Digitaltrends LfM - Zukunft Mit Radio - Medienanstalt-nrw.de

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DigitaltRenDs lfMZukunftmit RadioÜber tragungs wegeGeschäftsmodelleInhalteAusgabe 2014

inhaltAufblende Zukunft mit RadioRadioplanet trifft Audiouniversum4ThemA RadiozukunftAnalog? Digital? Egal! Aufs Programm kommt’s an!6ThemA Radiozukunft Gastkommentar matthias horxIm Lokalen selbst liegt die Zukunft des Radios10ThemA Radiozukunft Gastkommentar Kristian KroppLocal Heroes gegen intelligente Radioroboter122Einer der renommiertesten Trendforscher Deutschlands,Matthias Horx, beschreibt in seinem Gastkommentar denThemA Rolle des lokalfunks„Lokal ist, was lokal bewegt“. Das Lokale im Prozess der Digitalisierung14nRW diGiTAl15ThemA ÜbertragungswegeVom Multi-Band-Radio zum Mehrweg-Empfänger? Übertragungswege und Plattformen für das Radio von heute und morgen16ThemA Geschäftsmodelle und finanzierungRadio im Werbemarkt – konvergent in die Zukunft20ThemA Radio-inhalteWelche Inhalte braucht das Radio der Zukunft? Es braucht in jedem Falle Lebensgefühl22TRend RadioplayerOhren auf für den Radioplayer: Die Suchmaschine für deutsche Radiostationen26TRend Radio-AppsAuf Smartphone und Tablet geht die Radio-Welt weiter 29TRend musikdiensteAll you can listen to: Wie Streaming-Dienste das Musikhören verändernPeRsPeKTiven datenjournalismusRoboter als neue Redaktionsmitglieder. Daten, Software und Automatisierung als Weg zu mehr Tiefe bei der Berichterstattung „Während alles digital wird, verschiebt sich der PlanetRadio – er wird zu einem kleineren Teil des viel umfassenderen Audiouniversums.“ Dennoch war „Video killed theradio star” eine Fehleinschätzung, meint der Medienökonom Klaus Goldhammer. Er sieht die Herausforderung fürdas Medium Radio vor allem darin, die große Palette anMöglichkeiten erfolgreich zu bespielen: Von DAB biszum Videostream, von Social Radio bis zu User GeneratedContent.3336PAnoRAmA ReiseberichtWie das Silicon Valley die Audio- und Musikwelt entdeckt 39PAnoRAmA Radio und AutoDatendienste drängeln das Autoradio von der Überholspur 40PAnoRAmA Porträt eines AudiostarsKarlheinz Brandenburg.Internetradio über die Stereoanlage43innovAToRenStart-ups im Bereich Radio/Audio44AbblendeAudiodienste der ersten Stunde: Rückblende auf youwant.com46KAlendeR48Wandel des Radios vom „Fokusmedium“ zum „Diffusionsmedium“. Er nennt Gründe, warum die Nicht-Komplexitätder „großen alten Dame der heutigen Medienlandschaft“in der kommenden Phase des Medien-Überdrusses undder Informations-Überflutung ein komparativer Vorteilsein kann.Während die Hörer immer mehr Aufmerksamkeit ihrenTimelines von Facebook & Co. schenken, rufen zahlreicheSender das Social Radio aus. Während seit Jahren daspersonalisierbare Radio erwartet wird, schaffen Hörerdurch die Nutzung von Webstreams oder den Kauf vonDigitalradios neue Realitäten. Was soll das Radio senden,um auch morgen noch Hörer zu haben? Der crossmedialeRedakteur Daniel Fiene hat Antworten gefunden.„Wir sehen uns selbst nicht als Radio“, stellt SpotifyGeschäftsführer Stefan Zilch im Interview mit DigitaltrendsLfM klar. Und doch bleibt der Radiomarkt vom StreamingSturm nicht unberührt. Das belegen nicht nur die vielenWebradioangebote mit wachsenden Nutzerzahlen oderdie modernen Radio-Apps mit ihren vielfältigen Features,sondern auch erste Kooperationen der Radiosender mitihren neuen Streaming-Konkurrenten.Radio und Datenvisualisierung? Ob Zeitung, TV-Senderoder Radio: Der Nutzer erwartet Angebote, die ihm dieInformationsflut sinnvoll sortieren. Wie weit dabei dieAutomatisierung im Journalismus gehen darf, wird zwischen „Roboterjournalismus“ und „Biojournalismus“kontrovers diskutiert. Der Journalist Mirko Lorenz sortiertPositionen und zeigt, warum „neue Teams aus Jour nalis ten, Visualisierungs-Experten und Programmierern“ heutegefragt sind.Nirgendwo sonst wird so viel Radio gehört wie im Auto.Unterstützt die Autoindustrie die Digitalisierung desRadios oder entwickelt sie eigene Konkurrenzprodukte?„Zum Auto wird auch künftig das Autoradio gehören“,erklärt VDA-Präsident Matthias Wissmann gegenüberDigitaltrends LfM. Dennoch: Die Autohersteller bastelnauch an eigenen Angeboten und Dienstleistungen fürmobile Datennetzwerke, wie der IT-Journalist ChristianRaum berichtet.

