UNTERRICHTSDOSSIER - Chaplin's World Chaplin's World

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UNTERRICHTSDOSSIER-

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SEHR GEEHRTE LEHRERINNEN UND LEHRER,Herzlich Willkommen in Chaplin’s World By Grévin, einem Museum,das dem Leben und dem Werk des aussergewöhnlichen Cineasten undKünstlers Charlie Chaplin gewidmet ist. Untergebracht im Manoir de Ban,einem Herrenhaus, in dem Chaplin die letzten 25 Jahre seines Lebensverbrachte, lässt dieses einzigartige, interaktive Museum den Besucher indas Universum dieser Ikone des Stummfilms eintauchen.Chaplin’s World wurde am 16. April 2016 anlässlich des 127. Geburtstagsdes ehemaligen Strassenkindes eröffnet und bietet ein zeitloses,mitreissendes Erlebnis. Im Studio kann der Besucher das filmischeWerk des legendären Schauspielers, Drehbuchautors, Produzenten undKomponisten erleben, während er im Manoir de Ban den Mann kennenlernt,der sich hinter der berühmten, universellen Figur des Vagabunden verbirgt.Wie auch das Werk Chaplins eignet sich der Besuch des Museums fürPersonen jeden Alters. Zur Vorbereitung Ihrer Klasse auf einen Ausflug inChaplin’s World haben wir dieses Unterrichtsdossier zusammengestellt,das grundlegende Informationen zum Leben und Werk Charlie Chaplinsenthält und den Museumsrundgang mit den behandelten Themen vorstellt.Zudem stellen wir Ihnen mehrere didaktische Tools zur Verfügung, wiebeispielsweisevorbereitenden Aktivitäten für Schüler und pädagogische Ansätze zurVertiefung der erworbenen Kenntnisse, in der Klasse.Alle zur Vorbereitung Ihres Besuchs notwendigen praktischenInformationen finden Sie auf unserer Website www.chaplinsworld.com/de.Zur Buchung eines geführten Rundgangs für Ihre Schüler bitten wir Sie,unseren Empfangsservice über sales@chaplinsworld.com zu kontaktierenoder uns direkt über die Nummer 41 (0)21 903 0120 anzurufen. Wirwürden uns freuen, Sie und Ihre Klasse bei uns begrüssen zu dürfen.Herzlich Willkommen in der Welt von Charlie Chaplin!Annick Barbezat-PerrinLeiterin KommunikationKonzept, Recherchen und Redaktion: Afshan Heuer, PhDGrafikdesign und layout : MCI Genf, Jehanne Zaki3

1. VomStrassenkindzumWeltbürger4

A) CHARLIE CHAPLIN – SEIN LEBEN UND SEINEKARRIERECharles Spencer Chaplin, genannt Charlie Chaplin, war Schauspieler,Drehbuchautor, Regisseur, Produzent und Komponist. Als Ikone desStummfilms betrachtet, wird er sowohl mit der Pantomime und derEntstehung der Filmindustrie als auch mit der tragischen Komödieverbunden. Durch die symbolträchtige Rolle des Vagabunden, den er aufder Leinwand verkörpert, wurde Chaplin zur Kultfigur der internationalenFilmszene des 20. Jahrhunderts.Der 1889 in einem Armenviertel Londons geborene Charlie entdeckte sehrfrüh seine Liebe zur Bühne und zur Komödie, welche er wahrscheinlich vonseinen Eltern – beide waren Varieté-Künstler – geerbt hatte. Im Alter vonfünf Jahren gab er sein Debut am Theater, als er spontan für seine Muttereinsprang, deren Stimme auf der Bühne versagte. Fest dazu entschlossen,ein Star zu werden, um seiner Familie finanziell unter die Arme zu greifen,begann Chaplin vier Jahre später seine Karriere als Schauspieler bei derTruppe „The Eight Lancashire Lads“.Dank der Unterstützung seines HalbbrudersSydney, der ebenfalls Schauspieler war, wurdeCharlie Chaplin von Fred Karno für dessenEnsemble „Speechless Comedians“ (SprachloseSchauspieler) im Alter von 19 Jahren unter Vertraggenommen. Zweimal ging er mit der Truppe aufTournee durch die Vereinigten Staaten. Während derzweiten Tournee im Jahre 1912 fiel Mack Sennett,dem Gründer der Keystone Film Company, dasTalent des jungen Pantomimen auf. Im Dezember1913, nach der Unterzeichnung eines Vertrags mitKeystone, liess sich Chaplin in Kalifornien nieder,wo er innerhalb eines Jahres 36 Kurzfilme drehte.Obwohl Chaplin in den 1914 gedrehten Filmenunterschiedliche Rollen verkörperte, war es durchdie Figur des melancholischen Vagabunden und daszusammengewürfelte Kostüm in seinem zweitenFilm „Seifenkistenrennen in Venice“ (Kid AutoRaces at Venice), dass er sich auf der Leinwanddurchsetzte und zum Kinostar wurde.5

