den Gremien – auf eine Weise kommuniziert, an die ich mich immer noch nicht gewöhnen kann, obwohl ich nun seit bald 35 Jahrenals Hochschullehrer arbeite. Dies hat aber, so muss ich gestehen, zunächst mit mir selbst zu tun.Denn ich bin – wie Michael Kroemer – beruflich primär nicht an der Hochschule sozialisiert worden, sondern in der Medienpraxis. Genauer: In zwei Redaktionen; die eine davon war hier inWuppertal, mitten in Elberfeld. In der ging es ziemlich egalitär zu, aber hochprozentig, vor allemnachmittags. In der anderen ging es ziemlich autoritär zu, aber immerhin geradeaus.Der Gremienbetrieb an den Hochschulen war – im Gefolge der Studentenbewegung – viele Jahrevon dem geprägt, was Niklas Luhmann „Demobürokratisierung“ genannt hat. Das war vor allemeines: zeitraubend. Jedenfalls da, wo ich heute arbeite, hat man nach Bologna damit gründlichaufgeräumt. Der große Reformator dort, ein parteiloser Politiker und Wissenschaftsmanager,heute logischerweise Spitzenkraft in Bertelsmanns Centrum für Hochschulentwicklung, hat dasProblem dadurch radikal gelöst, dass er einen großen Teil der Gremien einfach abschaffte.Aber auch in den Räten und Kommissionen, die es noch gibt, pflegt man eine Rhetorik, die ichals Kommunikationsform einer eigenen Welt empfinde. Damit befinde ich mich freilich in guterGesellschaft: Niklas Luhmann z. B. hatte wohl ein ähnliches Gefühl. Im Zentrum seiner Gesellschaftstheorie steht bekanntlich die konstruktivistische These von der ‚Unwahrscheinlich der(gelingenden) Kommunikation’. Ihre Empirie, so viel ist sicher, hat er aus seinen Erfahrungen ander Universität gewonnen, in Gremiensitzungen und in erlittenen bürokratischen Prozeduren.Dagegen hat er das Mittel der gezielten Anarchie eingesetzt, etwa in Form von ironischen Redebeiträgen, die er in Abwandlung von Webers ‚Zweckrationalität’ so rechtfertigte: „Der Gag heiligt die Mittel.“ Zur Begründung für die Notwendigkeit langer Telefongespräche hat er jahrelangdas Kürzel ‚k. A.’ verwandt. Erst nach seiner Emeritierung kam heraus, dass ‚k. A.’ die Abkürzung für ‚keine Ahnung’ sein sollte.

8Luhmann, gelernter Verwaltungsjurist mit praktischen Erfahrungen in einem Kultusministerium,hielt sich als Soziologe mit öffentlichen Beiträgen zur Lage an den Hochschulen meist zurück.Seine Äußerungen sind aber – abgesehen von dem basalen Werk über die „Wissenschaft der Gesellschaft“ – in dem lesenswerten Bändchen „Universität als Milieu“ zusammengefasst worden.Da gibt es einen hübschen Aufsatz mit dem Titel „Wabuwabu in der Universität“, wobei dieserAusdruck aus der Sprache des Dobu-Volkes zur Bezeichnung der „Anwendung scharfer Praktiken auf Fernerstehende“ von Luhmann in böser Weise auf die Praktiken von hochschulpolitischen Gruppen angewendet wurde. Zu den eingesetzten Methoden gehöre ein Hang zur „Kontrastprimitivität“ – was gerade in Institutionen des Erziehungswesens zunächst paradox wirke.Das scheint insbesondere auf verletzende Erfahrungen des Professors mit Studentenvertreternhinzudeuten. In einem gleichfalls dort abgedruckten Interview sagte Luhmann jedoch, die „wirklich unheilbaren Verletzungen“ seien durch das Verhalten von Kollegen entstanden und nichtdurch das Verhalten von Studenten.Tröstlich, dass Niklas Luhmann, der luzide Analytiker von Organisationen und Entscheidungsprozeduren, der Praxis von Hochschulbürokratie offenbar genauso hilflos gegenüberstand wieunsereiner. Die Organisation sei, meinte er, derart „demobürokratisiert“ worden, dass man nurzum resignierten Einzelkämpfer werden könne, der sein wissenschaftliches Ding macht und nichtauf die üblichen Verbesserungen von Arbeitsbedingungen (Recht, Geld, Organisation), ja, nichteinmal auf die Einhaltung von Berufungszusagen hofft. Was er von ‚Bologna’ gehalten hätte,können wir nur ahnen; Luhmann, der kühle Gesellschaftsbeobachter, ist 1998 gestorben.Max Weber, der Gesellschaftsanalytiker, und Pierre Bourdieu, der Gesellschaftskritiker, habengleichfalls an der Wissenschaft und ihrer Kommunikation gelitten – am Milieu der Institution undder Mentalität ihrer Akteure. Von Weber künden davon insbesondere seine vielen Briefe undnatürlich der berühmte Vortrag „Wissenschaft als Beruf“, wobei ‚Beruf’ für ‚Berufung’ steht.Seine Einstellung hat der Politologe und Weber-Forscher Wilhelm Hennis auf folgende Weisezusammengefasst und aktuell eingeordnet: „Weber verachtete die Anpassung, den vorauseilendenGehorsam, zu dem das System die Beteiligten zwang. Webers Ideen über die Aufgabe der Wissenschaft und der Universität mögen überspannt gewesen sein. Wie aber, wenn überhaupt keineIdee, nur noch Anpassung, nur noch quantitative Erfolgskriterien: Höhe der Drittmittel, Abnahmequotienten der Absolventen durch Prestigeinstitutionen der Wirtschaft zählen, auch die Wis-

