Erfahrungsbericht Zum Auslandssemester An Der Arizona .

Erfahrungsbericht zum Auslandssemester an der ArizonaState University (Fall 2015)1. EinführungSommer, Sonne, Party auch, aber lasst euch gleich gesagt sein, dass ein Semester an derArizona State University (ASU) in Tempe Arizona trotzdem sehr arbeitsintensiv ist. Tempegehört zum erweiterten Stadtgebiet von Phoenix („Valley of Sun“). Es herrscht ein trockenesWüstenklima, somit gibt es ein Drittel des Jahres Sonnenschein (von Mitte Mai bis MitteSeptember). Jedoch können im Winter von Mitte November bis Februar die Temperaturenauch bis unter die 0 C fallen. Die ASU ist die zweitgrößte Universität von der Studentenzahl,weshalb hier das Studentenleben nie zu kurz kommen wird.2. VorbereitungZur Vorbereitung bevor man nach Phoenix fliegt, gibt es ein paar Tips für die Planung:1. Bewerbung: Nach der Zusage vom International Office könnt ihr euch an der ASUüber deren Internetportal bewerben. Meist ist die Bewerbung an der ASU nurobligatorisch, jedoch müssen relativ viele Nachweise erbracht werden (z.B.Finanzierung, Motivationsschreiben, TOEFL-Test und Impfnachweise), weshalb ihreuch zeitnah darum kümmern solltet.2. VISA: Nach der Zusage der ASU solltet ihr euch zeitig um einen Termin in deramerikanischen Botschaft kümmern, da diese oft sehr ausgebucht sind. Die Zusage derASU enthält das DS-2019 Formular, was ihr für die Anmeldung des Visums benötigt.Für die Einreise benötigt ihr auch einen gültigen Reisepass.3. Bank: Es ist ratsam, im Vorhinein ein Kreditkartenkonto zuzulegen. Für kostenloseBargeldabhebungen bieten sich die DKB oder Comdirect-Bank an. Wer lieber einamerikanisches Konto haben möchte, sollte sich um ein Konto bei der MidFirst Bankbemühen, da diese mit der ASU kooperiert.4. Versicherung: Die Krankenversicherung ist ein immenser Kostenfaktor in den USA.Leider sind seit diesem Semester keine Waiver von deutschen Krankenversicherungmöglich. Daher ist es verpflichtend, die von der ASU angeboteneKrankenversicherung abzuschließen, die ca. 1000 je nach Semester kostet. Trotzdemsolltet ihr euch die Bedingungen der amerikanischen Krankenversicherung anschauen,manchmal ist trotzdem ratsam noch zusätzlich eine deutsche Krankenversicherungabzuschließen, da die amerikanische Krankenversicherung nicht alles abdeckt.1

5. Kurswahl: Die Anrechenbarkeit und Wahl der Kurse solltet ihr vor der Abreiseerledigen. Die Kurse füllen sich sehr schnell, daher haltet euch ran. Ihr solltet euch zumindestens den Freitag bestenfalls auch Montag zum Reisen freihalten.6. Anreise: Der nächste Flughafen ist in Phoenix. In den Unterlagen der Uni befindet sichein Link für einen kostenlosen Shuttle vom Flughafen.7. Einführungswoche: Es gibt zwei Tage mit Pflichtveranstaltungen, wo dieAustauschstudenten über die folgenden Schritte an der Universität aufgeklärt werden.Zeit und Ort befinden sich in den Unterlagen der Universität mit der Zusage. Ebenfallsgibt es ein Buddy-Programm der Global Guides. Dort wird jedem Studenten einMentor zu geteilt. Mein Buddy war mit sehr nützlich und wir haben uns sehr gutangefreundet. In der Woche vom Semesterstart gibt es auch viele socializing Events,die die neuen Studierenden in die ASU Kultur einführen. Ich habe viele derVeranstaltung mitgemacht, was ich nur weiterempfehlen kann und auch viele Goodieseinbringt.3. UnterkunftIhr habt die Qual der Wahl zwischen einer privaten Wohngemeinschaft, einem On-Campus Wohnheimoder einem Off-Campus Wohnheim. Hier ein paar Eckdaten zu den einzelnen Unterkünften:Private Wohngemeinschaft: In privaten WGs habt ihr den Vorteil, dass diese oftmals billiger sind undihr definitiv mit Amerikanern zusammen wohnt. Die meisten Gesuche lassen sich über Craigslistfinden. Jedoch kann die Suche meist nur vor Ort stattfinden und nicht vorab gebucht werden.On-Campus Wohnheim: Die On-Campus Wohnheime werden über ein Portal der ASU gebucht. Wennihr On-Campus wohnen wollt, empfiehlt es sich sehr frühzeitig zu kümmern. Austauschstudentendürfen nur in bestimmten Wohnheimen Zimmer mieten wie bspw. im Vista del Sol oder ChollaApartments und diese sind oft schnell weg aufgrund der begrenzten Kapazität. Natürlich haben dieOn-Campus Wohnheime den Vorteil mit der nahen Lage zum Campus. Jedoch ist es verboten aufdem Campus Alkohol zu trinken und meist wohnen vor allem Freshmen On-Campus, weshalb ichmich gegen die On-Campus Wohnheime entschieden hatte.2