Während seiner Karriere strebte Chaplin danach, immer mehrEntscheidungsfreiheit bezüglich des kreativen Aspekts seines Werkes zuerlangen. Aus diesem Grund übernahm er ab seinem elften Film „TwentyMinutes of Love“ die Aufgabe des Drehbuchautors und führte ab dem Film„Caught in the Rain“ offiziell auch selbst Regie. So hatte er die Möglichkeit,sein eigenes Komödienkonzept auszuarbeiten und weiterzuentwickeln.Chaplin reihte Dreharbeiten und neue Verträge aneinander. Trotzdes Erfolgs der zahlreichen für Keystone gedrehten Filme erneuerteChaplin 1915 seinen Vertrag mit Keystone nicht, sondern wechselte zurFilmgesellschaft Essanay. Für diese schrieb er Drehbücher, führte Regieund trat in 15 Filmen auf, wie beispielsweise in seinem berühmtesten Film„Der Tramp“ (The Tramp). Ein Jahr später verliess er Essanay und ging zuMutual, für die er 12 Filme drehte. Wieder ein Jahr später unterzeichnete ereinen Vertrag mit First National und drehte weitere acht Filme.Als sein eigener Produzent gründete Chaplin 1918 gemeinsam mit D. W.Griffith, Douglas Fairbanks und Mary Pickford die Gesellschaft UnitedArtists, und erreichte 1919 schliesslich die vollständige Unabhängigkeit vonden etablierten Filmstudios. Bevor er seine Filme jedoch mit seiner eigenenGesellschaft produzieren konnte, musste er seinen Vertrag mit FirstNational zu Ende bringen und drehte seinen ersten berühmten Langfilm:„The Kid“.Zwischen 1923 und 1952 schrieb, produzierte, drehte und vertrieb er mitUnited Artists acht Spielfilme, von denen mehrere die Filmgeschichtegeprägt haben. Dennoch hatte Chaplin während dieser Zeit mit Widrigkeitenzu kämpfen, wie insbesondere dem Flop des Films „Die Nächte einerschönen Frau“ (A Woman of Paris), dem ersten von ihm geschriebenen undproduzierten Melodram. Chaplin beschloss daraufhin, wieder zur Komödieund der Figur seines Vagabunden zurückzukehren, indem er einen zum Kultgewordenen Film drehte: „Goldrausch“ (Gold Rush).Im Jahre 1927 gerät seine Arbeit, oder vielmehr seine Tramp-Figur, inGefahr: Die Entstehung des Tonfilms stellte die Kunst der Pantomimenund ihre universelle Sprache in Frage. Charlie Chaplin war sich dessenzwar bewusst, weigerte sich jedoch, sich dem neuen Filmgenre zu beugenund produzierte „Lichter der Grossstadt“ (City Lights), einen Film ohneSprache, aber mit Musik und Toneffekten. Wohl wissend, den Fortschrittnicht aufhalten zu können, produzierte Chaplin einen letzten Stummfilm:6„Moderne Zeiten“ (Modern Times).

Dieser gilt als letzter Stummfilm der Filmgeschichte und war ChaplinsHommage sowohl an das Goldene Zeitalter Hollywoods als auch an dielegendäre, universelle Figur des Vagabunden, bevor er sich definitiv demTonfilm zuwandte.Der Erfolg von Chaplins erstem Tonfilm „Der grosse Diktator“ (TheDictator) übertraf mit drei Oscar-Nominierungen alle seine Erwartungen.Chaplin bestätigte nicht nur seine Begabung als Schauspieler, Regisseurund Drehbuchautor, sondern bewies mit diesem politisch engagiertenFilm auch sein rednerisches Talent. Geschickt passte er sich an die neueTechnologie an und drehte noch vier weitere Tonfilme: „Monsieur Verdoux“,„Rampenlicht“ (Limelight), „Ein König in New York“ (A King in New York) und„Die Gräfin von Hongkong“ (A Countess from Hongkong).Zum Ende seiner Karriere wurde Chaplin endlich – und sogar mehrmals– ausgezeichnet. Er erhielt einen Oscar für seine Verdienste um denAufschwung der Filmindustrie sowie den Goldenen Löwen, den amFilmfestival von Venedig verliehenen Hauptpreis. Zudem erhob ihn dieenglische Königin in den Adelsstand.Nach mehr als 80 Filmen endete die so produktive Karriere von CharlesChaplin am 25. Dezember 1977 mit seinem Tod, der in der ganzen Weltsowie in der Schweiz, wo er über 20 Jahre lang gelebt hatte, tiefeErschütterung auslöste.7

