Hiltruper Monatshefte - ResearchGate

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20212 FHiltruper MonatshefteSeptember, Oktober 2016, Heft 5hiltruper-missionare.de

Professor Pater Dr. Ulrich BergesEin MSC zwischen Büchernund Welten .131Anke LuchtHerz-Jesu-Missionare nehmenKlosterfürbitte in ihr Gebet auf. 134Steffi MagerObdachlose fühlen Novizenauf den Zahn.136Birgit KlöcknerHerr, wenn Du es bist, dann befiel,dass ich auf dem Wasser zu Dirkomme.140Pater Dieter WackerDie Badewanne.143Pater Hans PittruffDas Labyrinthim Kloster Frenswegen.145Andreas HeusmannWeimar –eine Art Stellvertreter-Fahrt.146Hilary HowesMissionar und WissenschaftPater Otto Meyer.148Prof. Dr. Hanns-Rüdiger RöttgersDas Münsteraner Intensivprogrammfür Kinder mit Autismus-SpektrumStörungen.152NEWS.156Dieter SkodaZWAR-Gruppe Hiltrup. 157Heinz HeckingGehen bringt auchim Glauben voran.158130Liebe Leserin,lieber Leser!Mit Ihnen freue ich mich, dass ich wiederein Heft vorlegen kann. Dabei bin icherneut erstaunt, aus welchen Teilen derWelt die Berichte stammen: Wir sindwirklich weltweit vernetzt! Pater Bergesschreibt aus Simbabwe, die Historikerin Hilary Howes aus Australien, PaterWacker aus Peru. Und aus Berlin, dasals besonders religionslos gilt, erfahren wir wie heute junge Menschen sichprüfen (und prüfen lassen), ob sie fürdas Leben in einer Ordensgemeinschaftberufen und geeignet sind. Wie schriebdie Pressestelle des Bistums Münster zurKkosterfürbitte der Hiltruper Gemeinschaft im September: „Gebetsnetz rundum den Globus“.

PROF. P.DR. ULRICH BERGESEin MSC zwischen Büchernund Welten006.jpg 1.024 575 Pixel23.08.16 09:Father Marco Lupane (li.) im Gespräch mit Dr. SchalesErfahrungen und PerspektivenDer französische Provinzial, P. DanielAuguié, den ich in meiner Ausbildungszeitvor vielen Jahren kennen gelernt habe,hat mich gebeten, einen kleinen Berichtüber meine Erfahrungen als MSC, deran einer deutschen Universität arbeitet,zu verfassen. Im Hintergrund steht dieFrage, wie sich meine akademischeArbeit als Bibelwissenschaftler mit dereines MSC verträgt.Ich schreibe diese Zeilen während meines Aufenthaltes in Simbabwe, wo ichmich für den Bau von drei Schulen imnördlichen Landesteil engagiere. EinDiözesanpriester, Fr. Marko und lokaleOrdensschwestern sind dabei von größter Bedeutung, denn Steine kann mandurch Spenden finanzieren, nicht aberdie Menschen, die mit Herz und Seelediese sozialen Werke mit Leben erfüllen.Morgen fliege ich nach Südafrika weiter,wo zwei akademische Tagungen aufmich warten. In Pretoria geht es um dieThemen »Land« und «Landbesitz«, undzwar unter Teilnahme von europäischen131

