Licht.wissen 01 - VDE

3y ago
19 Views
2 Downloads
3.71 MB
64 Pages
Last View : 12d ago
Last Download : 3m ago
Upload by : Nadine Tse
Transcription

licht.wissenDie Beleuchtung mit künstlichem Licht01fuaadoln dewo ht.Dicrl.eiwFre ww

licht.wissen01Die Beleuchtung mit künstlichem LichtInhaltMedium LichtVom Licht der Natur . zum künstlichen LichtLicht – physikalisch betrachtetLicht – physiologisch betrachtet2469Größen und Begriffe der LichttechnikDie Gütemerkmale der BeleuchtungBeleuchtungsniveau –Wartungswert und LeuchtdichteBlendungsbegrenzung – DirektblendungBlendungsbegrenzung – ReflexblendungHarmonische HelligkeitsverteilungLichtrichtung und Lichterzeugung durch Temperaturstrahler,Entladungslampen und LEDsLampen3034Leuchten – Allgemeine Anforderungenund lichttechnische EigenschaftenLeuchten – Elektrotechnische Eigenschaften,VorschaltgeräteLeuchten – Betriebsgeräte, Regeln, splanungMessen von entes LichtLicht und Umwelt5052545658Normen, LiteraturDie Publikationen von licht.deImpressum und Bildnachweis596061

0102[01] „Wohnzimmer mit der Schwester desKünstlers“ (1847), Adolf Menzel (1815 – 1905),Neue Pinakothek, München[02] „Caféterrasse am Abend“ (1888), Vincentvan Gogh (1853 – 1890), Rijksmuseum KröllerMüller, Otterlo, Niederlande[03] „Der Nachtwandler“ (1927), René Magritte(1898 – 1967), in Privatbesitz031

licht.wissen01Die Beleuchtung mit künstlichem LichtMedium LichtSchon immer hat das Medium Licht die Menschen interessiert – natürlich auch in der Kunst und Architektur.Helligkeit und Schatten, Farbigkeit und Kontrast beeinflussen die Atmosphäre und Stimmung einer räumlichenSituation oder auch nur eines flüchtigen Augenblicks.Für alle, die in das Thema Licht und Beleuchtung „einsteigen“ oder sich allgemeinmit den Grundkenntnissen der Beleuchtungstechnik vertraut machen möchten, istdas Heft 01 der licht.de-Schriftenreihelicht.wissen bestimmt. Es ist zugleich derEinstieg in eine Schriftenreihe, die allen, dieauf dem Gebiet der Beleuchtung planen,sich kundig machen wollen oder Entscheidungen zu treffen haben, mit Informationenzur Lichtanwendung Hilfestellung gebenmöchte.Zentrales Ziel aller licht.de-Veröffentlichungen ist es, Bewusstsein für ein Medium zuentwickeln, dessen man sich ohne großenNachdenkens gerne bedient und dessenVerfügbarkeit als selbstverständlich vorausgesetzt wird. Erst wenn man sich näher mitdem „Lichtmachen“, der künstlichen Beleuchtung, befassen muss, wird es oftmalsschwieriger, weil technischer.Eine wirkungsvolle Lichtanwendung setztentsprechende technische Kenntnisse voraus – bei dem Planer selbstverständlich,bei dem zu Beratenden in Grundzügenwünschenswert, allein schon deshalb, umGespräche über „Gutes Licht“ zu erleichtern. Diese Voraussetzungen durch vermitteltes Basiswissen und Informationen überLicht, Lampen und Leuchten zu verbessern, ist das Grundanliegen dieser Publikation und der sich daran anschließendenweiteren Hefte.Licht wird in diesen Heften aber nicht nur alsphysikalische Strahlung verstanden, sondernin seiner ganzen Bedeutung für den Menschen. Licht spielt als visuell wirksameStrahlung in erster Linie eine physiologischeRolle, indem es die Sehleistung beeinflusst,und hat auch eine psychologische Wirkung,die auf unser Wohlbefinden einwirkt.2Licht hat weiterhin eine chronobiologischeWirkung auf den menschlichen Organismus. Heute weiß man, dass ein speziellerEmpfänger in der Netzhaut z. B. dasSchlafhormon Melatonin steuert. Licht beeinflusst und synchronisiert so unsere „innere Uhr“, den circadianen Rhythmus, derdurch den Wechsel von Tag und Nachtsowie die Jahreszeiten gesteuert wird unddamit aktive und passive Phasen des Menschen regelt.Die Schriften von licht.de wollen deshalbnicht nur über die Physik des Lichts informieren, sondern auch die physiologischeund psychologische Wirkung von gutemLicht sowie Ideen und Hinweise für die richtige Anwendung von Licht in verschiedenenBereichen vermitteln – von der Straßenbeleuchtung über die Beleuchtung in Industrie, Schulen und Büros bis hin zur Beleuchtung des Wohnumfeldes.[04]Farbiges Licht setzt Akzente.