B) CHRONOLOGIE VON CHAPLINS LEBEN UNDAUSZUG AUS DEM FILMVERZEICHNIS1889Geburt von Charles Spencer Chaplin am 16. April inKennington, einem Armenviertel Londons. Beide Eltern,Charles Chaplin und Hannah Hill, sind Varieté-Künstler.1890Der Vater von Charlie Chaplin verlässt Hannah undseine zwei Kinder, Sydney und Charlie.1894Im Alter von 5 Jahren gibt Charlie Chaplin sein Debutim Varieté-Theater, in dem seine Mutter arbeitet. Alsihre Stimme auf der Bühne versagt, springt er spontanfür sie ein und singt „Jack Jones“, ein sehr bekanntesLied.1895Hannah Hill wird zum ersten Mal interniert. Im Laufeihres Lebens verbringt sie mehrere Aufenthalte inpsychiatrischen Kliniken. Charlie und sein ältererHalbbruder Sydney kommen ins Waisenhaus Hanwell,in einem Vorort Londons.1908Chaplin wird von Fred Karno für das EnsembleSpeechless Comedians, in der auch sein BruderSydney arbeitet, verpflichtet.19101912Chaplins erste Tournee in den Vereinigten Staaten.Chaplins zweite Tournee in den Vereinigten Staaten.Mack Sennetts Filmgesellschaft Keystone bietet ihmeinen Vertrag an.1913Chaplin unterzeichnet einen Vertrag mit der KeystoneFilm Company in Los Angeles und dreht innerhalbeines Jahres nicht weniger als 36 Kurzfilme.1914Erster Film: „Wunderbares Leben“ (Making a Living).Zuerst als Schauspieler verpflichtet, beginnt Chaplinbei „Twenty Minutes of Love“ (1914) auch Regie zuführen. Erster Auftritt der Figur des Vagabundenin „Seifenkistenrennen in Venice“ (Kid Autoraces inVenice) und sofortiger Erfolg. Beginn des ErstenWeltkriegs.8

1915-1916Chaplin verlässt Keystone und wechselt zurGesellschaft Essanay, für die er 14 Filme dreht, wie „DerChampion“ (The Champion) und „Der Tramp“ (The Tramp).1916-1917Chaplin unterzeichnet einen Vertrag mit der MutualFilm Corporation, für die er 12 Kurzfilme dreht, z. B.„Die Rollschuhbahn“ (The Rink) und „Der Einwanderer“(The Immigrant). Durch sein Gehalt von 10 000pro Woche wird er zum bestbezahlten Schauspielerund wahrscheinlich zum bestbezahlten Angestelltenweltweit.1917Chaplin lässt in Hollywood sein eigenes Filmstudioan der Ecke von Brea Avenue und Sunset Boulevardbauen.1918Ende des Ersten Weltkriegs.1918-1920 Ehe mit Mildred Harris.1918-1922 Vertrag mit First National. In vier Jahrendreht erneun Filme, darunter „Gewehr über“ (Shoulder Arms,1918) und „The Kid“ (1921).1919Chaplin gründet gemeinsam mit D. W. Griffith,Douglas Fairbanks und Mary Pickford die UnitedArtists Corporation, mit der er alle seine weiterenFilme bis zu „Rampenlicht“ (Limelight) produziert.1921Produktion von „The Kid“, seinem ersten Spielfilm, mitJackie Coogan.1923-1952 MitUnited Artists schreibt, produziert, dreht undvertreibt Chaplin acht Spielfilme, wovon mehreredie Filmgeschichte geprägt haben: „Goldrausch“(Gold Rush, 1925), „Der Zirkus“ (The Circus, 1928),„Lichter der Grossstadt“ (City Lights, 1931), „ModerneZeiten“ (Modern Times, 1936), Der grosse Diktator(The Dictator, 1940), „Monsieur Verdoux“ (1947) und„Rampenlicht“ (Limelight, 1952).1924-1926 Ehe mit Lita Grey. Geburt zweier Söhne.1927Erscheinen des ersten Tonfilms der Geschichte: „DerJazzsänger“ (The Jazz Singer). Chaplin widersteht den„Talkies“ und bleibt dem Stummfilm treu.1929Börsenkrise in New York vom Donnerstag, 24. bis zumDienstag, 29. Oktober 1929.1931Chaplin erhält die Ehrenlegion.9