Die Weltkarte im Missionshaus Hiltrup zeigt in welchen Ländern die MSC wirken.Links: Pater Dr. Martin Kleer, rechts: Pater Generalsuperior Mark McDonaldExegeten und afrikanischen Theologen.Was hat die jüdisch-christliche Traditionfür das drängende Problem der gerechtenLandverteilung im südlichen Afrika zusagen? Welche Perspektiven zeichnendas Alte und Neue Testament zur Frageder sozialen Gerechtigkeit auf? Und dasgerade in diesen Tagen, da in Harare, derHauptstadt Simbabwes, gegen den Präsidenten Robert Mugabe heftig demonstriert wird, der das Land in seiner baldvierzigjährigen Herrschaft völlig verarmthat und selbst dabei unendlich reichgeworden ist. Alle christlichen Kirchendes Landes haben vor einigen Wochenin einer öffentlichen Stellungnahmedagegen mit klaren Worten protestiert.All dies geht auch einen MSC etwas an,denn Gottes Liebe geht nicht an der132sozialen Gerechtigkeit vorbei. Christlicher Trost darf nie zur Vertröstung aufdas Jenseits werden. Aber es kann auchnicht darum gehen, propagandistischenSlogans nachzulaufen, von welcher Seitesie auch kommen mögen, sondern mitHintergrundwissen und aufrichtigemHerzen Wege in eine bessere Zukunftzu suchen.Auf der zweiten Tagung in Stellenboschwird es um spezielle Fragen der alttestamentlichen Wissenschaft gehen. Erstmaligseit 70 Jahren wird dieser Kongress, aufdem sich ca. 250 Akademiker treffen,in Afrika abgehalten. Die Bibelwissenschaften sind in den letzten 20 Jahreninternationaler geworden. Amerikanische,asiatische und afrikanische Theologen

rücken näher zusammen. Für viele meiner deutschen Kolleginnen und Kollegenist dies eine neue Erfahrung, für einenMSC ist das aber sehr normal, dennwir sind eben eine weltweite Familie.Zudem ist dies eine der großen Stärkender katholischen Kirche und besondersihrer Ordensgemeinschaften, denn siearbeiten über alle Kontinente, Rassenund Sprachen hinweg auf ein gemeinsames Ziel hin.wird: An einer europäischen Universität,im afrikanischen Busch, im Hochlandder Anden oder einer asiatischen Metropole. Das Motto unseres GründersJules Chevalier »Geliebt sei überall dasHeiligste Herz Jesu« bekommt so in dieser vernetzten Welt eine neue und sehraktuelle Bedeutung.Wenn ich im Oktober wieder Vorlesungenan der Universität in Bonn halte undnoch für ein weiteres Jahr das Amt desDekans innehabe, fließen diese Erfahrungen mit in das alltägliche Tun ein.Die Studierenden sind sehr aufmerksam,wenn man die akademische Arbeit amSchreibtisch mit konkreten Situationender Weltkirche in Verbindung bringt.Exegese und Theologie haben mit Schriftund Traditionen zu tun, bleiben aber nichtam Buchstaben hängen, sondern wollenden Blick freilegen auf die Menschen, fürdie Gott ein liebendes Herz hat.Haben wir als MSC in Europa eine Zukunft?Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht! Diegroßen europäischen Provinzen der vergangenen Jahrzehnte wird es auf jedenFall nicht mehr geben. »Zurück zu denWurzeln«, so könnte das Motto für dieZukunft lauten. Nicht Strukturen stehenim Mittelpunkt, sondern konkrete Aufgaben, die MSC überall dort übernehmen,wo es darum geht, diese Welt gerechterund lebenswerter zu machen. Lohnt sichdiese Aufgabe? Hier ist meine Antwortein eindeutiges Ja! Dieser Einsatz lohntsich, unabhängig davon, wo er geleistet133

ANKE LUCHTHerz-Jesu-Missionare nehmenKlosterfürbitte in ihr Gebet aufHiltrup (pbm / al). Sie sind in MünsterHiltrup verwurzelt, haben aber in derganzen Welt gewirkt. Ihr Rufname spiegeltdas wider: Die als „Hiltruper Missionare“bekannten Herz-Jesu-Missionare übernehmen im Monat September die Klosterfürbitte des e.In Hiltrup ist das Stammhaus der deutschenOrdensprovinz. Hier leben 18 Brüder undPatres, darunter Pater Dr. Martin Kleerals Provinzial – Leiter der norddeutschenProvinz, der insgesamt rund 70 Mitgliederangehören – und Pater Hans Pittruff, derfür die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.„Wir sind eine Gemeinschaft im Wandel,aber uns ist vor der Zukunft nicht bange“,erklärt Pater Pittruff den Charakter derGemeinschaft.134Der Wandel schließt beispielsweise dasAlter der Brüder ein. Die meisten Missionareim Stammhaus sind zwischen 75 und 95Jahre alt, Pater Kleer ist mit 53 Jahren derjüngste. Aus dieser Tatsache leitet sichauch eine zentrale Herausforderung ab,der sich die Herz-Jesu-Missionare heutestellen: „Wir müssen auf gesunde Weisekleiner werden, den älteren MitbrüdernMöglichkeiten eröffnen, Dienst zu tun,und den jüngeren, ihre Fähigkeiten undBegabungen zu entfalten“, beschreibtder Provinzial.Dabei ist die Gemeinschaft unverändertmissionarisch tätig, wenn auch andersals früher. „Wir deutschen Missionaresind eben größtenteils nicht mehr inÜbersee tätig, sondern bringen uns inDeutschland ein“, erklärt Pater Pittruff.