9senschaft und die Universitäten sich ‚verkaufen’, wie alles, das von einem Markt sich abhängiggemacht hat?“Für die Einhaltung von Qualitätskriterien kämpfte Max Weber vor allem bei Berufungsverfahren.„Kein Universitätslehrer denkt gern an Besetzungserörterungen zurück, denn sie sind selten angenehm“, sagte er bei seinem Vortrag im November 1917. Dem Thema ‚Berufungen’ hatte ersich trotz seiner jahrelangen, zunächst krankheitsbedingten Universitäts-Abstinenz immer wiederangenommen, wie auch seine Witwe Marianne Weber in ihrer Biographie „Ein Lebensbild“ berichtet. Was da passierte, habe nachhaltig seinen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn mobilisiert.Besonders erregt habe ihn „die bekannte Neigung mancher Zunftgenossen, bei Berufungen mittelmäßigen, aber angenehmen Kollegen den Vorzug zu geben, statt bedeutenden und prononcierten Persönlichkeiten.“ So etwas soll ja auch heute noch vorkommen.Max Weber habe darin „den Ausfluß einer spezifischen Berufskrankheit: der Professoreneitelkeit“ gesehen, schreibt Marianne Weber. Zu Ansprüchen von Studenten an die Führungsqualitäten von Hochschullehrern meinte Weber in jenem Vortrag übrigens, dass „von hundert Professoren mindestens neunundneunzig nicht nur keine football-Meister des Lebens, sondern überhauptnicht ‚Führer’ in Angelegenheiten der Lebensführung zu sein in Anspruch nehmen und nehmendürfen.“ Lassen wir das mal so stehen.Max Webers Vortrag „Wissenschaft als Beruf“ ist ein Basistext zur Entzauberung der Wissenschaft. Dies wird spätestens deutlich, wenn Weber gegen Ende grundsätzlich und nüchtern feststellt, dass „Wissenschaft heute ein fachlich betriebener ‚Beruf’ ist im Dienst der Selbstbesinnungund der Erkenntnis tatsächlicher Zusammenhänge, und nicht eine Heilsgüter und Offenbarungenspendende Gnadengabe von Sehern, Propheten oder ein Bestandteil des Nachdenkens von Weisen und Philosophen über den Sinn der Welt.“ Seine Wissenschaft war ‚Wirklichkeitswissenschaft’. Bei seinen diversen Querelen scheute er weder Publizität noch juristische Auseinandersetzungen; notfalls trug er, so zeigen seine Briefe, auch die Konflikte mit einem Dekan öffentlichaus. Weber war ein überaus streitbarer Gelehrter; er betrieb Wissenschaft als Kampfsport.Dasselbe gilt gewiss auch für Pierre Bourdieu, der in Paris über viele Jahre eine wissenschaftspolitisch mächtige Position innehatte und diese für überaus kritische Kommunikation über dieWissenschaft und den „Homo academicus“ – so der Titel eines seiner beühmtesten Bücher – zunutzen wusste. In Hinblick auf die Herrschaftsverhältnisse an den Hochschulen hat Bourdieudarin vor allem einen Zusammenhang herausgearbeitet, der oft übersehen wird und vielen Hoch-