1936-1942 Ehe mit Paulette Goddard.1936„Moderne Zeiten“, Chaplinsletzter Stummfilm (inden er Toneffekte integriert) und letzter Auftritt desVagabunden.193919401942Beginn des Zweiten Weltkriegs.„Der grosse Diktator“, Chaplins erster Tonfilm.Chaplin äussert sich offen für eine zweite Front inEuropa.1943Heirat mit Oona O’ Neil, mit dem er acht Kinder habenwird.19451947Ende des Zweiten Weltkriegs.„Monsieur Verdoux“, satirische Komödie über dasVerbrechen. Der Vagabund tritt hier nicht auf. Chaplinspielt einen Bankenangestellten und Serienmörder,dessen Leben auf dem Schafott endet. Der Film stösstin der Öffentlichkeit auf Skepsis.1947Chaplin wird zum Opfer des McCarthyismus undbeschuldigt, Beziehungen zu Kommunisten zu pflegen,muss schliesslich jedoch nicht vor der „Kommissionzur Untersuchung unamerikanischer Betätigung“erscheinen.10

1952Uraufführung des Films „Rampenlicht“. Dieser wirdwährend der schwierigsten Zeit in der Karriere desKünstlers gedreht und wird von den politischenVerfolgern ins Visier genommen. Letzter Film, denChaplin in Amerika dreht.1952Während einer Reise nach London, wo er seinenletzten Film vorzustellen will, erfährt Chaplin, dassder Staatsanwalt der Vereinigten Staaten ihm seineWiedereinreisegenehmigung in die Vereinigten Staatenentzieht und er nicht mehr zurückgehen kann. Am 31.Dezember unterzeichnet Chaplin das Kaufangebot fürdas Manoir de Ban.1953Chaplin bezieht er mit seiner Frau und seinen Kinderndas Manoir de Ban in Corsier-sur-Vevey in derSchweiz.19541957Chaplin erhält den Preis des Weltfriedensrates.Uraufführung von „Ein König in New York“, dem erstenFilm, den Chaplin in Europa (mit Attica Archway) seitBeginn seines Exils produziert hat. Aufgrund seinerpolitischen und sozialen Brisanz in Amerika kommt derFilm dort erst 1976 in die Kinos.1967Uraufführung des letzten von Chaplin produziertenFilms „Die Gräfin von Hongkong“ (mit UniversalPictures).1972Chaplin erhält den Ehren-Oscar für seine Verdiensteum die Filmkunst. Nach 20 Jahren kehrt er erstmalswieder in die Vereinigten Staaten zurück. Des Weiterenwird ihm am Filmfestival von Venedig der Hauptpreis,der Goldene Löwe, verliehen.1975Die englische Königin erhebt Chaplin in denAdelsstand. Er wird Sir Charles Spencer Chaplin.1977Am 25. Dezember, im Alter von 88 Jahren, stirbtCharlie Chaplin im Schlaf in Corsier-sur-Vevey. SeineFrau Oona bleibt noch 14 Jahre, bis ans Ende ihresLebens, im Hause der Familie.11

2. Chaplin’sWorld ByGrévin: vollerKomik undEmotionen12

Chaplin’s World vereint zwei Welten: dasPrivatleben des Filmemachers, der die „siebteKunst“ revolutionierte, und das Werk desDarstellers des legendären, universellen, auchheute noch aktuellen Vagabunden. Mit einerAusstellungsfläche von 1 850 m2, die ein völligesEintauchen in die Welt des Künstlers ermöglicht,lädt Chaplin’s World den Besucher zu einemspielerischen, interaktiven Rundgang durch dasszenografische, multimediale, filmische Universumdes Studios ein. Anschliessend entdeckt derBesucher das Privatleben Chaplins im Manoir deBan, dem Wohnhaus, wo er mit seiner Frau Oonaund ihren acht gemeinsamen Kindern lebte. Einentspannter Spaziergang im wunderschönen, über4 Hektaren umfassenden Park des in den Hügelnoberhalb des Genfersees gelegenen, von einemWald umgebenen Anwesens rundet den Besuch ab.Der Rundgang lässt den Besucher in dieWelt Chaplins eintauchen und garantiert einaufregendes Erlebnis.13

