Die Kleine Schule Der Großen Hoffnung Roman Der Roman .

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LeseprobeNaomi FontaineDie kleine Schule dergroßen HoffnungRoman Der Roman zumBuchmessengastlandKanada 2021»Ein Roman, der Türen öffnet undHorizonte erweitert« KurierBestellen Sie mit einem Klick für 16,00 Seiten: 144Erscheinungstermin: 04. Oktober 2021Mehr Informationen zum Buch gibt es aufwww.penguinrandomhouse.de

Inhalte Buch lesen Mehr zum AutorZum BuchEin eindringlicher Roman über das Heranwachsen im hohenNorden KanadasYammie lässt das Stadtleben und ihren Freund Nicolas hinter sich, um imFirst-Nation-Reservat Uashat als Lehrerin zu arbeiten. Ist sie noch eineInnu, wie die indigene Bevölkerung im Norden des Staates Québecgenannt wird, oder ist sie durch Erziehung und Studium der französischenSprache schon „zu weiß“ geworden? Kann sie als junge Lehrerin denHeranwachsenden, deren Zukunft von Alkohol und Depressionenüberschattet ist, Perspektiven bieten? Nach einem ereignisreichen Jahrsind die Schüler Yammie ans Herz gewachsen. Und sie erkennt, dass nichtnur die Jugendlichen gereift sind, sondern dass auch sie sehr viel vonihnen gelernt hat.Gefühlvoll und authentisch – dieser Roman erzählt vom Leben derkanadischen Ureinwohner, von ihren Sorgen, Ängsten, Sehnsüchten undHoffnungen.Der C. Bertelsmann Verlag dankt dem Canada Council for the Arts für dieFörderung der Übersetzung. We acknowledge the support of the CanadaCouncil for the Arts. Nous remercions le Conseil des arts du Canada deson soutien.

Naomi FontaineDIE KLEINE SCHULEDER GROSSEN HOFFNUNG9783570103821 2.0 INH Fontaine Schule-d-Hoffnung.indd 108.12.2021 14:20:13

Naomi FontaineDIE K LEINESCHULEDER GROSSENHOFFNU NGRomanAus dem Französischenvon Sonja FinckC. Bertelsmann9783570103821 2.0 INH Fontaine Schule-d-Hoffnung.indd 308.12.2021 14:20:14

Die Originalausgabe erschien 2017 unter dem TitelManikanetish, Petite Marguerite bei Mémoire d’encrier, Montréal.Der C. Bertelsmann Verlag dankt dem Canada Council for the Artsfür die finanzielle Unterstützung von Übersetzung und Produktion.We acknowledge the support of the Canada Council for the Arts.Nous remercions le Conseil des arts du Canada de son soutien.Penguin Random House Verlagsgruppe FSC N0019672. Auflage der Originalausgabe 2017 Éditions Mémoire d’encrier inc.,Montréal, Québec der deutschen Erstausgabe 2021 C. Bertelsmann Verlagin der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,Neumarkter Straße 28, 81873 MünchenUmschlaggestaltung: www.buerosued.de, MünchenSatz: GGP Media GmbH, PößneckDruck und Bindung: Friedrich Pustet, RegensburgPrinted in GermanyISBN: 978-3-570-10382-1www.cbertelsmann.de9783570103821 2.0 INH Fontaine Schule-d-Hoffnung.indd 408.12.2021 14:20:14

Dieses Buch ist meinen Schülerinnen und Schülern gewidmet,in Freundschaft und Dankbarkeit, tshinashkumitinau.9783570103821 2.0 INH Fontaine Schule-d-Hoffnung.indd 508.12.2021 14:20:14