Off-Campus Wohnheime: Zahlreiche Off-Campus Wohnheime lassen sich im Internet in derUmgebung der Uni finden. Der wesentliche Vorteil für Austauschstudenten, dass die Ausstattungmeist höherwertiger ist und die meisten derAustauschstudenten dort wohnen. Ich persönlichhabe im Gateway gewohnt, da dies die billigsteAlternative (jedoch auch älter als die anderenWohnheime, daher war auch die Ausstattung denten hier wohnen. District ist einwenig weiter vom Campus entfernt, hat einehöherwertige Ausstattung, jedoch war hier auchweniger los. Im Domain leben die meistenAmerikaner und weniger Internationale. Es gibt dorteine hochwertige Ausstattung und eine nahe Lagezum Campus, jedoch auch zu höheren Mietkosten.Je nach Unterkunft müsst ihr mit Mietkosten von580-700 rechnen. Zu beachten gibt es jedoch,dass ihr euer Apartment subleasen müsst, solltet ihrnur ein Semester bleiben. Daher solltet ihr euchfrühzeitig um einen Nachfolger bemühen und denVertrag mit der Verwaltung abklären, da diese auchgerne mal Probleme machen und zusätzliche Feesberechnen. Alles in allem würde ich je nach denAnsprüchen Gateway, Domain und Vista del Solweiterempfehlen.Bild: Gateway4. ASU, Kurse und die UniKurswahl: Die Regularien desVisums schreiben vor, dass jederAustauschstudent mindestens 12ECTS belegen muss, was ca. 4Kursen mit 3 ECTS entspricht. Ihrkönnt bis zu 6 Kurse belegen. DiemeistenAustauschstudentenhaben 4-5 Kurse genommen,damit noch Zeit zum Reisen ist. Eskönnen nur 400er oder 500erKurse belegt werden. Die meistenKurse, die ihr belegen werdet sindan der W.P. Carey BusinessSchool. Dort habt ihr eine zentraleKoordinatoren, die euch für dieKurse freischaltet, wenn ihr dieVoraussetzungen erfüllt. Ich habedie Kurse Consumer Behavior,Competitive Marketing, ServiceMarketing Strategy und SocialMedia and Content belegt. Ebenfalls ist es möglich Kurse an anderen Fakultäten zu belegen bspw.Sprachkurse oder Tanzkurse, jedoch werden diese bestimmt nicht von der Viadrina anerkannt. Bei derKurswahl solltet ihr auch auf die verschiedenen Campi beachten, da diese teilweise 1,5 h Fahrzeitauseinander lieben. Die meisten Business-Kurse finden auf dem Tempe Campus statt.Studium: Das amerikanische Unisystem ist mehr verschulter als das deutsche. Daher ist auch derArbeitsaufwand viel höher, da in jedem Kurs Präsentationen, Case Study und 2-3 Klausuren3