So unterstützen Herz-Jesu-Missionaredie Pfarrseelsorge, die Krankenhaus- undAltenseelsorge, seien in der Bildungsarbeitund an Hochschulen sowie in Beratungund spiritueller Begleitung tätig. Wer nichtmehr arbeiten kann, wird im Stammhausgepflegt und bleibt so lange wie möglichTeil der Gemeinschaft.In der Gemeinschaft liegt aus Sicht vonPater Kleer und Pater Pittruff auch dieZukunft. „Zwar werden wir in Deutschland und Europa weniger und älter“,räumt Pater Pittruff ein, „aber wir sindinternational ausgerichtet und denkenweltweit.“ ( Ca. 1750 Mitbrüder arbeitenin 50 Ländern. Red) Wer den Blick soausweite, der sei nie allein und habe einePerspektive. Zudem übernähmen in Peruund Papua-Neuguinea, wo Jahrzehntelang europäische Herz-Jesu-Missionarein der Überseemission tätig gewesenseien, zunehmend einheimische Patresund Brüder die Verantwortung. „So solles ja auch sein“, sagt Pater Pittruff.International ausgerichtet haben sich dieHerz-Jesu-Missionare seit ihren Anfängen.Die Wurzeln aller Herz-Jesu-Missionareliegen in Frankreich, wo Jules Chevalierden Orden 1854 gründete. Vom belgischenAntwerpen aus wurde 1897 die deutscheOrdensprovinz aufgebaut, alles unterdem Wahlspruch „Geliebt sei überall dasheiligste Herz Jesu“.Die Gemeinschaft spielt auch bei derÜbernahme der Klosterfürbitte einewichtige Rolle. „Unsere Anliegen, in diewir die Klosterfürbitten aufnehmen,sind auch Anliegen unserer Mitbrüderin aller Welt, das ist eine wertvolle Formder Solidarität“, erklärt Pater Pittruff, „soentsteht ein Netzwerk des Gebetes.“ UndPater Kleer ergänzt: „Wir beten besondersauch in den Anliegen der Menschen, diees aus den unterschiedlichsten Gründennicht selbst können.“ Denn, da sind sichdie beiden Patres aus ihren täglichenErfahrungen einig: Viele Menschenhätten auch heute noch unverändertspirituelle Hoffnungen und Sehnsüchtein sich. „Wir werden oft um unser Gebetgebeten“, sagt Pater Pittruff. Diese Bittennehme man mit in das Morgengebet unddie tägliche Messfeier, manchmal imWortlaut, manchmal zusammengefasst,aber immer sehr bewusst.So soll es auch mit den Bitten geschehen,die über das „Haus der Seelsorge“ eingehen. „Das Beten funktioniert dabei sichernicht in dem Sinne, dass alle Bitten soforterfüllt werden“, sagt Pater Kleer, „aberes tut sicher gut zu wissen, dass anderedas eigene Anliegen mittragen.“ So sinddie Gebete aus dem „Haus der Seelsorge“bei den Herz-Jesu-Missionaren in gutenHänden – mitgetragen von einem weltweiten Netzwerk.Weitere Informationen über die HiltruperMissionare gibt es unter:www.hiltruper-missionare.de135