Katshi minumamitunenitaman kie tiapuetatishuian e innuishkueuian tshetshi mashinaitsheian, eukuan nitishinishtuteti: kassinu auen ka itenitak tshekuannu tshetshi tutaktshika takuannu tshetshi ut animiut muk eiapit apu nitatshikut ui patshitenimut. Uemut eiapit nanitam peikutautshikaui ishimamitunenitam kie apu tshikut takuannittshekuannu tshetshi ui nanikanikut. Kie nete tshek tshikapeikussu, apu tshikut tant uitsheuakan. Eiapit namienu nenutsheut patshitenimut. Uemut eiapit anu tshikaui tutam nenuthekuannu ka itenitak tshetshi tutak.Nach langem Nachdenken und nachdem ich, eine Indianerin,endgültig die Entscheidung getroffen hatte, mit dem Schreibenzu beginnen, begriff ich eins: Jeder Mensch, der etwas vollbringen will, stößt auf Hindernisse, aber man darf nie aufgeben.Man muss seine Idee weiterverfolgen. Nichts kann einen davonabbringen, bis zu dem Tag, an dem man allein dasteht. Aberselbst wenn man keine Freunde mehr hat, darf man nichtaufgeben. Dann ist es wichtiger denn je, das Ziel, das man sichgesetzt hat, zu erreichen.An-Antane Kapesh, 19759783570103821 2.0 INH Fontaine Schule-d-Hoffnung.indd 708.12.2021 14:20:14

Rückkehr ist Schicksal. Eine Rückkehr in das kleine Dorf unddie sandige, stachelige Natur, zusammengeträumt anhand vonunveränderlichen Kindheitserinnerungen.In meiner Straße am Saum der Bucht ging ich in der Mengeunter. Ich, das stille kleine Mädchen. Als Baby weinte ich soselten, dass meine Mutter mich anstieß, um sich zu verge wissern, dass ich noch atme. Als Kind weinte ich so selten,dass meine Mutter mich einmal draußen auf den Stufen vergaß. Später ließ mich die sonderbare Gerechtigkeit des Lebensjede einzelne Träne nachholen.Mein beiges Haus zu verlassen, bedeutete, alles zu verlassen.Auch wenn »alles« nicht viel ist, weil man fast nichts hat. Einweißes Metallbett, eine gemusterte Wolldecke. Ein Puppenhaus, ein Spielzimmer mit blauem Betonboden im Keller.Den ganzen Winter über rote Wangen von der Kälte, im Sommer braun gebrannt wie die Kinder im Süden. Vielleichtwerde ich irgendwann ans Ufer dieser Bucht zurückkehren,meine Tante umarmen, in meinem alten Zimmer spielen.Das Exil ist acht Autostunden entfernt, und es hat weißeHaut. Meine Mutter brauchte zwei Tage für die Strecke, fürdie unfassbare Entfernung, die ich mir nur vorstellen konnte,indem ich die Dörfer zählte, die wir durchquerten. Heutekenne ich sie in- und auswendig. Jeden Kilometer, jeden Ort.Dem Rhythmus der Kurven und Steigungen am Nordufer desSankt-Lorenz-Stroms folgen. Immer knapp über dem Tempolimit.Ich war sieben Jahre alt. Ein kleines braunes Mädchen zwischen all den weißen Gesichtern, den blauen oder grünen99783570103821 2.0 INH Fontaine Schule-d-Hoffnung.indd 908.12.2021 14:20:14

Augen, dem blonden oder gelockten Haar. Eine Fremde. DieNeue. Anders. Meine dunkle Haut bemerken. Mich nichtdazugehörig fühlen.Ob sich die Welt woanders verändert hat, weiß ich nicht.Aber ich weiß um die gefährliche Kurve bei Saint-Siméon, dieviel zu spät begradigt wurde. Ich weiß, dass es zwischen BaieSainte-Catherine und Tadoussac nie eine Brücke geben wird,weil das Flussbett des Saguenay an dieser Stelle so tief ist wiedas Meer. Und ich weiß, dass das kleine Dorf, dessen Namenmir entfallen ist, bald ein Geisterdorf sein wird, weil die Route138 seit dem Bau der Umgehungsstraße nicht mehr hindurchführt.Man sagt, die Rückkehr sei der Weg der Exilanten. Wegzugehen war nicht meine Entscheidung gewesen. FünfzehnJahre später komme ich zurück und stelle fest, dass sich dieDinge verändert haben.9783570103821 2.0 INH Fontaine Schule-d-Hoffnung.indd 1008.12.2021 14:20:14

DAS UNBEKANNTE9783570103821 2.0 INH Fontaine Schule-d-Hoffnung.indd 1108.12.2021 14:20:14