A) DAS STUDIO: EINTAUCHEN IN DAS WERKCHAPLINSIm Hollywood-Studio, dessen Ausmass dem Genie nur gerecht wird,kann der Besucher völlig in der Werk dieses Ausnahmekünstlerseintauchen, der nicht nur ein grossartiger Schauspieler, sondern auchDrehbuchautor, Regisseur, Produzent und Komponist sowie Autor vonüber 80 Filmen war.Im Kinosaal dieses den Filmen und Bildern gewidmeten Bereichsbeginnt der Rundgang von Chaplin’s World mit der Einordnungvon Chaplins Werk in die Filmgeschichte des 20. Jahrhunderts.Der zehnminütige Film „I am a citizen of the world“ präsentierteine Zusammenfassung von Chaplins Leben und Werk, dessenSzenarien untrennbar mit den Geschehnissen seiner Epoche, derWirtschaftskrise von 1929 und den beiden Weltkriegen verknüpft sind.Anschliessend findet sich der Besucher mitten im filmischen WerkChaplins wieder: in der Easy Street, der ersten Kulisse, die in etwazwanzig seiner Filme zum Einsatz kam. Easy Street nimmt Bezug aufdie East Street, in der Charlie Chaplin geboren wurde.14

Die Rekonstruktion diesersymbolträchtigen Kulisse – inspiriertvom wirklichen Leben des Künstlers –steht für die prekäre Jugend CharlieChaplins: eine Mutter, von der er, wieer sagte, alles in Bezug auf das Varietéund die Gestik gelernt hatte, ein alkoholsüchtiger Vater, der dieFamilie verliess und an den Folgen seiner Trunksucht starb, sowieein gewisser „Rummy“ Binks mit geschwollenen Füssen, zu grossenHosen und komischem Gang, der sich als Inspirationsquelle für dieFigur des Vagabunden erwies. Die Erinnerungen an seine elendeKindheit scheinen einen grossen Einfluss auf den Schauspielergehabt zu haben. In seiner Autobiografie erzählt Chaplin ein Ereignis,das ihn geprägt hatte: ein schwarzes Schaf, das flüchtet, als es zumSchlachthaus in Charlies Strasse geführt wird. Zuerst ist die Szenekomisch: Die Männer laufen dem kleinen Schaf nach und stolpernbei dem Versuch, es einzufangen Das Ende ist jedoch tragisch: DasSchaf wird eingefangen und ins Schlachthaus gebracht. Der ganzeCharakter dieser Anekdote spiegelt sich im Werk Chaplins wieder, dader Schauspieler und Drehbuchautor bestens verstanden hat, dassdie Komödie das beste Mittel ist, eine Tragödie zu behandeln.Für die Rekonstruktion desSchlafzimmers aus seinem erstenSpielfilm „The Kid“ wurde einelegendäre Szene zwischen demVagabunden und dem jungenSchauspieler Jackie Coogan auf eineLeinwand projiziert. Inspiriert vonden Lebensbedingungen des jungenCharlie, wird dieser Film über denkleinen Jungen, der von seiner Mutterverlassen wurde und in Armut lebt,im Allgemeinen als autobiografischbetrachtet. Im Film nimmt derVagabund das „Kid“ sowohl als seinenSohn wie auch als sein Ebenbild in seineObhut.15

Im Gegensatz zur Geschichte seines Films verbrachte Charlie Chaplin,dessen Vater die Familie verlassen hatte und dessen Mutter verrücktwurde, jedoch einen grossen Teil seiner Kindheit im Waisenhaus.Indem Chaplin das „Kid“ beschützt, setzt er sich in diesem Film vollerKomik und Emotionen für die Rechte der am Rande der Gesellschaftlebenden Menschen ein. Nach der Easy Street erfährt der Besuchermehr über die Ausbildungsjahre Chaplins auf den Bühnen der Varietéund Vaudeville-Theater sowie über seine Arbeit mit der Truppe vonFred Karno, durch die er seine Technik und seine Kunst optimierenkonnte. Seine Reisen in die Vereinigten Staaten 1910 und 1913 gabendem Schicksal des jungen Schauspielers schliesslich die entscheidendeWendung. Nachdem er Mack Sennett bei einer Tournee durch dieamerikanischen Varietés aufgefallen war, bot ihm Keystone seinenersten Arbeitsplatz in Hollywood an, wo er sich 1914 niederliess.Anschliessend folgt eine Bildpräsentation der regelrechten „KomödienFabrik“ Keystone, mit der Chaplin einen Vertrag unterzeichnete.In einem einer Zirkusarena nachempfundenen Theater werden diegrossen Stars des damaligen Stummfilms in Szene gesetzt: von BusterKeaton, W. C. Fields und Roscoe „Fatty“ Arbuckle bis zum legendärenSlapstick-Duo Laurel und Hardy Innerhalb eines Jahres drehteChaplin in Hollywood nicht weniger als 36 Filme – fast die Hälfte allerFilme seiner Karriere.In nur einem Jahr erlangte Chaplin dank seiner grossartigenBeherrschung der Pantomime und seiner für seinen zweiten Filmerfundene Figur mit Melone, Stock und Schnurrbart weltweiteBerühmtheit. Durch die so grosszügige, liebenswerte und ergreifendeFigur des Vagabunden wird Chaplin zu einem der bekanntesten undgeachtetsten Männer seiner Zeit.Die „Pantomime-Galerie“ mit ihren sieben Bildschirmen macht dieso umfangreiche Gestik des Schauspielers deutlich. Chaplin zufolgehatte er alles von seiner Mutter gelernt. Seine zu weite Hose unddie zu grossen Schuhe werden kombiniert mit seinem BambusGehstock und dem Watschelgang. Die Darstellung des Vagabunden inOriginalgrösse ermöglicht dem Besucher, auch die kleinsten Detailsseiner Bewegungen zu beobachten und zu analysieren.16