eDitoRialDie Medienvielfalt hat in den vergangenen Jahren enorm zugenommen, wir entdecken ständigneue Angebote und Trends. Ungeachtet dessen entscheiden sich noch immer fast achtzig Prozent der Deutschen täglich drei Stunden und 14 Minuten lang für den „Klassiker“ unserer elektronischen Medien – für das Radio. Die Reichweiten des Radios sind seit Jahren erfreulich stabil.Und dennoch, der Druck vor allem auf den lokal und regional verankerten privaten Hörfunkwächst, in einer konvergenten und digitalisierten Medienwelt weiter zu bestehen.Zum Konkurrenzumfeld des Radios gehören mittlerweile ja keineswegs nur die neuen Musikund Streaming-Dienste à la Spotify, deren wachsende Popularität wir konstatieren. Es gibt eingroßes Universum an Medienangeboten, in dem Radio wie ein Audiopilot seinen Platz finden muss und – davon sind wirüberzeugt – auch finden kann. Der Titel unserer aktuellen Ausgabe Digitaltrends LfM zur Zukunft des Mediums Radio istdaher ganz bewusst als „Zukunft mit Radio“ gewählt.Branchenintern gilt der Hörfunk zuweilen als Nachzügler bei der Digitalisierung der Medien. Die aktuelle Debatte umDigitalradio per DAB und UKW-Abschaltszenarien könnte gelegentlich den Eindruck verstärken, als würde Radio mit derDigitalisierung gerade erst beginnen. Wir als Landesmedienanstalt begleiten den Hörfunk in Deutschland nun schon seitmehr als einem Vierteljahrhundert und sehen, wie aktiv und kreativ sich die Anbieter schon lange den digitalen Veränderungen stellen.Wir beobachten zum Beispiel, dass viele Radiosender sich längst auf den Weg zu Multi-Plattformanbietern gemacht haben.Dabei stehen einige noch ganz am Anfang, andere sind schon ein gutes Stück vorangekommen. Sie verbreiten ihre Programme überall da, wo ihre Hörer heute unterwegs sind – ob im Internet via Webradio oder mobil auf dem Smartphonebzw. Tablet per Radio-App. Viele Sender positionieren sich nicht mehr (nur) als klassische UKW-Radiosender, sondern alsmoderne Audioanbieter und Medienmarke.In einem jüngst veröffentlichten Positionspapier zur digitalen Radiozukunft hat der Verband privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) klar formuliert: „Ziel der Radiomacher ist es, dass Radio in der digitalen Welt einfach und überall empfangbar bleibt.“ Richtig ist aus unserer Sicht, wenn es dazu heißt, dass Zugang und Auffindbarkeit der Angebote stärker in denMittelpunkt der Diskussionen rücken müssen.Wo also geht die Reise hin, was sind die Herausforderungen, aber auch die großen Chancen im Medienkanon der Zukunft?Was bei allen Visionen zum Radio und den vielen technologischen Möglichkeiten, die sich heute bieten, aber auch nichtverloren gehen darf, sind die ganz eigenen Stärken des Radios, etwa seine große lokale Nähe zu den Nutzern oder seinesoziale Stärke. In diesem Sinne lade ich Sie ein, die Entwicklung des Radios von heute und morgen in der Perspektive bekannter Medienjournalisten, Medienökonomen und Zukunftsforscher zu begleiten. Und natürlich haben wir auch die Radiomacher selbst gebeten, ihre Sicht auf die Digitalisierung und Zukunft des Radios zur Diskussion zu stellen.Dr. Jürgen