Die SchülerIch hatte sie mir oft vorgestellt. Unzählige Male. Noch bevorich ihre Namen, ihre Familien, ihre Geschichte kannte. Nochbevor ich ihre Sehnsüchte kannte. Gut zwanzig Jugendliche,alle unterschiedlich, Jungen und Mädchen, schüchtern, witzig. Werdende Erwachsene. Eine Generation Kinder, verbunden durch ruhige Straßen ohne Ampeln. Nächtliches Händchenhalten am Strand. Nostalgie.Ich sah die Wände meines Klassenzimmers vor mir, dunkelgelb gestrichen, und den wuchtigen alten Holzschreibtisch, anden ich mich lehnen würde. Die billigen weißen Regale, aufdenen sich französische Wörterbücher, Konjugationstabellenund nutzlose Synonymlexika stapeln würden, die die Schul behörde lange Zeit für unentbehrlich hielt.Ich stellte mir vor, wie ich die nackten Wände schmückenwürde. Mit Fragmenten der Literaturgeschichte, mit Zitatenaus Romanen, Fotos von Schriftstellern, Postern von berühmten Gemälden. Mit Werken, die in fremden Köpfen entstanden waren und dabei helfen, seinen eigenen Weg zu finden. Ichwürde mich auf keinen Fall darauf beschränken, französischeGrammatik zu unterrichten, die vielen absurden Rechtschreibregeln und das Cedille, das das C weicher macht. Ich würdemeinen Schülern von der Welt erzählen. Davon, wie man dieWelt sehen kann. Wie man sie lieben kann. Und davon, wieman die unsichtbare, längst überholte Grenze überwindenkann, die um das Reservat verläuft, das wir selbst lieber als»Gemeinschaft« bezeichnen, um unsere Herzen zu besänftigen.Nachdem ich den Arbeitsvertrag unterschrieben hatte,probte ich wochenlang meinen ersten Auftritt vor der Klasse.139783570103821 2.0 INH Fontaine Schule-d-Hoffnung.indd 1308.12.2021 14:20:14

Ich würde den Schülern mit fester Stimme von meinem Studium erzählen und davon, warum ich Lehrerin geworden war.Von meiner Rückkehr hierher, nach Uashat. Ich würde ihnennicht erzählen, was ich alles aufgegeben hatte. Und auchnicht, dass ich fürchtete, hier bei mir zu Hause nicht anerkannt zu werden. Ich würde ihnen meine Zweifel verheimlichen, meine Unsicherheit als Berufsanfängerin, mein mangelndes Selbstvertrauen. Und ich würde nicht auf Innu zuihnen sprechen. Weil ich Schwierigkeiten mit der Grammatikhatte und den Akzent einer Weißen.Ich wollte einen guten ersten Eindruck hinterlassen, undobwohl ich den Schülern anfangs trotz meiner Hautfarbe undmeiner dunklen Augen wie eine Fremde vorkommen musste,war ich fest entschlossen, ein freundschaftliches Verhältnis zuihnen aufzubauen. Ich würde ihnen nicht nur Französisch beibringen. Sondern auch, wie man sich selbst findet.Das war vorher. Bevor Marc nicht mehr zum Unterrichterschien. Bevor Myriam den Kopf hängen ließ. Bevor ichMélinas verstecktes Talent entdeckte. Vor Rodrigos Rebellion. Vor Mikuans schüchternem Lächeln. Bevor mir der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Bevor es kein Zurück mehr gab.Bevor ich mich selbst fand.149783570103821 2.0 INH Fontaine Schule-d-Hoffnung.indd 1408.12.2021 14:20:14