Diese Überlegung zur Pantomimehilft dem Besucher später, wenner aufgefordert wird, die Gestendes Vagabunden auf der Bühnenachzuspielen!Die mechanische Rolltreppeaus „Moderne Zeiten“, die insUntergeschoss führt, taucht denBesucher in das Universum dersymbolträchtigsten Filme desKünstlers.1917, nach der Unterzeichnung seines Vertrags mit Essanay, erwarbChaplin ein grosses Grundstück an der Ecke von Brea Avenue undSunset Boulevard, um eines der modernsten Filmstudios seinerzeit zubauen, wo er seine berühmtesten Filme drehen sollte.Mehrere Projektionen auf Grossleinwänden präsentieren Kultszenenaus diesen bekannten Filmen, vom Brötchentanz zur Schuhmahlzeit in„Goldrausch“, oder die legendäre Szene, in welcher der Vagabund in dieriesige Maschine von „Moderne Zeiten“ gerät.Chaplin liess aber nicht nur riesige Kulissen für seine Filme bauen,sondern besass auch einen unglaublichen Sinn fürs Detail. EineRekonstruktion der am Rande des Abgrundes balancierenden Hütte von„Goldrausch“ ermöglicht dem Besucher, die Szene hautnah zu erleben.Auch das beeindruckend grosse Zahnrad aus „Moderne Zeiten“wurde rekonstruiert. Auf einem Bildschirm lernt der BesucherDouglas Fairbanks kennen, einen guten Freund Chaplins, mit dem(sowie mit D. W. Griffith und Mary Pickford) er die United ArtistsCorporation gründete. Mit dieser Filmgesellschaft produzierte er seinesymbolträchtigsten Filme bis „Rampenlicht“.Im Folgenden legt der Rundgang den Schwerpunkt auf dieverschiedenen Produktionsschritte und -geheimnisse des genialenFilmemachers, der ab 1914 seine eigenen Filme produzierte und sowohlvor als auch hinter der Kamera stand. Er schrieb die Drehbücher,produzierte seine Filme und übernahm die Kontrolle über sein Werk,inklusive den Schnitt.17

Chaplin veränderte die Filmkunst. Im Gegensatz zu den von Keystoneproduzierten Komödien im Slapstick-Stil, bei dem in rasantem TempoGags und Action aufeinanderfolgen, lag Chaplin daran, das Filmerlebniszu verlangsamen und die Zeit, die der Vagabund für seine Rolle hat, zuverlängern. Der für seinen Perfektionismus bekannte Cineast drehteso manche Szene unzähligen Male und verwendete buchstäblichkilometerweise Filmmaterial. Er optimierte die Kunst der Plansequenzen,die aus langen Einstellungen bestehen und eine komplette Szene ohneSchnitt umfassen. Angesichts der Industrialisierung des Films behältChaplin, abgesehen von Ausnahmefällen, seinen handwerklichen Ansatzbei. Er verwendet als erster die Überblendung, eine Schnitttechnik, beider ein Bild progressiv verschwindet, während ein anderes erscheint.Das Endprodukt war für den Künstler so wichtig, dass er Schneidenselbst übernahm. Um zu zeigen, wie gut der akribische Cineast seinHandwerk beherrschte, werden dem Besucher einige Sequenzenvorgeführt: der Kampf der Hunde in „Ein Hundeleben“ (A Dog’sLife, 1918), die Szene mit dem Löwenkäfig in „Der Zirkus“ (1928), derBrötchentanz und die Szene der Schuhmahlzeit in „Goldrausch“ (1925),sowie die Szene mit der Weltkugel in „Der grosse Diktator“ (1940).Eine Rekonstruktion des Salons des jüdischen Coiffeurs, untermaltvon der Projektion mehrerer Szenen aus „Der grosse Diktator“,bringt das Chaplins Engagement zur Sprache. Trotz seines einigeJahre vorher produzierten Films „Moderne Zeiten“, der die moderneWelt und die Gefahren der Industrialisierung kritisiert, bleibt „Dergrosse Diktator» der politischste Film Chaplins und der erste, der amNationalsozialismus offen Kritik übte. 1930, anlässlich einer Reise nachEuropa, erkannte Chaplin den Aufschwung des Faschismus in Italienund des Nationalsozialismus in Deutschland. Nach seiner Rückkehr indie Vereinigten Staaten plante er, einen Film zu diesem Thema drehen.Trotz der Warnungen aus seinem nahen Umfeld, der vom deutschenKonsulat unternommenen Schritte und der Morddrohungen begann dervon Grund auf humanistische und pazifistische Cineast 1939 mit denDreharbeiten. „Der grosse Diktator“, der in Europa ein positives Echofand, wurde in den Vereinigten Staaten und in Deutschland boykottiert.Im Leben des Künstlers sollte er eine ganz besondere Bedeutung haben.18