STEFFI MAGERObdachlose fühlen Novizenauf den ZahnLinks: Noviziatsleiter Pater Cuypers, Novize,rechts: Pater Provinzial„Es bringt nichts, sich im Noviziat einJahr zurückzuziehen, die jungen Männersollen sehen, wie das Leben da draußenist“, sagt Pater Norbert Cuypers, Noviziatsleiter der deutschsprachigen Provinzender Steyler Missionare.136Warum sind Sie Ordenspriester undnicht Ordensbruder geworden?Da muss ich ein wenig ausholen, denndie ersten Jahre war ich Ordensbruder.Ich bin in einer gut-katholischen Familiein Köln aufgewachsen und bin schonals Kind mit den Steyler Missionarenin Berührung gekommen, habe Sonntagsmessen und Pfingsttreffen in SanktAugustin miterlebt. Weil ich mein eigenesGeld verdienen wollte, habe ich mit dermittleren Reife die Schule beendet undeine Lehre als Schriftsetzer gemacht. Dannkam irgendwann der Einberufungsbescheid für die Bundeswehr, und da habeich mich gefragt, was der Mittelpunktmeines Lebens werden soll und entschiedmich, bei den Steylern einzutreten. Nachmeinem Noviziat habe ich bei der ‚17’, demdamaligen Jugendmagazin mitgearbeitet,da konnte ich meine Erfahrungen ausder Lehre einbringen. Nach zwei Jahrenfragte mich mein geistlicher MentorPater Schenk, ‚Norbert, ist das alles?’‚warum gehst du nicht nach Übersee?’.Tja, warum? Zunächst hatte ich Angst,aber dann habe ich doch den Schrittgewagt und dachte mir, wenn, dannrichtig. So bat ich um eine Missionssendung nach Papua-Neuguinea. ImHochland des Inselstaates arbeitete ich

Die Kapelle ist das geistliche Zentrum des Ordenshausesals Berufsschullehrer und saß abends oftmit Jugendlichen zusammen. Die trafensich, lasen in der Bibel und tauschtensich darüber aus, was ihnen persönlichdie Bibelstelle bedeutet.Das war eine neue Erfahrung für mich.In mir keimte der Wunsch, vielleichtdoch Priester zu werden, doch offenhatte ich noch mit niemandem darübergesprochen.Dann kamen unabhängig mehrereMenschen zu mir und meinten, ich solledoch mal überlegen, ob ich nicht Priesterwerden wolle.Und so kam es dann auch. Ich gingzurück, machte mein Fachabitur nach,studierte in Österreich und wurde 1997zum Priester geweiht. Bei mir war esalso ein Prozess und für mich genauder richtige Weg.Was treibt junge Steyler an, Priesterzu werden? Wie erleben Sie die jungenMenschen im Noviziat?Ich habe sowohl junge Steyler Novizenerlebt, als auch Priesteramtskandidaten,da ich für fünf Jahre auch als Spiritual ineinem diözesanen Priesterseminar gearbeitet habe. Und ich finde, da muss manwirklich unterscheiden. Einige unsererjungen Männer, waren als Missionareauf Zeit in unseren Projekten, bevor siesich entschieden haben, bei uns einzutreten. Diese Männer sind am konkretenLeben der Menschen interessiert. Ich binnicht sicher, ob das wirklich auch alleDiözesanseminaristen sind. Ich habeeinige erlebt, von denen ich glaube, dasssie Priester werden wollen, wegen desRitus und der Rolle, die sie einnehmenwerden. Dabei sollen Priester meiner137