Brautmeier, Direktor der LfMimpressumHerausgeberLandesanstalt für MedienNordrhein-Westfalen (LfM)Zollhof 240221 DüsseldorfTel.: 0211 - 77 00 7- 0Fax: 0211 - 72 71 70Homepage: www.lfm-nrw.deE-Mail: info@lfm-nrw.deVerantwortlichDr. Thomas Bauer, LfMRedaktionsschlussOktober 2014KoordinationSabrina Nennstiel, LfMDavid Gerl, LfMGestaltungMerten Durth,Disegno GbR Visuelle KommunikationRedaktionProf. Dr. Klaus GoldhammerDr. Katrin PenzelJuliane GilleGoldmedia GmbH Strategy ConsultingDruckBörje HalmCopyrightLfM, November 2014Die vorliegenden Artikel und Meinungender Autoren spiegeln nicht in jedem Falledie Meinung des Herausgebers wider.BildnachweiseTitel: Collage aus Bildmaterial vonfotolia.com und gettyimages.comInhalt:Cartoon S. 9: Burkhard Fritsche (BURKH)S. 3: Fotoagentur FOX, Uwe Völkner, LindlarS. 5: GoldmediaS. 6-11, S. 16-19, S. 22, S. 23, S. 26, S. 29,S. 32, S.33, S. 43: fotolia.comS. 9: Steffen Oliver RieseS. 10: ZukunftsinstitutS. 13: RPR1, Michael WallrathS. 14: G.Schweitzer IMAGING LangenfeldS. 14: Anna SchwartzS. 19: Jim RaketeS. 25: RankinS. 25: Mathias VietmeierS. 30: bigFMS. 34: SpotifyS. 35: TOP RadiovermarktungS. 39: Christian SchaltS. 40: BMW AGS. 44: Maria MenneckenS. 45: CapsuleFM Ltd.S. 47: Lukas Lehmann3

aufblenDe Zukunft Mit RaDioRadioplanet trifft AudiouniversumDas alte Röhrenradio hat wohl ausgedient. Digital ist besser. Und während alles digital wird, verschiebt sich derPlanet Radio und wird zu einem kleineren Teil des viel umfassenderen Audiouniversums.4Sicher, die Radiosender verweisen zu Recht auf ihre Funktionals Tagesbegleiter, auf maßgeschneiderte Informationen,Entertainment und Personalities. Doch die neuen Musikund Videoplattformen sowie Tausende von Webradios sindnur einen Fingerwisch auf dem Smartphone entfernt.Das UKW-Biotop hat damit leistungsfähige Konkurrenzbekommen: Neben der digitalen Alternative DAB bietenMusik-Streaming-Dienste, Audio Guides oder HörbuchPlattformen per Web oder App ganz neue Hörerlebnisse.Allein in Apples iTunes-Store gibt es rund 2.200 MusikApps (Stand Sept. 2014). Das Ende naht also? Das zumindestist das Szenario der Untergangs-Apologeten.Doch betrachtet man nüchtern die vergangenen Jahregibt es praktisch kein anderes klassisches Medium, das sounbehelligt und stabil erfolgreich ist: Das analoge UKW-» Das UKW-Biotop hat leistungsfähigeKonkurrenz bekommen. «Radio ist immer noch allgegenwärtig. Jahr für Jahr steigendie Hörerzahlen weiter. Und selbst der Anteil der jungenRadiohörer wächst. So zumindest zeigen es Studien, etwadie JIM-Studie 2013: Demnach schalten 79 Prozent der12- bis 19-Jährigen mindestens mehrmals pro Woche einRadioprogramm ein. Vor fünf Jahren lag dieser Wert nochbei 72 Prozent. Das stationäre Radiogerät führt auch beiden Jugendlichen (73 %) die Hitliste der Empfangsgerätean, gefolgt vom Autoradio (68 %). Dies ist seit Jahrenstabil. Und wie die Reichweiten wachsen auch die Werbe umsätze der Sender Jahr für Jahr um zwei bis vier Prozent.Digitalisierung hin oder her, dem deutschen Hörfunkmarktgeht es blendend. Von digitaler Kannibalisierung keineSpur. Ist die Devise, dass man einfach weitermachen sollte?