043

licht.wissen01Die Beleuchtung mit künstlichem LichtVom Licht der Natur zum künstlichen LichtLicht ist Leben – einfacher lässt sich die Verknüpfung von Licht und Leben nicht beschreiben.Der Mensch orientiert sich vorrangig mitseinen Augen – seine Umwelt ist eine Sehwelt. Das Auge ist das wichtigste Sinnesorgan und empfängt etwa 80 % aller Informationen. Ohne Licht wäre dies unmöglich –Licht ist das Medium, das die visuelle Wahrnehmung erst möglich macht.Ungenügendes oder gar kein Licht ruft Unsicherheit hervor – es fehlen Informationenund Orientierungsmöglichkeiten, z. B. umden Weg „sicher zu finden“. Künstliche Beleuchtung während der Dunkelstunden vermittelt dagegen ein „sicheres Gefühl“.Licht dient also nicht nur dem Sehen, sondern nimmt Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Stimmung.Beleuchtungsniveau, Lichtfarbe, Schattenwirkung oder der Wechsel von Hell/Dunkelbeeinflussen augenblickliche Empfindungenund bestimmen den Lebensrhythmus desMenschen.Bei Sonnenlicht werden z. B. Beleuchtungsstärken von etwa 100.000 Lux gemessen,im Schatten unter einem Baum ungefähr10.000 Lux, in einer mondhellen Nacht 0,2Lux und beim Sternenlicht noch weniger.Die meiste Zeit des Tages verbringen wirheute in Innenräumen – bei Beleuchtungsstärken zwischen 50 und 500 Lux. Da Lichtder natürliche „Zeitgeber“ des Menschenist, aber erst bei relativ hoher Intensitätfür das circadiane System wirksam wird( 1.000 Lux), leben wir meist in „chronobiologischer Finsternis“. Die Folgen sindSchlafstörungen, Energielosigkeit, Verstimmungen oder sogar schwere Depressionen.Wie gesagt: Licht ist Leben. Eine gute Beleuchtung ist wichtig, um unsere Welt zusehen. Was wir sehen wollen, muss beleuchtet sein. Gutes Licht beeinflusst aberauch unsere Empfindungen und damit unsere Lebensqualität.Vor etwa 300.000 Jahren begann derMensch das Feuer als Wärme- und Lichtquelle einzusetzen. Die leuchtende Flammeermöglichte ein Leben in Höhlen, in die nieein Sonnenstrahl gelangte.Die großartigen Zeichnungen in der Höhlevon Altamira können nur bei künstlichemLicht entstanden sein – vor etwa 15.000Jahren. Das Licht der Lagerfeuer, der Kienspäne und der Öl- und Talglampen war imLeben prähistorischer Menschen eine denLebensablauf entscheidend veränderndeErrungenschaft.4Doch nicht nur in Räumen wurde Licht geschaffen, sondern auch im Freien. Um 260vor Christus wurde der Leuchtturm vor Alexandria erbaut und es gibt aus dem Jahre378 nach Christus Hinweise auf „Lichter aufden Gassen“ – auf die Straßenbeleuchtungin Antiochia.Sehr früh begann der Mensch, die Trägerder kostbaren lichtspendenden Flammekunstvoll und zweckmäßig zu gestalten. Dieüber Jahrtausende verwendeten Lampenfür flüssige Brennstoffe wurden jedoch erst1783 von Aimé Argand mit der Erfindungdes Rundbrenners entscheidend verbessert.Ebenfalls 1783 wurde nach einem Verfahren von Minckelaers aus Steinkohle das„Leuchtgas“ für die Gaslaternen gewonnen.Fast gleichzeitig begannen Versuche mitelektrischen Bogenlampen, die jedoch erstdann praktische Bedeutung erlangten, alsWerner Siemens 1866 mit Dynamo-Maschinen Elektrizität auf wirtschaftliche Art erzeugen konnte. Doch erst als Th. A. Edison1879 die von dem deutschen UhrmacherJohann Heinrich Goebel schon 1854 erfundene Glühlampe „neu erfand“ und zur technischen Anwendung entwickelte, beganndas eigentliche Zeitalter der elektrischenBeleuchtung.Mit jeder neuen Lichtquelle – vom Lagerfeuer, dem Kienspan, der Kerze bis hin zurGlühlampe – wurden „Leuchten“ entwickelt,die diese „Lampen“ anwendbar machten.Die Entwicklung von Lampen und Leuchtenhat in den letzten Jahrzehnten einen dynamischen Verlauf genommen, die modernsteTechnologien, neue optische Systeme,neue Werkstoffe, optimale Wirtschaftlichkeit und zunehmend Umweltbelange einbezieht.