10schullehrern bei ihrem gut gemeinten Engagement für die Organisation der Wissenschaft nichthinreichend bewusst ist: Macht bedeutet hier Kommunikationsmacht und die lässt sich nur miterheblichem Zeitaufwand – auf Kosten wissenschaftlicher Produktivität – erzielen. Wer Bücherschreibt und/oder Projekte stemmt, hat meist keine Zeit, Netze zu spinnen oder Seile zu spannen.Bourdieu schreibt dazu unter ausdrücklichem Rekurs auf Max Weber: „Wie jede Form vonMacht, die nur in Ansätzen institutionalisiert ist und die Übertragung auf Bevollmächtigte ausschließt, kann universitäre Macht nur um den Preis steter und beträchtlicher Zeitaufwendungenakkumuliert und erhalten werden.“ Erwerb und Ausübung von Verwaltungsmacht im universitären Feld (die eines Dekans oder Rektors etwa) oder einer offiziösen Machtstellung (wie der eineseinflussreichen Mitglieds in einem Wahlausschuß oder ähnlichen Gremien) beeinträchtige faktisch die Akkumulation eines Kapitals an wissenschaftlicher Autorität – und umgekehrt. Undweiter wörtlich: „Das Zeit-Opfer, das bringt, wer an Riten, Zeremonien, Sitzungen, Vorstellungen teilnimmt, ist auch die am nachdrücklichsten geforderte Voraussetzung für die Akkumulationvon jener besonderen Form von symbolischem Kapital, die im Ruf der universitären Ehrbarkeitvorliegt.“Und er thematisiert dann die „Logik der Tauschvorgänge“, welche sich den Universitätsangehörigen bei den vielfältigsten Gelegenheiten böten: bei der Zusammenstellung von Kommissionen,die über eine Dissertation oder Habilitation entscheiden, bei Wahlen für die Gremien, bei denschon angesprochenen Berufungskommissionen usw. Dies sei, so Bourdieu, „sicher der Grund,warum die Logik der Machtakkumulation die Form einer Verpflichtungen schaffenden Verkettung von Verpflichtungen annimmt, einer fortschreitenden Anhäufung von Machttiteln, die daswiederum Macht erzeugende Werben der anderen zur Folge hat.“Pierre Bourdieu hat wie kaum ein anderer zur Entzauberung der Wissenschaft beigetragen, indemer ihre Machtstrukturen, ‚Streitkulturen’ und (geheimen) Mechanismen durchschaubar machte.Dies betrifft insbesondere auch die sozialen Beziehungen und die spezifischen Gratifikationsund Sanktionsformen, die hier bestimmend sind.3. Kommunikatoren der WissenschaftSo manches aus der Wissenschaft wird dem, der in einem anderen gesellschaftlichen Bereichunterwegs ist, bekannt vorkommen: Bürokratisierung sowieso, aber auch spezifische Formen der

11internen Kommunikation zum Zwecke des Machterwerbs oder Machterhalts. Wir müssen also dieSpezifika vielleicht doch noch etwas genauer herausarbeiten und wollen dazu nun die Außenkommunikation der Wissenschaft ins Visier nehmen – ihre Aporien und Paradoxien, also das,was man systemtheoretisch auch als Interpenetration oder strukturelle Kopplung bezeichnenkönnte. Penetriert werden sollen die Medien; mit ihnen will sich auch die Wissenschaft heute engverknüpfen, denn ohne (Selbst-) Marketing geht in der ‚Weltgesellschaft’ gar nichts mehr. DieFrage ist aber, ob die vielbeschworene ‚Unwahrscheinlichkeit der Kommunikation’, von der beiLuhmann die Rede ist, nicht gerade dann besonders augenfällig wird, wenn Wissenschaft aufUmwelt trifft.Um dies zu illustrieren, wollen wir zunächst ein – zugegeben extremes – Beispiel einführen. Voreinigen Jahren gab es an einer norddeutschen Universität eine Präsidentin, die schon nach kurzerZeit aus dem Amt gejagt wurde. Vorher hatte sie es geschafft, sich gleichzeitig so ziemlich mitallen anzulegen. Schließlich – und das will etwas heißen – wurden sogar zahlreiche Professorinnen und Professoren aufmüpfig und sammelten Unterschriften für ihre Ablösung.Die Frau wollte die ganze Welt kontrollieren, und da sie Raketenforscherin war, am liebsten auchnoch das Weltall. Sichtbarster Ausdruck dieser Haltung war ein ‚Maulkorberlass’ für Professoren, der bundesweit Schlagzeilen machte, und durch den sie sogar Wohlmeinende und ihr politisch Nahestehende gegen sich aufbrachte.Die Schadensbegrenzung konnte nach diesem Fauxpas nicht mehr gelingen, und man musste ihrePressesprecherin, die dafür zuständig war, bedauern. Wie soll man ‚Öffentlichkeitsarbeit’ machenfür eine Person, der in dem Labor, in dem sie jahrelang ihre Versuche gemacht hatte, offenbar dieMechanismen der ‚Mediengesellschaft’ entgangen waren? Legendär auch Fernsehinterviews, beidenen sie verstummte oder sogar ohne Ankündigung den Raum verließ. Das, lieber MichaelKroemer, wäre eine echte Herausforderung gewesen für jemanden, der sich auf Public Relations,also den Aufbau und die Pflege von Beziehungen zur Öffentlichkeit, versteht.Der beschriebene Fall ist gewiss ein Extremfall. Typisch daran erscheint mir aber das Missverständnis, man könne die Universität auch in Hinblick auf die Außendarstellung wie eine Firmabetreiben – incl. der Abschottung in Fällen von nicht gewünschter Kommunikation über strittigeThemen. Ein solches Thema ist ‚Bologna und die Folgen’, und deshalb wollte die erwähnte Präsidentin gerade hier Zensur üben. Erschwerend kam in ihrem Fall hinzu , dass sie in jeder Beziehung nicht medienkompatibel war und insofern besonders gut zur Illustration von Luhmanns

