Chronik Jugendwerk Birkeneck

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Chronik Jugendwerk Birkeneck1035In der Geschichtsschreibung scheint zum ersten mal der Name„Pirkhee“ (d. h. ödes Land) im Erdinger Moos auf.1706Fürstbischof Johann Franz Eckher, Freiherr von Karpfing undLichteneck, errichtet ein barockes Jagdschloss.1805Birkeneck fällt der Säkularisation zum Opfer und verwildert.1823Graf Hallberg, genannt der Eremit von Gauting, wird Besitzerund gründet ca. 1828 die erste Siedlung, die zuerst Ludwigsburg, später dann Hallbergmoos heißt.1920Im Schloss Hohenkammer gründen die Herz-Jesu-Missionare ein Fürsorgeerziehungsheim, mit dem Ziel die Zöglinge inlandwirtschaftlicher Arbeit zu unterrichten.1925Am 16. Mai kommen die ersten Herz-Jesu-Missionare und einige Angestellte mit ihren Familien aus dem Schloss Hohenkammer und beginnen in Birkeneck mit dem Aufbau einer Fürsorgeerziehungsanstalt. Aus der Sicht des Chronisten stelltsich Birkeneck damals so dar: „Ein verlotterter Bauernhof,ringsum nasse, feuchte, vernachlässigte Felder; alle Gebäude ein Tummelplatz für Ratten und sonstiges Getier!“ Lehrplätze für die ca. 65 Zöglinge gibt es nur für Schmiede undSchreiner und natürlich für alle Arten von landwirtschaftlichenBerufen.Erster Direktor der Anstalt (wie schon in Hohenkammer) ist P.Peter Petto MSC.

Chronik Jugendwerk Birkeneck1934Der Straßenfrontbau im Norden des Innenhofes wird errichtet; inihm stehen Werkstatträume für Schlosser, Schreiner, Schmiede, Schuhmacher, Schneider und Wäscherei bereit.1937Zwei Ordensmitglieder der Birkenecker Erziehergemeinschaftwerden durch die Sittenpolizei verhaftet. Ein mutiger Münchner Rechtsanwalt (Dr. Anton Besold) nimmt die Aussagen vondrei Zöglingen zu Protokoll: „Wir wurden gezwungen, diese Anschuldigungen zu unterschreiben!“ Daraufhin werden die zweiOrdensleute nach 9-monatiger Haft ohne Verhandlung wiederentlassen.1939Die zuständige Schulbehörde gibt die Genehmigung zur Errichtung einer Gewerblichen Berufsschule in Birkeneck.1943Das Landschulheim Grunertshofen bei Fürstenfeldbruck wirdzum Lazarett umgewidmet und seine Bewohner nach Birkeneckevakuiert. Um insgesamt ca. 300 Jugendliche in Birkeneck unterbringen zu können, werden in allen Schlafsälen Stockbetteninstalliert. Wegen der anhaltenden Luftangriffe auf München,müssen die Birkenecker immer öfter nachts den Luftschutzkeller aufsuchen.1946P. Max Huber übernimmt die Heimleitung (von 1946 bis 1973)von seinem Vorgänger, P. Christian Moser.

Chronik Jugendwerk Birkeneck1950Im Jahre des 25-jährigen Bestehens verzeichnet Birkeneck fünfGruppen, in denen 250 Zöglinge von fünf MSC-Patres betreutwerden. Die Berufsausbildung dieser großen Zahl von Lehrlingen erfolgt in 20 Lehrbetrieben als Bäcker, Buchbinder, Drucker, Elektriker, Friseur, Gärtner, Installateur, Maler, Maurer, Mechaniker, Melker, Metzger, Pferdepfleger, Schlosser, Schmied,Schneider, Schreiner, Schriftsetzer, Schuster und Schweinewärter. Für die Freizeitgestaltung stehen neben vielen Sportanlagen (jede Gruppe hat ihren eigenen Fußballplatz), nebenMusik- und Theaterneigungsgruppen inzwischen 5000 Bändein der Heimbücherei zur Verfügung; dieses Angebot wird eifrigst genutzt.1955Kardinal Wendel kommt am 11. Dezember nach Birkeneck, umdie neuerbaute Kirche einzuweihen. Das Geld für die Kirchenglocken wurde zu einem großen Teil über eine Spendenaktionvon den Ehemaligen gestiftet.1961Die letzten drei Mallersdorfer Schwestern, die von 1925 an Großartiges in Birkeneck geleistet haben, werden abgezogen.Ihre Stelle nehmen Schwestern aus der von P. Christian Mosergegründeten Gemeinschaft der Missionarinnen Christi ein.1969Die ersten drei von vier Gruppenhäusern werden offiziell eingeweiht und bezogen. Sie sind in Form von Bungalows, in einerarchitektonisch ungewöhnlichen Gestaltung konzipiert und regelrecht auf die grüne Wiese gebaut. Aufgrund der fortschreitenden, gezielten Begrünung bieten sie den jungen Menscheneine naturverbundene Bleibe.

Chronik Jugendwerk Birkeneck1973P. Max Huber übergibt die Heimleitung an seinen NachfolgerP. Anton Strobl.1974In einer sehr großzügig konzipierten neuen Halle nehmen unsere drei graphischen Betriebe ihre Arbeit auf.Ihre Ausstattung mit modernen Maschinen und Geräten ermöglicht ihnen fortan eine Produktion und Ausbildung auf hohem Standard, der sowohl von den Kunden, als auch von denfachlichen Vertretern der Industrie- und Handelskammer anerkannt wird.1975Im Jahre des 50-jährigen Bestehens von Birkeneck als Jugendwerk wird das neue Schulgebäude eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben.1989P. Karl Unger folgt P. Anton Strobl als Heimleiter. Zusammenmit Superior P. Josef Mertl beginnt er deutliche Veränderungen der Konzeption.1984Ein Lehrling aus Birkeneck wird vom Ministerpräsident F. J.Strauß mit der Lebensrettermedaille ausgezeichnet.1990Die vier Wohnpavillions werden grundlegend umgebaut unddadurch den aktuellen Erfordernissen von Gruppengröße undAusstattung angepasst.