0507060809[05] Das Licht der Sonne bestimmt mit seinemsich über das Jahr verändernden Tag-NachtWechsel das Leben.[06] Nachts beträgt das Licht von Mond undSternen nur noch den 500.000sten Teil desSonnenlichtes.[07] Regenbogen: Die Regentropfen wirkenals Prisma.[08] Der Fortschritt bei der Entwicklung elektrischer Entladungslampen hat zusammen mitmodernen Leuchten zu leistungsstarken Beleuchtungen geführt.[09] Ein Leben ohne künstliche Beleuchtungist für die meisten Menschen nicht mehr vorstellbar.[10] Seit mehr als 2.000 Jahren erleuchtetKunstlicht den Himmel und gibt den MenschenSicherheit und Orientierung.105

licht.wissen01Die Beleuchtung mit künstlichem LichtLicht – physikalisch betrachtetSchon immer waren die Menschen vom Licht fasziniert und bestrebt hinter sein Geheimnis zu kommen.Dabei entstanden heute skurril anmutende, damals aber durchaus ernsthaft vertretene Theorien.Da z. B. zwischen einer leuchtendenFlamme und dem sichtbaren Gegenstandkeine Verbindung zu erkennen war, vermutete man, dass vom Auge „Sehstrahlen“ausgingen, die vom Objekt reflektiert würden und in die Augen zurückfielen. Nur,wenn diese Theorie richtig wäre, müssteman auch im Dunkeln sehen können Durch Beobachtung des innersten der viervon Galileo Galilei entdeckten großen Jupiter-Monde konnte O. Römer 1675 eineAngabe über die Lichtgeschwindigkeit machen: 2,3 x 108 m/s.Genauer sind die Messungen der Lichtgeschwindigkeit nach einem von LeonFoucault angegebenen Versuchsaufbaumit 2,98 x 108 m/s. Für die Lichtgeschwindigkeit im leeren Raum und in Luft wirdallgemein der aufgerundete Wert von 3 x108 m/s gleich 300.000 km/s benutzt.Entsprechend benötigt das Licht etwa 1,3 svom Mond zur Erde, von der Sonne zurErde etwa 8 1 3 Minuten. Von dem FixsternAlpha im Zentaurus braucht es bereits4,3 Jahre, vom Andromeda-Nebel etwa2.500.000 Jahre und von den entferntestenSpiralnebeln mehr als 5 Milliarden Jahre.Anschauliche Modelle des Lichtes gestatteten es, beobachtete Gesetzmäßigkeitenund Wirkungen zu beschreiben.Das Korpuskular-Modell des Lichtes, nachdem sich Energieeinheiten (Quanten) mitLichtgeschwindigkeit geradlinig von derLichtquelle ausbreiten, wurde von IsaacNewton entwickelt. Das Wellenmodell desLichtes, nach dem man sich Lichterscheinungen ähnlich wie die Schallvorgänge vorzustellen hat, stammt von Christiaan Huygens. Über 100 Jahre lang war unter denWissenschaftlern keine Einigkeit darüber zuerzielen, welches Modell das richtige sei.Heute werden zur Erklärung der Eigen-6schaften des Lichtes beide Modellvorstellungen angewendet: Licht ist der sichtbareTeil der elektromagnetischen Strahlung, dieaus schwingenden Energiequanten besteht.Wiederum Newton entdeckte, dass weißesLicht Farben enthält. Richtet man ein engesLichtbündel auf ein Glasprisma und projiziert die austretenden Strahlen auf eineweiße Fläche, so wird das farbige Lichtspektrum sichtbar.In einem weiteren Versuch richtete Newtondie farbigen Strahlen auf ein zweites Prisma, aus dem dann wieder weißes Lichtaustrat. Das war der Beweis, dass weißesSonnenlicht die Summe aller Farben desSpektrums ist.Im Jahre 1822 gelang es Augustin Fresneldie Wellenlänge des Lichtes zu bestimmenund zu zeigen, dass jeder Spektralfarbeeine ganz bestimmte Wellenlänge zukommt. Sein Ausspruch „Licht zu Lichtgebracht ergibt Dunkelheit“ fasst seineErkenntnis zusammen, dass Licht gleicherWellenlänge sich gegenseitig auslöscht,wenn es in entsprechender Phasenlagezueinander gebracht wird.Max Planck beschreibt die Quantentheoriemit der Formel:E h· Die Energie E eines Energiequants (einerStrahlung) ist proportional abhängig vonderen Frequenz , multipliziert mit einerKonstanten h (Planck’sches Wirkungsquantum).

11121314[11] In dem weiten Bereich der elektromagnetischen Strahlung nimmt das sichtbare Licht nurein schmales Band ein.[12] Mithilfe eines Prismas wird „weißes“Sonnenlicht in seine Spektralfarben zerlegt.[13] Das Prisma summiert Spektralfarben zuweißem Licht. Sonnenlicht ist die Kombinationaller Farben seines Spektrums.[14] Zerlegt man das künstliche Licht einerLeuchtstofflampe, so wird ersichtlich, dass jenach Typ die einzelnen Spektralfarben mehroder weniger wiedergegeben werden.[15] Sowohl das Korpuskular- als auch dasWellen-Modell des Lichtes werden eingesetzt,um seine Wirkungen und Gesetzmäßigkeitenanschaulich zu beschreiben.157