Radiosender erweitern sukzessive ihre Angebote um vieleneue Funktionen, Interaktionsmöglichkeiten und Ausspielwege,während neue Musikdienste auch Nachrichten und andereangestammte „Radioelemente“ integrieren. Aus klassischenSendern werden konvergente und interaktive Medienunternehmen, die sich als moderne Medienmarken begreifen.Trends und entwicklungen, die für das medium Radioheute relevant sind oder es künftig werden, bewegensich wie große himmelskörper in einem Planetensystem. das derzeit noch bedeutendste, quasi unser sonnensystem, ist das der linearen Audioformate. Aufderen umlaufbahnen kreisen vor allem die uKW-Radios, mehr und mehr auch digitalradios per dAb . Andere entwicklungen wie etwa Podcasts, AudioguidesaufblenDe Zukunft Mit RaDio» Die Herausforderung besteht darin, die große Palette an Möglichkeitender Radiozukunft erfolgreich zu bespielen. «Visionen vom Radio der Zukunft lauten stets, der Hörfunkwerde interaktiv, personalisiert, sozial und nichtlinear. Fürden Hörer verliere die Plattform – der Übertragungsweg –an Bedeutung, der inhaltliche Nutzen gewinne an Relevanz.Die besondere Stärke des klassischen UKW-Radios – dasregionale Sendegebiet – wird als Orientierungs- und Identifikationsraum weiter wichtig bleiben. Diese Verortunglässt sich aber auch im Smartphone mit GPS-Funktion abbilden. Eine ganze Reihe von neuen sogenannten orts basierten Diensten (LBS – Location-based Services) überdas Handy machen auch vor dem Hörfunk nicht halt.oder hörbücher bündeln sich im system Audio-onDemand, sie beeinflussen den Radiomarkt allerdingsetwas weniger. Zwei Planetensysteme, die den Radiomarkt der Zukunft dagegen stark prägen werden,lassen sich als Streaming Audio & Video und MobileAudio verorten. ihre jeweiligen Planeten wie Webradiound Personal streaming auf der einen seite oderlocation-based Radio, Wearables und smart Radio aufder anderen, umkreisen das medium Radio heftig,auch wenn sie bis zur vollständigen marktdurchdringung noch einige Zeit im universum unterwegs sind.Nicht ganz. Das Radio muss (und wird) den technologischenWandel meistern: Neue Plattformen und Übertragungswege,neue Nutzungsformen und Inhalte – sie kommen odersind schon da. Relevanz und Bekanntheit, Vertrauen undQualität müssen alle bieten, die erfolgreich sein wollen.Die Herausforderung besteht vermutlich vor allem darin,die Vielfalt, die große Palette an Möglichkeiten der Radiozukunft erfolgreich zu bespielen: Von DAB bis zum Videostream, von Social Radio bis zu User Generated Content.Was vielleicht anmutet wie ein Buzzword-Bingo ist nur einkleiner Teil der zahlreichen Entwicklungstrends im Radiomarkt, die wir in einer Matrix verorten und die für vieleAkteure eine hohe Zukunftsrelevanz haben dürfte (Abb.).Die Brecht’sche Vision, aus Distributions- auch Kommunikationsapparate, aus Radiosendern auch -empfänger zu machenwird dank Social Media immer greifbarer: Die etabliertenSchon oftmals wurde der Hörfunk deshalb totgesagt. „Videokilled the radio star” war eine Fehleinschätzung, auchPodcasts und Webradios brachten nicht den Untergangdes Radiolandes. Und trotz Smart-TVs und iPods, Smartphones und Tablets, trotz Apps und Internet: Radio ist imKern weiterhin