Chaplin wehrte sich entschieden gegen den Tonfilm, da er überzeugtwar, nur der Stummfilm sei eine wahre Kunst. Zudem gefährdeteder Tonfilm die Figur des Vagabunden, der seiner Meinung nach anAusstrahlung und internationaler Sichtbarkeit einbüssen würde, wenner spräche.Dennoch unterwarf sich Chaplin der Revolution durch den Tonfilmund ergriff das Wort in einem der politisch engagiertesten Filme derGeschichte des Kinos.Der Rundgang wird fortgesetzt mit der Vorführung eines derromantischsten und ergreifendsten Filme Chaplins: „Lichter derGrossstadt“ (City Lights, 1931). Die Dreharbeiten dauerten etwazwei Jahre und erwiesen sich, insbesondere bei den Totalen, alsbesonders anstrengend für die junge Schauspielerin, die die schöneBlinde darstellte. Eine Szene erreichte Kultstatus: Als Virginia Cherrillden Vagabunden fragt ob er Blumen wünsche. Der immer mehr zumPerfektionisten werdende Chaplin liess die Szene 342 Mal drehen!19

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Nahrung stellt ein wichtiges Thema im Werk von Chaplin dar. Häufigbeginnen seine Filme mit der Suche nach Nahrungsmitteln, da derVagabund kein Geld hat, sich etwas zu Essen zu kaufen. In einem Saalbefindet sich die rekonstruierte Kulisse einer Szene aus „Der Einwanderer(1917), wo der Vagabund ein Geldstück findet – und wieder verliert –und beschliesst, ins Restaurant zu gehen. Er steht dem bösartigenKellner gegenüber, der von Eric Campbell gespielt wurde, Chaplinsbevorzugtem bösen, riesenhaften Gegenpart. Das Restaurant dienteihm als Hintergrund für zahlreiche Gags, die sich auf Nahrung beziehen,wie beispielsweise ein Gast ohne Tischmanieren oder ein ungeschickterKellner. Der mittellose und sich selbst überlassene Vagabund istebenfalls für seine spezielle Beziehung zum Gesetz, zu den Behörden,zur Staatsmacht und zur Justiz bekannt. Chaplin griff häufig Vertreterder Staatsmacht an, wie die Polizeibeamten in seinen ersten Filmen, aberauch Richter, Damen der gehobenen Gesellschaft und Vorgesetzte.Er war fasziniert vom Verbrechen sowie von Gefängnissen, die Orte dergrösstmöglichen sozialen Ausgrenzung eines Menschen darstellten.Im Laufe seines Lebens besuchte er mehrere Strafanstalten undberichtete über die Gefühle, die er 1931 im Todestrakt des Gefängnissesvon Sing Sing empfand. Zwei Filme haben ein Gefängnis als Kulisse:„Der Abenteurer“ (The Adventurer, 1917), wo er der Wachsamkeit derWärter entfliehen kann, und „Moderne Zeiten“ (1936), wo der Vagabundversehentlich verhaftet wird und mit den unwahrscheinlichsten Szenenüberrascht, wie insbesondere mit der Tee-Szene, die auch in Wachsdargestellt ist.Die Universalität seiner Kunst hat Charlie Chaplin weltweit zu einemStar und der ersten „prominenten Persönlichkeit“ der Welt gemacht. Sonimmt ein Kiosk die Schlagzeilen der damaligen Zeitungen wieder auf undveranschaulicht so nicht nur das Ausmass seines Erfolgs, sondern auchdas Interesse der Skandalpresse, welches die Kehrseite der Medailleseiner enormen Berühmtheit darstellte.Obwohl der Schnurrbart, der Hut und der Stock die typischsten Elementedes Vagabunden sind, trug der Tramp, der eine Vielzahl von Arbeitsplätzeninnehatte, auch zahlreiche andere Kostüme. Der Besucher kann Replikender Kostüme aus „Gewehr über“ (Shoulder Arms) – Soldat, Gefangener,Kellner und sogar Laufbursche der Bank – entdecken und probieren.21