licht.wissen01Die Beleuchtung mit künstlichem LichtDie Atmosphäre um die Erde lässt sichtbare, ultraviolette und infrarote Strahlung sodurch, dass organisches Leben möglich ist.Das Maß der Wellenlänge ist der Nanometer (nm) 10-9 m 10-7 cm. Ein Nanometerist der zehnmillionste Teil eines Zentimeters.Licht ist der relativ kleine Bereich innerhalbder elektromagnetischen Strahlung, für diedas Auge empfindlich ist. Das Lichtspektrumreicht von 380 nm (violett) bis 780 nm (rot).Zu jeder Wellenlänge gehört ein bestimmterFarbeindruck, und vom kurzwelligen Violettüber Blau, Blaugrün, Grün, Grüngelb,Orange bis zum langwelligen Rot weist dasSpektrum des Sonnenlichtes einen kontinuierlichen Übergang auf.Farben oder farbige Gegenstände werdennur farbig gesehen, wenn im Spektrum derLichtquelle auch diese Farben vorhandensind. Das ist z. B. bei der Sonne, den Glühlampen und Leuchtstofflampen mit sehrguten Farbwiedergabeeigenschaften derFall.16Oberhalb und unterhalb der sichtbarenStrahlung werden im Strahlungsspektrumder Infrarot-Bereich (IR) und der UltraviolettBereich (UV) definiert.Der IR-Bereich umfasst die Wellenlängenzwischen 780 nm und 1 mm und ist für dasAuge unsichtbar. Erst wenn IR-Strahlungauf einen Gegenstand trifft, wird sie absorbiert und in Wärme umgewandelt. Ohnediese Wärmestrahlung der Sonne würdedie Erde in ewigem Eis erstarren. Heutekommt dem Sonnenlicht bei der alternativen Energiegewinnung, z. B. im Bereichder Photovoltaik und der Solartechnik, einezunehmende technisch-ökologische Bedeutung zu.Für das Leben auf der Erde ist die richtigeDosierung der Strahlung im UV-Bereichwichtig. Entsprechend der biologischenWirkung unterscheidet man die Bereiche UV-A (315 bis 380 nm), Bräunung derHaut, Solarien;817 UV-B (280 bis 315 nm), Erythemwirkung(Hautrötung), Sonnenbrand; UV-C (100 bis 280 nm), Zellzerstörung,Entkeimungslampen.Neben der positiven Wirkung der ultravioletten Strahlung – z. B. UV-B für den Aufbau des Vitamin D – kann ein Zuviel davonauch zu Schädigungen führen. Die Ozonschicht der Atmosphäre schützt uns vorschädlicher UV-Strahlung, insbesonderevor UV-C. Wird sie in ihrer Wirkung beeinträchtigt („Ozonloch“), kann das nachteiligeFolgen für das Leben auf der Erde haben.18[16] Ein Prisma macht das farbige Spektrumdes Lichts sichtbar.[17 18] Im Vergleich zum Tageslicht wirkt einerote Rose im monochromatischen gelben Lichtder Natriumdampf-Niederdrucklampe unnatürlich, da deren Spektrum kein Rot, Blau undGrün enthält und diese Farben somit nicht wiedergibt.