äußerst erfolgreich. Der Kampf um dieOhrmuscheln ist dabei auch weniger heftig als um dieAugäpfel: Hörfunk ist das perfekte Zweitmedium. Mankann es selbst während der Internetnutzung, beim Surfenoder Chatten, weiter laufen lassen. Das sichert Reichweiteund Nutzung. Dennoch dürfte das reine „weiter so“ nichtgenügen. Das Radio wird sich darauf einstellen. Interaktivwie bei Brecht, digital allemal, aber vor allem individuell,sozial, mobil und lokal, als Massen- wie als Individualmedium. Diese Entwicklungspfade wollen wir in dieser Ausgabevon Digitaltrends LfM aufzeigen.Prof. Dr. Klaus GoldhammerÜber den autorKlaus Goldhammer gründete 1998 dieGoldmedia GmbH Strategy Consulting,deren Schwerpunkt die Unternehmensberatung im TIME-Markt ist. Seit 2011ist er zudem als Honorarprofessor fürMedienökonomie an der Freien Universität Berlin tätig. Der geborene Rhein länder studierte in Berlin und LondonPublizistik und Betriebswirtschaftslehre.5

theMa RaDioZukunftAnalog? Digital? Egal! Aufs Programm kommt’s an!Radio ist einzigartig, denn es kann etwas, das Fernsehen, Internet und Printmedien nicht können: Das Programmlässt sich nebenbei konsumieren, ob beim Autofahren, bei der Hausarbeit oder im Büro. Was oft als Mangel gesehenwird, ist in Wirklichkeit der große Vorteil: Wir müssen nicht hinschauen, um den Inhalt zu verstehen.In dieser Hinsicht ist Radio den anderen Medien überlegen.Dennoch ist Radio ein visuelles Medium, denn es lässtBilder im Kopf entstehen. Ein guter Moderator setzt diesenemotionalen Effekt gezielt ein, etwa indem er sagt: „StellenSie sich vor, Sie sind auf dem größten Rockfestival allerZeiten und stehen ganz vorne vor der Bühne.“ Beim Fernsehen findet diese kreative Eigenleistung des Publikumsnicht statt, da die Bilder vorgegeben werden. Beim Radiohingegen verbinden die Hörer die selbst geschaffenenBilder im Kopf mit ihren eigenen Erfahrungen, Erlebnissenund Sehnsüchten. Radio ist damit das persönlichste Medium,auch durch die Ansprache des Moderators, der uns denEindruck vermittelt, er spreche direkt zu uns. Welche Perspektiven hat das Radio in unserer Medienlandschaft, diesich mitten im digitalen Wandel befindet?6Das geschäftsmodellRadio hat Glück: Wie beim Fernsehen hat der Umstieg vonanaloger zu digitaler Verbreitung keinen großen Einflussauf das Geschäftsmodell, denn das Programm ist schonimmer kostenfrei zu empfangen, die Finanzierung erfolgtüber Werbung und Sponsoring beziehungsweise größtenteilsRundfunkgebühren bei den öffentlich-rechtlichen Sendern.Printmedien hingegen haben das Problem, ihr Geschäftsmodell mit der Mischung aus Abonnement- und Anzeigenerlösen ins digitale Zeitalter zu überführen – ein Experimentmit ungewissem Ausgang. Beim Radio hingegen ist esegal, über welchen Verbreitungsweg das Programm empfangen wird: Es ist immer das gleiche Programm, es wirdvom Hörer als kostenfrei wahrgenommen und eine Werbeschaltung deckt in der Regel alle Verbreitungswege ab.Die Hauptsache ist, der Hörer schaltet ein – egal, wie oderwo. Und das macht er nach wie vor kräftig: 79,7 Prozentder Deutschen hören laut agma Media-Analyse (MA 2014Radio II) täglich Radio – im Durchschnitt drei Stundenund 14 Minuten lang.Programm