Auffassung nach vor allem Seelsorgersein. Ich denke, dass es in Zukunft nochwichtiger wird, dass auch der Orden beiseinen Kandidaten genauer hinsieht.Denn wer für die Ehe oder eine Familienicht fähig ist, der kann auch nicht ineinem Orden leben.Wie läuft das Noviziat ab?Das Noviziat habe ich in drei Schritteaufgeteilt. In den ersten Monaten sollensich unsere Novizen mit ihrem eigenenLeben auseinandersetzen. Ich nenne esdie ‚Berufung zum Menschsein’: Was istmeine Identität, was meine Talente undSchwächen, wie gehe ich mit meinerSexualität um, wie kann ich damit leben?Der zweite Teil ist dann die ‚Berufungzum Christsein’: Ich bin getauft undhabe damit eine Aufgabe, als ChristZeugnis abzulegen. Diese Aufgabe hatjeder Christ, egal, ob Missionar oder nicht.Und in dieser Phase fangen wir auch anzu fragen, was die Bibel mit dem eigenenLeben zu tun hat und was es heißt, ausden Sakramenten zu leben. Und danngeht es in einem dritten Themenblocknatürlich um die ‚Berufung zum Ordenschrist’. Wir setzen uns mit den Gelübdenauseinander und besprechen, was esbedeutet, Steyler Missionar zu sein. Inallen drei Schritten gibt es Einzel- undGruppengespräche und ich rate auchimmer, noch mit Menschen außerhalbdes Ordens zu sprechen, um weitereAspekte des Lebens mit in den Blick zubekommen und so den persönlichenHorizont zu weiten.138Was ist Ihnen als Noviziatsleiter beider Ausbildung wichtig?Unsere Novizen sollen sich nicht einJahr zurückziehen, sondern wissen, wiedas Leben draußen ist. Dafür ist Berlingenau der richtige Ort. Hier sind ca.80 Prozent nicht getauft, da ist nichtsselbstverständlich, da wird alles hinterfragt und das ist gut. Die jungen Männerarbeiten in der Suppenküche mit odergeben lernschwachen Kindern Nachhilfeunterricht, sie kommen in Berührungmit Obdachlosen und die Gespräche mitdiesen Menschen sind oft sehr wichtig.Bei einem Obdachlosen kann ich michnicht hinter der theologischen Spracheverstecken, sondern muss in einfachenWorten erklären, warum ich Ordensmannwerden möchte. Und das kommt dannmeistens von Herzen und kann viel inmir selbst bewirken. Ich möchte, dasssich die jungen Männer für die Menschenbegeistern. Dass sie das Leben nichtschwarz-weiß sehen, sondern in derganzen bunten Vielfalt. Daher lade ichauch bewusst verschiedene Menschenzu Gesprächen ein, damit die Novizendie ganze Breite des Lebens, mit denschönen, aber auch schweren Seitensehen lernen. Und diese Menschen fühlen unseren jungen Leute noch einmalrichtig auf den Zahn, das gibt wiederneue Impulse.In manchen Jahren haben Sie nureinen oder sogar keinen Anwärter.Was machen Sie dann? Messen lesen?Ich lese keine Messen, ich feiere Messen. Ein wichtiger Unterschied. Ja, ichübernehme unter anderem Aufgabenin unserer Heilig-Geist-Gemeinde, gebe

Exerzitienkurse für die Novizinnen derSteyler Schwestern, manche Gemeindemitglieder haben mich gefragt, obich ihnen als geistlicher Begleiter zurSeite stehen kann und was ich geradesehr spannend finde, ich arbeite für dasRadio. Ich habe mehrfach ‚Das Wortzum Sonntag’ eingesprochen und fürden Deutschlandfunk Morgenandachtengemacht.Gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen der Priesterausbildungbei den Steyler Missionaren und derAusbildung an einem Priesterseminarder Bistümer?Grundsätzlich ist die Ausbildung gleich,aber natürlich haben unsere Kandidatennoch einen zusätzlichen Schwerpunktauf unserem Missionsverständnis, derGeschichte des Ordens und unsererweltweiten Arbeit. Und wir legen großenWert auf eine gesunde Spiritualität undauf geistliche Begleitung. Seit Sommer2012 sind auch die 30tägigen Exerzitienin der Grundausbildung für jeden jungenSteyler verpflichtend vorgeschrieben.Wir möchten vermitteln, dass ein Priester immer auch ein Suchender bleibenmuss, ein Suchender gemeinsam mitden Menschen.müssen uns nicht nur in den weltweitenMissionsländern für Randgruppen wieAsylsuchende einsetzen, sondern auchhier in Deutschland. Orden sind Kontrastgemeinden. Junge Männer kommenzu uns, weil sie eben nicht als einsamerGemeindepriester enden, sondern inGemeinschaft leben wollen. Und danndürfen wir unseren Nachwuchs späternicht für etwas hergeben, was sie eigentlich damit ausgeschlossen haben, als siein eine Ordensgemeinschaft eingetretensind. Auch wir in Berlin müssten unseigentlich fragen, warum wir nicht inNeukölln in den Plattenbauten arbeiten,statt in der wohlsituierten Heilig-GeistGemeinde.Erstveröffentlichung aufwww.stadtgottes.deIn Deutschland gibt es fast 2.200Ordenspriester, die in Gemeinden tätigsind. Glauben Sie, dass in Zukunft dieBistümer noch stärker auf Ordenspriester setzen?Die Bistümer hätten das sicher gerne,aber ich weiß nicht, ob es die Aufgabevon Steyler Missionaren ist, in ‚normalen’Gemeinden mitzuarbeiten. Ich denke, wir139