Chronik Jugendwerk Birkeneck1991Aus Gründen der Binnendifferenzierung und der starken Nachfrage wird im September eine Hauptschulklasse eröffnet. Diese wird nach zwei Jahren durch eine weitere Klasse ergänztund sogleich als Sonderschule zur Erziehungshilfe staatlichgenehmigt (Teilhauptschule II).1997Eine Clearing- und Inobhutnahmestelle für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge wird eröffnet. Sie wird in Erinnerung anden Gründer der Ordensgemeinschaft der Herz-Jesu-Missionare „Haus Chevalier“ genannt.1998Bundesminister Rüttgers verleiht dem Jugendwerk Birkeneckin Bonn für seine außergewöhnlichen Verdienste um die Ausbildung von benachteiligten Jugendlichen den AusbildungsOskar.1999Die neue Schreinerei wird von P. Provinzial Steiner eingeweihtund ihrer Bestimmung übergeben.2000 Durch den bisherigen Träger, die süddeutsch-österreichischeOrdensprovinz der Herz-Jesu-Missionare erhält das Jugendwerk eine neue Rechtsform: sie ist nun eine gemeinnützigeGmbH, deren Alleingesellschafter der Orden ist.Zugleich wird die Leitung des Jugendwerkes vom bisherigenHeimleiter P. Karl Unger auf den ersten Geschäftsführer OttoSchittler übertragen.

Chronik Jugendwerk Birkeneck2001Eröffnung der Sozialtherapeutischen GruppeSieben Jugendliche, deren Betreuungsbedarf aufgrund vonMehrfachdiagnosen extrem hoch ist und die mit einem Konzept,das Alltagspädagogik, Psychotherapie, Arbeitstherapie und Freizeit integriert, werden von einem multidisziplinären Team aus Erziehern, Sozialpädagogen, Psychologen und Arbeitstherapeutenrund um die Uhr betreut.2002Einweihung der neuen MalereiNeben zwei großen Werkstatträumen steht eine Lackierkabinemit Unterflurabsaugung und Trockenraum zur Verfügung. Daneben Lagerräume und ein Ausstellungsraum sowie Büro undSozialräume. Zur Fachtheorieausbildung dient ein Schulraummit umfangreicher Lehrmittelausstattung.2003Der Rückgang von Nachfragen für heilpädagogische Unterbringungen führt zu einer deutlichen Unterbelegung der heilpädagogischen Gruppen. Von einer Jugendhilfeeinrichtung wirdinzwischen erwartet, auf Veränderungen im Jugendhilfebedarfkurzfristig zu reagieren, auch wenn dies gravierende strukturelle Anpassungen verlangt.Zur Sicherung der Arbeitsplätze wird für elf Monate Kurzarbeiteingeführt. Gleichzeitig wird der Ausbau des Sozialtherapeutischen Bereichs geplant.2004Die Maschinenbauwerkstatt, eine Gruppe für Auszubildende undeine Gruppe im Haus Chevalier werden wegen Rückgang derNachfrage geschlossen.Im Gegenzug werden der Sozialtherapeutische Bereich ausgebaut und zusätzliche ambulante Maßnahmen sowie Kooperationsprojekte mit der Arbeitsagentur eingeführt.

Chronik Jugendwerk Birkeneck2005 Mit der Anschaffung einer Fünffarbendruckmaschine wurde inder Grafikabteilung wieder einmal ein Technologiesprung vollzogen und die Wettbewerbsfähigkeit der Druckerei verbessert.Die Gemeinde Hallbergmoos feiert ihren Festakt zur 175-Jahrfeier im Jugendwerk Birkeneck2006 Die geschlossene Clearingstelle für massiv auffällige, strafunmündige Kinder wird von Sozialministerin Stewens eröffnet.Sie ist eine von drei Stellen in Bayern die im Rahmen einesProjektes der Bayerischen Staatsregierung, „Wege aus derDelinquenz“, konzipiert wurden. Für den Neubau erhält dasJugendwerk mehrere Auszeichnungen, u.a. für „Gute Baugestaltung im Landkreis Freising“ und einen „Sonderpreis fürvorbildliches Bauen im Bestand“.Der letzte Ordensangehörige im Werkstattbereich, Bruder Konrad Bauer, geht in den Ruhestand.2008 Das Haus Chevalier wird wegen anhaltend großer Nachfragewieder auf zwei Gruppen aufgestockt.2009 Der Bedarf an Schülerplätzen steigt nach jahrelanger Stagnation, so dass eine dritte Hauptschulklasse eingerichtet wird.2010Die Schlossfassade wird grundlegend saniert und nach denVorgaben des Denkmalamtes farblich neu gestaltet.Nach 50-jährigem verdienstvollem Einsatz im Jugendwerk werden die letzten drei Schwestern der Missionarinnen Christi imFestsaal von Schloss Birkeneck feierlich verabschiedet.

Ordensprovinz der Herz-Jesu-Missionare erhält das Jugend-werk eine neue Rechtsform: sie ist nun eine gemeinnützige GmbH, deren Alleingesellschafter der Orden ist. Zugleich wird die Leitung des Jugendwerkes vom bisherigen Heimleiter P. Karl Unger auf den ersten Geschäftsführer Otto Schittler übertragen.

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