ErNicolas sah mir beim Weggehen zu. Als ich anfing, meineKartons zu packen, beobachtete er mich wortlos. Ich wolltedie Sache nicht in die Länge ziehen. Die Aussicht, den Sommerin Uashat am Meer zu verbringen, beruhigte mich. Hier lastete sein Blick schwer auf mir. So schwer wie die Kartons, dieich über die Route 138 transportieren würde, in meinem weißen Honda Civic, der nach einem Unfall auf verschneiterStraße völlig verbeult war. In unserer kleinen Wohnung wardie räumliche Enge zu einer geistigen Enge geworden. Alltagstrott und ein perfekt vorgezeichneter Weg.Nicolas sah mich an, und ich schwieg. Ich hatte Schuldgefühle, weil ich ihn verließ. Dabei hatte ich ihm schon im Winter erzählt, dass der Direktor der Sekundarschule von Uashatmir eine Stelle angeboten hatte. Nach meinem Bachelorabschluss befürchtete ich, hier in der Stadt nichts Vergleichbareszu finden. Ich hatte so viele Geschichten von Absolventinnengehört, die in Luxusboutiquen an der Kasse standen, in denensie sich nicht einmal ein Oberteil leisten konnten. Außerdemgefiel mir die Idee, in mein Dorf zurückzukehren. Dort arbeiten. Meinen Leuten etwas zurückgeben. Der Job entsprachgenau meinen Vorstellungen.Wenig später, immer noch im Winter, fuhr ich für ein paarTage nach Uashat, um den Direktor zu treffen, und er versicherte mir, dass er ab Mitte August eine Vollzeitstelle für michhabe.Dann überraschte uns der Frühling.»Du willst, dass ich mitkomme? Wie stellst du dir das vor? Ichkann dir doch nicht überallhin folgen? Was soll ich in Uashat?«159783570103821 2.0 INH Fontaine Schule-d-Hoffnung.indd 1508.12.2021 14:20:14

Haut. Meine Mutter brauchte zwei Tage für die Strecke, für die unfassbare Entfernung, die ich mir nur vorstellen konnte, indem ich die Dörfer zählte, die wir durchquerten. Heute kenne ich sie in- und auswendig. Jeden Kilometer, jeden Ort. Dem Rhythmus der Kurven und Steigungen am Nordufer des

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Kindes, dessen kleine Welt immer größer wird. Diesmal entfaltet Blexbolex nach und nach ein spannendes Bildermärchen, das mit dem Weg zur Schule beginnt und mit einer Hexe, einem Drachen und einem versteckten Goldschatz endet. - Kapitel 1: Die Schule, der Weg, das Haus. - Kapitel 2: Die Schule, die Straße,

Wir sind die Klasse 7A. Wie heißt eure Schule? Unsere Schule heißt Albert–Einstein–Schule. Wie viele seid ihr in der Klasse? Wir sind 10 Mädchen und 14 Jungen. Wer ist euer Klassenlehrer? Herr Hofmann. Und was unterrichtet er? Er unterrichtet Mathe. Bleibt ihr auch nachmittags in der Schule? Ja,

seit der 5. Jahrgangsstufe durchgehend im Fach Franz osisch unterrichtet wurden. Die hellen S aulen in Abbildung 1, die sich auf Ihre Schule beziehen, beruhen auf den Ergebnissen von insgesamt 26 Schulerinnen und Sch ulern Ihrer Schule. Bitte beachten Sie, dass an jeder Schule nur eine neunte Klasse an der Testung teilgenommen hat. Fur die .

ein begnadeter Erzähler. Seine Geschichten, wie ›Der kleine Hobbit‹, hat er zuerst in der eigenen Familie erzählt. Mit seiner Trilogie ›Der Herr der Ringe‹ wurde er zu einem der Begrün der der modernen Fantasy Literatur. Tolkien starb am 2. Sep tember 1973 in Bournemouth.

Der König der Toten erhält die Sonderregel Bote des Unheils. Außerdem muss kein Held der Hauptmann einer Krieger-schar von dieser Armeeliste sein, die acht oder mehr Model-le umfasst. Stattdessen übernimmt für die Belange der Aufstel-lung eines der Krieger-Modelle der Kriegerschar die Rolle des Hauptmanns der Kriegerschar. ZUSÄTZLICHE REGELN

Der kleine Friedensbote . . . 70 Das Geheimnis der Mischung . . 73 Die letzte Mahd . 77 Der alte Mantel . / 80 *Der Weichensteller . 82 Seite Der alte Löwe . 83 Drei Freunde 84 Der kluge Richter . . .84 Halte dein Versprechen . . . .85 Stehlen . . 88 Der Fuchs und der Iltis . 9 0 Dankbarkeit des Wolfes . 91 Vom Schmuck des .

Joanne Freeman – The American Revolution Page 3 of 265 The American Revolution: Lecture 1 Transcript January 12, 2010 back Professor Joanne Freeman: Now, I'm looking out at all of these faces and I'm assuming that many of you have