geschrieben wurden. Durch Mitarbeitsnoten besteht auch meist Anwesenheitspflicht. Jede Wochemüssen Projekte oder Übungen eingereicht werden. Es empfiehlt sich daher von Beginnmitzuarbeiten, wenn man eine gute Note erreichen möchte. Es ist möglich gute Noten zu erreichen,wobei eine 1,0 (A ) eher unwahrscheinlich ist. Ich habe alle meine Kurse mit A/A- bestanden. DieKurse machen auch sehr viel Spaß, da die Professoren sehr offen sind für Fragen und versuchen dieInhalte sehr praxisnah und beispielhaft darzustellen. Zu jedem Kurs ist oftmals ein Buchvorgeschrieben. Bevor ihr euch die Bücher kauft, solltet ihr jedoch abwarten, ob diese verpflichtendsind. Ebenfalls gibt es oft gute Möglichkeiten über Facebook, Craiglist oder Second Hand imBookstore die Bücher billiger zu erwerben.Uni: Allgemein besteht die ASU aus drei Campis, die auch durch einen Shuttle verbunden werden.Das Hauptleben spielt sich jedoch auf dem Tempe-Campus ab. Auf dem Tempe Campus ist außerverschiedenste Fakultäten, ein riesiger Sportkomplex, ein (zu teurer) Supermarkt, Restaurants,Bibliotheken und ein Ärztehaus. Da der Campus riesig ist, sind viele mit ihren Longboards unterwegs.Ebenfalls gibt es auch oft Events der einzelnen Clubs, so dass immer etwas auf dem Campus los istund zu sehen gibt.5. Freizeit- und AlltagstipsZum Schluss hier noch ein paar Tips:1. Reisen: Um Amerika zu erkunden, ist die ASU mit ihrer zentralen Lage perfekt. Gut zuerreichen sind San Diego, LA, Las Vegas, San Francisco und der Grand Canyon. Es empfiehltsich meist ein Auto zu mieten. Auch Arizona ist voll mit wunderschönen Nationalparks. Hierbeiempfiehlt sich vor allem eine frühzeitige Teilnahme und Anmeldung im ASU Outdoor Club.Dies ist ein Club der ASU, der viele Ausflüge in die Umgebung organisiert von Wandern,Angeln, Camping und Outdoor Yoga und ist besonders für Internationals interessant, da sieCar Sharing organisieren. Der Beitrag für das Semester kostet 25 und die Ausflüge sindonline buchbar. Lohnenswert außerhalb des Outdoor Clubs sind auch kleinere, nähereWanderungen zum A-Mountain, Camelback und South Mountain.2. Nachtleben: Das Nachtleben von Tempe ist auf der Mill Ave oder im 20 min. entferntenScottsdale. Es gibt dort zahlreiche Bars und Clubs. Ihr solltet immer euren Reisepass dabeihaben, da nur dieser anerkannt wird. Ebenfalls gibt es die Möglichkeit mit dem deutschenFührerschein eine amerikanischen Führerschein zu beantragen. Dieser wird auch akzeptiertund man muss nicht immer den Reisepass in die Bars mitnehmen. Donnerstags im Devil’svorbei zu schauen, ist verpflichtend sowie der Taco Tuesday.3. Unterwegs: Ihr solltet euch ein Fahrrad oder ein Longboard kaufen. Dies erleichtert euch dasLeben immens. Für mich die beste Investition im ganzen Semester. Ansonsten sind Uber undLyft als Apps für Mitfahrgelegenheit sehr verbreitet und lebensnotwendig, wenn ihr kein Autohabt.4. Sport: Die ASU ist eine sehr sportlich Uni. Der Sportkomplex ist riesig mit zwei tollenFitnessräumen und Swimmingpools sowie zahlreichen Sporthallen. Empfehlenswert ist dieIntermurals League, wo ihr in diversen Sportarten in der Mannschaft spielen könnt, und SunDevil Sport Classes. Das ist die beste Gelegenheit sich ein oder zwei Burger wiederabzutrainieren.5. Sun Devil Athletics: Zu einer echten amerikanischen Uni gehören natürlich auch dieSchulteams. Vor allem die Football und Basketballspiele sind ein absolutes Highlight undsollten nicht verpasst werden.4

FazitMein Aufenthalt in Amerika war bereichernd, interessant und aufregend. Jeder der einmal denAmerican way of life spüren möchte – ASU is the place to be. Meine persönlichen Highlights waren diezahlreichen Reisen, die Wanderungen durch abwechslungsreiche Landschaften und die wunderbarenMenschen, die ich schätzen und lieben gelernt habe. Meine einzige negative Erfahrung ist, dassAmerika ein überraschend sehr bürokratisches Land ist und auch gerne für viele Kleinigkeiten eineGebühr erhebt. Nichtsdestotrotz kann ich die ASU nur empfehlen, ihr werdet eine großartige Zeithaben.5

Erfahrungsbericht zum Auslandssemester an der Arizona State University (Fall 2015) 1. Einführung Sommer, Sonne, Party auch, aber lasst euch gleich gesagt sein, dass ein Semester an der Arizona State University (ASU) in Tempe Arizona trotzdem sehr arbeitsintensiv ist. Tempe gehört z