Licht – physiologisch betrachtetDer optische Teil des Auges lässt sich mit dem einer fotografischen Kamera vergleichen.Die bilderzeugende Optik besteht aus derHornhaut, der Linse und dem dazwischenliegenden Kammerwasser. Die notwendigeAnpassung der Brennweite für scharfesSehen unterschiedlich entfernter Objektewird durch eine Krümmungsänderung derbrechenden Flächen der Augenlinse bewirkt. Diese Akkommodationsfähigkeitnimmt mit dem Alter infolge der Verhärtungdes Linsenkörpers ab.Die vor der Augenlinse liegende Regenbogenhaut oder Iris wirkt mit ihrer veränderbaren zentralen Öffnung – der Pupille – wieeine einzustellende Blende und kann deneintretenden Lichtstrom in einem Bereichvon etwa 1:16 regeln. Gleichzeitig verbessert sie die Tiefenschärfe. Das Augeninnereist mit einer klar durchsichtigen Masse,dem Glaskörper, ausgefüllt.Die Netzhaut auf der Augeninnenwand istdie „Projektionsfläche“ und trägt etwa 130Millionen Sehzellen. Sie hat nahe der optischen Achse des Auges eine kleine Vertie-19fung, die Sehgrube, in der die Sehzellen fürdas Tages- und Farbensehen besondersdicht angeordnet sind und die damit dieStelle der höchsten Sehschärfe ist.Zwei Arten von Sehzellen – die Zapfen unddie Stäbchen – übernehmen je nach denHelligkeiten (Leuchtdichten) das Sehen:Die etwa 120 Millionen Stäbchen sind fürdas HeIligkeitssehen hochempfindlich, fürdas Farbsehen jedoch relativ unempfindlich.Sie sind daher bei niedrigen LeuchtdichteNiveaus bevorzugt tätig (Nachtsehen); ihremaximale spektrale Empfindlichkeit liegt imBlaugrün bei 507 nm.Die etwa 7 Millionen Zapfen sind die fürdas Farbsehen empfindlicheren Rezeptoren und übernehmen bei höheren Leuchtdichten das so genannte Tagessehen; ihremaximale spektrale Gesamtempfindlichkeitliegt im Gelbgrün bei 555 nm. Durch dieExistenz von drei Zapfenarten mit je eineranderen spektralen Empfindlichkeit (rot,[19] Die Augen sind ein Sinnesorgan mitaußergewöhnlichen Fähigkeiten. Nur wenige,aber hochsensible „Bauteile“ ergänzen sich zueinem erstaunlichen nbogenhaut utNetzhaut (Retina)Blinder FleckSehgrube (Fovea centralis)Sehnerv[20] Kurve der relativen spektralen Hellempfindlichkeit für Tagessehen (Zapfen) V( )und Nachtsehen (Stäbchen) V‘( )209