vor technikAuf welchem Verbreitungsweg das gewünschte Programmzu ihnen gelangt, ist den meisten Hörern ohnehin egal:Der Inhalt ist wichtiger als die Technik. Beim Kauf einesneuen Radioempfängers im Elektronikhandel geht es inerster Linie darum, welche Sender ich damit empfangenkann, wie der Klang ist und was es kostet. Wenn derVerkäufer ein Digitalradio-Gerät empfiehlt, dürfte erstmaldie Frage aufkommen, welchen Mehrwert das bringt.Clevere Verkäufer verwirren die Verbraucher nicht mit Begriffen wie DAB, DAB , IP-Streaming, Webradio oder WLANRadio, sondern führen zusätzliche Sender vor, die es aufUKW nicht gibt, und verweisen auf den rauschfreienEmpfang. Hybridgeräte, die sowohl das herkömmlicheanaloge UKW-Frequenzband als auch Digitalradio im Standard DAB und dessen Nachfolger DAB empfangen können,sind mit Einstiegspreisen ab 20 Euro inzwischen kaumteurer als reine UKW-Radios. Mehr Sender, besserer Klangund Zukunftssicherheit: Es spricht nichts dagegen, sichjetzt für Digitalradio zu entscheiden.Radiobranche uneinsDie Radioveranstalter vermitteln allerdings kein einheitlichesBild: Es gibt Befürworter des Umstiegs von UKW zu DAB ,aber auch Skeptiker (Siehe Artikel Seite 16). GrößtesProblem sind die Kosten. Während die öffentlich-rechtlichenSender für die Digitalradio-Einführung zusätzliche Gebührengelder erhalten, müssen die privaten Anbieter den Umstieg über den Werbemarkt refinanzieren. Die paralleleAusstrahlung des Programms über UKW und DAB verursachtMehrkosten, bringt aber keine zusätzlichen Werbeerlöse.Hinzu kommt die Frage, ob sich DAB überhaupt am Marktdurchsetzt. In Bayern, einem der Vorreiterländer bei DAB ,hören laut der aktuellen Funkanalyse 2014 lediglich knapp3 Prozent der Bevölkerung ab 10 Jahren täglich Digitalradioüber DAB . 3,9 Prozent hören täglich Radio übers Internet.Die Zahlen zeigen die hohe Bedeutung, die UKW weiterhinim Radiomarkt hat. Wirtschaftlich interessant ist DAB inder aktuellen Situation vor allem für Privatsender, die ohnehin bereits ein bundesweites Publikum ansprechen.Während sie sich bislang mit mühsam erkämpften UKWInseln in einzelnen Bundesländern zufriedengeben mussten,ist es mit DAB erstmals möglich, zum Beispiel auf einerAutofahrt von München nach Hamburg durchgehend dengleichen privaten Radiosender terrestrisch zu hören.

theMa RaDioZukunft» Der Inhalt ist wichtiger als die Technik. «internet als ausweg?Die nachteile des internetsViele Radioveranstalter stellen sich die Frage, ob es nichtsinnvoller wäre, statt mit DAB über das Internet den Wegins digitale Zeitalter zu gehen. Die Abrufzahlen der IPStreaming-Angebote im Web steigen deutlich. Interessant:Ganz vorne in der Beliebtheit liegen nicht etwa spezialisierteWebradios für ausgefallenen Musikgeschmack, der vonden UKW-Stationen nicht abgedeckt wird, sondern genaudie Massenprogramme, die auch auf UKW die meistenHörer erreichen (Webradiomon

überzeugt – auch finden kann. Der Titel unserer aktuellen Ausgabe Digitaltrends LfM zur Zukunft des Mediums Radio ist daher ganz bewusst als „Zukunft mit Radio“ gewählt. Branchenintern gilt der Hörfunk zuweilen als Nachzügler bei der Digitalisie

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