Die Kostüme und Requisiten des Schauspielers beweisen die grosseKreativität und den Einfallsreichtum Chaplins, der mit so ziemlich allemdie Menschen zum Lachen bringen konnte. So nahm er beispielsweiseeinfache Holzstühle auf seinen Rücken und wurde zum Igel-Mann. Alldiese Verwandlungen ändern jedoch nichts am Charakter der Figur desVagabunden.Des Weiteren war Chaplin auch ein Meister der Requisiten und verwendetezahlreiche Gegenstände, die er zweckentfremdete und in Szene setzte:mit Hilfe eines Lampenschirm verwandelt er sich in eine Strassenlaterne,um sich vor den Polizeibeamten zu verstecken; ein alter Camembert wirdzur Waffe; und sein Stock dient ihm als Zahnstocher oder Nagelreiniger.Auch Chaplins Bezug zu Geld war speziell, wie es die rekonstruiertenKulissen einer Bank veranschaulichen. In seinem Film „Die Bank“ (1915)eignet sich das Geldinstitut perfekt, um einen Überfall ins Lächerliche zuziehen. Auch in Monsieur Verdoux, seiner tragischen Komödie von 1947,spielt Geld eine zentrale Rolle. Ausgehend von einer Idee von OrsonWelles, gab Chaplin seinen Vagabunden erstmals auf und spielte einenaufgrund der Krise von 1929 arbeitslos gewordenen Bankenangestellten,der wohlhabende Frauen heiratet, welche nacheinander sterben. Chaplinwagte es, die Geschichte eines Serienmörders zu drehen, der seine Opfertötet, um an ihr Geld zu kommen, und schliesslich unter der Guillotineendet!Als Strassenkind hatte Chaplin, ganz wie der Vagabund, keinen Groschenin der Tasche. Später wurde er zu einem der am besten bezahltenKünstler der Welt – indem er die Rolle eines Armen spielte! Aus seinemersten Gehalt in Höhe 150 Dollar pro Woche, das er 1914 in Hollywoodverdiente, wurden vier Jahre später bei First National eine Million Dollar!Nichtsdestoweniger verwendete er sein Vermögen zur Finanzierung seinerKunst.Zusätzlich zu seinen 81 Filmen, von denen mehrere als Meisterwerkegelten, hinterliess Chaplin unzählige Archive, Dokumente und Fotografien,die von der Cineteca di Bologna elektronisch archiviert wurden. DieFotografien der Filmsets werden aktuell im Musée de l‘Élysée in Lausanneaufbewahrt; seine Papierarchive befinden sich im Archiv von Montreux.Seltene und symbolträchtige Gegenstände sind in Chaplin’s World zu22sehen.

Wie in der Geschichte von Calvero in „Rampenlicht“ (1952), demautobiografischsten Film in der Karriere des Filmemachers,bestand Chaplins grösste Angst darin, die Menschen nicht mehrzum Lachen zu bringen und von seinem Publikum aufgegeben zuwerden. Zum Abschluss des Rundgangs im Studio ist der Besucheraufgefordert, in die Haut Chaplins zu schlüpfen und auf der Bühnevor applaudierendem Publikum aufzutreten.Mit seiner ergreifenden Figur des Vagabunden, seinen universellgültigen Filmen, seinem Humanismus und seinem Pazifismus,sowie insbesondere mit seiner Filmkunst und seinem burlesken,dramatischen Universum zwischen Lachen und Weinen, begeistertChaplin auch weiterhin immer mehr Menschen jeden Alters.B) DAS MANOIR DE BAN: EINE REISE INSPRIVATLEBEN VON CHARLIE CHAPLINDer Rundgang im Manoir de Ban, dem Wohnhaus der Familie Chaplin,ist dem Privatleben von Charlie Chaplin – Ehemann, Familienvater,prominente Persönlichkeit und reisender Weltbürger – gewidmet.Zu Unrecht des Kommunismus beschuldigt, erfuhr er 1952 auf einerReise nach London

Charles Chaplin und Hannah Hill, sind Varieté-Künstler. 1890 Der Vater von Charlie Chaplin verlässt Hannah und seine zwei Kinder, Sydney und Charlie. 1894 Im Alter von 5 Jahren gibt Charlie Chaplin sein Debut im Varieté-Theater, in dem seine Mutter arbeitet.

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