licht.wissenDie Beleuchtung mit künstlichem Licht01432121grün, blau), die zusammen einen „Farbeindruck“ bewirken, wird das Farbensehenmöglich.Die Fähigkeit des Auges, sich an höhereoder niedrigere Leuchtdichte-Niveaus anzupassen, wird als Adaptation bezeichnet.Der Bereich der Anpassungsfähigkeit erstreckt sich über Leuchtdichten im Verhältnis von 1:10 Milliarden. Hierbei regelt diePupille den eintretenden Lichtstrom in einem Umfang von nur etwa 1:16, währendder weit größere Bereich durch die „Parallel-Schaltung“ der Ganglien-Zeilen beeinflusst wird.Der jeweilige Adaptationszustand bestimmtdie augenblickliche Sehleistung. Je höheralso das Beleuchtungsniveau ist, umsohöher ist auch die Sehleistung und umsogeringer sind die Sehfehler. Der Adaptationsverlauf, und damit die Adaptationszeit,hängt von den Leuchtdichten am Beginnund am Ende der Helligkeitsänderung ab.Die Zeit der Dunkeladaptation ist länger alsdie der Helladaptation. Das Auge brauchtetwa 30 Minuten um sich von dem Beleuchtungsniveau eines Arbeitsraumes aufdie Dunkelheit bei Nacht im Freien einzustellen. Die Zeit zur Helladaptation beträgtdagegen nur Sekunden.102223Formenempfindlichkeit und Sehschärfe sindVoraussetzungen, um Einzelheiten zu erkennen. Die Sehschärfe hängt außer vomAdaptationszustand auch von dem Auflösungsvermögen der Netzhaut und von derQualität der optischen Abbildung ab. ZweiPunkte werden gerade dann noch getrenntvoneinander erkannt, wenn sie so auf derNetzhaut abgebildet werden, dass jeweilsdas Bild eines Punktes auf einem Zapfenliegt und sich ein weiterer Zapfen „ungereizt“ dazwischen befindet.Gründe für ungenügende Sehschärfe können sein: Augenfehler, wie Kurz- oder Übersichtigkeit; zu geringe Kontraste; zu geringeLeuchtdichten.24Sehen und Erkennen hat 4 MindestVoraussetzungen:1. Zum Sehen von Objekten bedarf es einerMindestleuchtdichte (Adaptationsleuchtdichte). Objekte, die am hellen Tag mühelosauch im Detail zu erkennen sind, verschwimmen in der Dämmerung und sind imDunkeln schließlich nicht mehr wahrnehmbar.2. Um ein Objekt erkennen zu können,muss es einen Helligkeitsunterschied gegenüber der unmittelbaren Umgebung aufweisen (Mindestkontrast). In der Regel istdies gleichzeitig ein Farbkontrast und einLeuchtdichtekontrast.3. Objekte müssen eine Mindestgrößehaben.4. Für die Wahrnehmung bedarf es einerMindestzeit. Ein Geschoss z. B. ist viel zuschnell. Langsam anlaufende Räder sind imDetail zu erkennen, bis diese bei höherenUmdrehungen immer undeutlicher werden.Die Beleuchtungstechnik hat die Aufgabe,aufgrund der Kenntnis der physiologischoptischen Eigenschaften des Auges – z. B.durch hohe Leuchtdichte und Leuchtdichtegleichmäßigkeit im Gesichtsfeld – guteSehbedingungen zu schaffen.