12ironischer Erklärung für die Entstehung von ‚Wissenschaft als System’ dienen kann. Schon im17. Jahrhundert, schreibt er an einer Stelle in seinem Buch „Die Wissenschaft der Gesellschaft“,sei zunehmend klar geworden, dass „Wissenschaftler für gesellige Interaktion, insbesondere amHofe, nicht taugen.“Wissenschaft, die auf sehr eigenwillige Weise nach bestimmten Regeln im ‚Medium Wahrheit’funktioniert und sich Außenstehenden als kompliziert und oft unverständlich darstellt, taugt prinzipiell nicht allzu gut für gesellige Interaktion und Kommunikation. In der ‚Mediengesellschaft’sind dafür ohnehin seit mehr als 100 Jahren die Massenmedien und zunehmend mehr die Onlinemedien zuständig. Auch sie sind – wie die Wissenschaft – dazu da, in der Gesellschaft zu irritieren, und auch sie funktionieren nach bestimmten Wahrheitsregeln, doch diese unterscheidensich von denen der Wissenschaft in erheblichem Maße. Was in die Medien kommt, beruht aufSelektionsentscheidungen, die sich am Nachrichtenwert von Ereignissen orientieren. Hier ist imVerhältnis zwischen der Wissenschaft und ihrer Darstellung in den Medien ein Grundkonfliktangelegt; (gelingende) Kommunikation erscheint gerade hier unwahrscheinlich. Es gibt (allenfalls) die Hoffnung, über Pressesprecher als Kommunikatoren zu verfügen, welche diese Unwahrscheinlichkeit (zumindest) nicht allzu deutlich werden zu lassen.Gewiss, man kann in dieser Rolle manchmal auch Glück haben: Wenn der Zufall es will, gewinntmal einer der Professoren bei „Wer wird Millionär?“ – oder man hat ein paar Protagonisten imAngebot, die durch steile Thesen auf sich aufmerksam machen und deshalb in Talkshows eingeladen werden. Dann – aber auch nur dann – ist das Geschäft des Pressesprechers

Art und Weise verorten müssen.“ Heraus kommt dabei nichts anderes als eine neue Spielart bü-rokratischer Herrschaft, wie sie von Max Weber zuerst analysiert worden ist. In seinem Haupt-werk „Wirtschaft und Gesellschaft“ h

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Kopieer die prente van Jesus en die wolk op ander karton en sny dit rofweg uit. Pons gaatjies oral waar sirkels aangedui is. Plak die middelpunt van die tou vas aan die agter-kant van die prent van Jesus. Die twee punte van die toue gaan deur die gaatjies aan die bo- en onderkante van die karton

In die begin van die Bybel, in die Eerste boek, staan wat in die begin gebeur het. Dit staan in die héél eerste versie van die Bybel in die héél eerste boek in die Bybel. Kan jy onthou wat die boek se naam beteken? [Genesis beteken “begin”. Doen teksmemori-sering van Gen. 1:1 met behulp van die moontlikhede op bladsy 10.]

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Psalm 1 Die regverdige en die goddelose. Psalm 8 Wat is die mens dat U aan hom dink. Psalm 23 Die Herder en die Tafelheer . Psalm 46 Bedaar , God is daar 'n Vaste vesting is ons God . . Psalm 121 My hulp van die Here. Psalm 136 Sy liefde hou nooit op nie. Psalm 139 Die Here ken my deur en Deur Psalm 146 Prys die Here van die Heelal .

The packet includes problems from different areas of the 2nd grade curriculum. It is expected that the students are entering into 3rd grade having mastered these areas. Particular areas of strength and growth are noted in your child’s report card. If your child completes the packet in June and doesn’t solve any math problems for the