BIRGIT KLÖCKNERHerr, wenn Du es bist,dann befiehl, dass ich auf demWasser zu Dir komme.Seit dem 1. Mai 2015 bin ich als Referen- unterwegs, davon 12 Jahre im Ausland.tin für die Orden, Säkularinstitute undMexiko, Spanien, Peru und Argentiniengeistlichen Gemeinschaften im Bistum waren Stationen auf meinem Weg. EinMünster tätig. Immer noch kann ichbewegtes Leben, wie man sich leichtes kaum glauben, dass sich diese Tür vorstellen kann. Der Aufbruch in einengeöffnet hat. Undanderen Kontinentich frage mich:hat mich mit MenWie passt es zuschen einer fremmeinem Lebensden Kultur zusamweg und meinenmengeführt. Ichbisherigen Tätigdurfte andereL esa r ten deskeiten? Manchmal erscheintLebens kennenmir mein Lebenlernen. Was ich alswie ein buntesFrucht dieser ZeitPatchwork, vielein mir entdecke,unterschiedlicheist der WunschTeile, die abermit einem offedann doch auchnen und weitenwieder zusamHerzen zu leben,menpassen, undinnerlich bereit,zwar deswegen,immer wieder neuSchwester Birgit liest die Fürbitten inweil da Jemand aufsehen, fühlen undder Eucharistiefeier der Ordensleute desBistums Münster nach Bethen.kunstvolle Weisedenken zu lernen.alles zusammenZu den internatiowebt, indem er den roten Faden immer nalen Stationen auf meinem Lebenswegwieder aufnimmt, selbst da, wo er sichkommt hinzu, dass ich vor 23 Jahrenverwirrt, verknotet oder gar abreißt. in eine junge geistliche GemeinschaftÜber die unsagbare Kreativität Gotteseingetreten bin. An Herausforderungenkann ich einfach nur staunen.fehlte es nicht. Mir wurde zunehmendklarer: Die Nachfolge in einer GemeinÜber 23 Jahre bin ich im geweihten Leben140

schaft braucht Wege und Strukturen,die in jungen Jahren sowie im Alter, inGesundheit und in Krankheit lebbar sind.Schmerzliche Brüche, Scheitern undSpannungen in so mancher Gemeinschaftsgeschichte zeugen davon, dassdies keine einfache Suche ist. All diesbefindet sich sozusagen in meinemReisegepäck. Es ist als existentielleErfahrung, teils als Lebenswunde, tiefeingeschrieben in die Fasern meinesLebens. Es ist aber auch das Rüstzeug,das ich nun mitbringe für den Weg unddie Aufgabe, die vor mir liegen.Ein erster Blick i

Herz-Jesu-Missionare seit ihren Anfängen. Die Wurzeln aller Herz-Jesu-Missionare liegen in Frankreich, wo Jules Chevalier den Orden 1854 gründete. Vom belgischen Antwerpen aus wurde 1897 die .

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Missionare“ genannt, die seitdem in aller Welt ihre Missionsarbeit ausüben. Heutzutage gehören der Provinz in Hiltrup 110 Mitglieder an. Insgesamt umfasst die Gemeinschaft der Herz-Jesu-Missionare 2000 Brüder und Patres, die in weltweit über 50 Ländern tätig sind. 2. Die Geschichte der Chinamission

Cohen AJ, Makar LN (1984) Differing Effects Of Ionizing-Radiation In Massive and Single-Crystal Rose Quartz. Neues Jahrbuch für Mineralogie-Monatshefte 513-521 ,11. Cohen, AJ; Makar, LN (1985) Dynamic Biaxial Absorption-Spectra of Ti-3 and Fe-2 In a Natural

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