[21] Schematischer Aufbau der Netzhaut:1 Ganglien-Zellen2 Bipolare Zellen3 Stäbchen4 Zapfen[22 – 24] Die Adaptation des Auges: Kommtman aus dem Hellen in einen dunklen Raum,sieht man zuerst „nichts“ – erst im Lauf der Zeittreten die einzelnen Gegenstände aus dem Dunkel hervor.[25

leuchtung des Wohnumfeldes. licht.wissen 01 Die Beleuchtung mit künstlichem Licht 2 Medium Licht Schon immer hat das Medium Licht die Menschen interessiert – natürlich auch in der Kunst und Architektur. Helligkeit und Schatten, Farbigkeit und Kontrast beeinflussen die Atmosphäre und Stimmung einer räumlichen

Related Documents:

Dyer Alan Insider Wissen plus - Sterne ab 9 Graf Mike Insider Wissen plus - Stürme ab 9 Wade Rosalyn Insider Wissen plus - Naturgewalt Eis ab 9 Wilkinson Philip Insider Wissen plus - Das antike Rom ab 9 Murphy Glenn Insider Wissen plus - Verborgene Schätze ab 9 Hartmann Markus Lesezug.

VDE Testing and Certification Institute Merianstraße 28 l 63069 Offenbach l Tel: 49 69 8306-0 l Fax 49 69 8306-555 l vde-institut@vde.com l www.vde.com Only the electronic document in the guided path of the provision or, if proof of paper, the current original is valid.

per Regulation Test Current [A] DIN VDE 0701-0702 DIN VDE 0701 Part 1 DIN VDE 0701 Part 240 DIN VDE 0701 attachment E DINEN60950 DINEN61010 DINEN60335 IEC 62353 (VDE 0751-1) IEC 601/EN 60601 2nd IEC 601/EN 60601 3rd Protective Conductor Resistance 0.

per Regulation Test Current [A] DIN VDE 0701-0702 DIN VDE 0701 Part 1 DIN VDE 0701 Part 240 DIN VDE 0701 attachment E DINEN60950 DINEN61010 DINEN60335 IEC 62353 (VDE 0751-1) IEC 601/EN 60601 2nd IEC 601/EN 60601 3rd Protective Conductor Resistan

– IEC 61869-1 VDE 0414-9-1 EN 61869-1 Current transformers IEC 61869-2 VDE 0414-9-2 EN 61869-2 Voltage transformers IEC 61869-3 VDE 0414-9-3 EN 61869-3 Installation, erection – IEC 61936-1 VDE 0101-1 EN 61936-1 Degree of protection NXAIR C fulfills the following degrees

Osterkerze, die Zeichen für Jesus Christus ist, entzündet. Der Priester sagte dabei: „Empfange das Licht Christi.“ Jesus macht dein Leben hell. Und du darfst dieses Licht weitergeben. Die Taufkerze ist eine Lebenskerze. Du könntest sie am Geburtstag, Namenstag oder Tauftag entzünden. Christus das Licht erfüllt und umspannt dein ganzes .

Dimensions DIN 43620, IEC 60269, EN 60269 Fusing characteristics aM acc. to VDE 0636-2011, DIN VDE 0636 Breaking capacity at 1,1 Un 100 kA Power dissipation of fuse-links NV aM 690 V a.c. size the highest rated current at according to VDE 0636-2011 the maximal power dissipation real power dissipation of fuse-links 690 V a.c.

The XilMailbox library provides the top-level hooks for sending or receiving an inter-processor interrupt (IPI) message using the Zynq UltraScale MPSoC and Versal ACAP IPI hardware. Chapter 1: Xilinx OS and Libraries Overview