Mehr Stadt In Der Stadt Gemeinsam Zu Mehr . - Hamburg

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Mehr Stadt in der StadtGemeinsam zu mehr Freiraumqualität in Hamburg

3VorwortVorwortLiebe Leserinnen, liebe Leser,Hamburg wächst. Deshalb schaffen wir gemeinsam mit den Bezirken und unserenPartnern im „Bündnis für das Wohnen“gute Rahmen bedingungen, damit pro Jahr6.000 neue Wohnungen entstehen können.Gleichzeitig wollen wir Hamburg als grüneMetropole am Wasser mit seiner hohen Lebensqualität und Attraktivität auch in Zukunfterhalten und weiterentwickeln.Wie können wir die Veränderung hin zu einerkompakteren und vielfältigen Stadt nutzen,um gleichzeitig einen „grünen Mehrwert“für alle zu erzielen – für die Stadtbewohnergleichermaßen wie für die Wohnungswirtschaft und die öffentliche Hand? Antwortenauf diese Frage suchen wir im Rahmen der„Qualitätsoffensive Freiraum“. Der strategischePlanungsansatz gab uns den Anstoß, die Untersuchung zur Sicherung und Verbesserungvon Freiraumqualitäten in der verdichtetenStadt durchzuführen.Die nun vorliegende Broschüre konkretisiertgemeinsam mit der parallel erscheinendenPublikation „Mehr Stadt in der Stadt - Chancenfür mehr urbane Wohnqualitäten in Hamburg“das oberste Ziel der künftigen Stadtentwicklung „Mehr Stadt in der Stadt“: ein nach innengerichtetes, qualitätsvolles Stadtwachstum.Unter Mitwirkung der Bezirksverwaltungenund von Vertretern der Wohnungswirtschaftsind von den Gutachtern Handlungsempfehlungen erarbeitet worden. Es wird deutlich,dass die Entwicklung unserer Freiräume eineAufgabe ist, die wir nur gemeinsam bewältigen können. Sie liegt in der Verantwortungderjenigen, die sie entwickeln und planen,bespielen und nutzen und ökonomisch vonihnen profitieren.Insbesondere in einer kompakter werdenden Stadt geht es darum, neue Freiraumpotenziale zu erschließen und kreativeLösungen zu finden, indem beispielsweise Dachflächen, Verkehrsräume, Schul höfe, Sportflächen und Wohnhöfe für eineintensive, wohnungsnahe Erholung unterBerücksichtigung der positiven Umwelt wirkungen besser nutzbar gemacht werden.In Hamburg wurden bereits viele Projekteauf den Weg gebracht, mit denen sich derAnspruch verbindet, durch WohnungsneubauFreiraumqualitäten zu erhalten und neueQualitäten zu schaffen. Zahlreiche neueParkanlagen und öffentliche Freiräume wieder Lohsepark und der Sandtorpark in derHafenCity, der neue Stadtteilpark der MitteAltona, der Quartierspark auf der HarburgerSchlossinsel, die neuen Freiräume im Quartier21 in Barmbek und der Jenfelder Au sind bereits gebaut oder werden bald entstehen. Mitdem Inselpark Wilhelmsburg haben wir einenVolkspark für das 21. Jahrhundert geschaffen,der die Elbinsel als Wohnstandort aufwertetund besonders für Familien attraktiv macht.Ich bin hoffnungsvoll, dass durch unser gemeinsames Engagement Hamburg auch inZukunft eine grüne und lebenswerte Metropole am Wasser bleibt!Jutta BlankauSenatorin für Stadtentwicklung und Umwelt

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5InhaltVORWORT3Vorbemerkung6KURZFASSUNG7TEIL I: KOOPERATIVE FREIRAUMENTWICKLUNG IN DER VERDICHTETEN STADT121.2.3.4.13172226Einführung: Anlass und ZieleFreiraum und Dichte: Von der Quantität zur QualitätFreiraum im Wandel: Herausforderungen für die FreiraumentwicklungFreiraumentwicklung aus Sicht der Akteure: Status quo der Produktion,Pflege und Unterhaltung öffentlicher und privater FreiräumeTEIL II: HANDLUNGSFELDER UND -EMPFEHLUNGEN345.35HF 1HF 2HF 3HF 4HF 5HF 6Strategische Handlungsfelder (HF) zur Sicherung und Verbesserung derFreiraumqualitäten in der verdichteten StadtFreiräume integriert entwickeln und Quartiersbezüge fördernProzesse optimieren und Verfahren qualifizierenFlächenkonkurrenzen reduzieren und Synergien nutzenRessourcen für Freiräume erschließen und effizienter einsetzenNeue Freiraumpotenziale erschließen und variable Nutzbarkeit ermöglichenZivilgesellschaftliches Engagement und lokale Kooperationen aktivieren364248586878TEIL III: UMSETZUNG846.6.16.28585936.36.4Umsetzung und ImplementierungsstrategienFreiraumcheck zur Ermittlung und Verhandlung von Freiraumqualitäten im verdichteten StädtebauUmsetzung der Handlungsempfehlungen:Handlungsbedarfe, Verantwortlichkeiten, Verfahren und InstrumentePilotprojekte für kooperative Freiraumentwicklung und die Sicherung von FreiraumqualitätenLeitfäden und Handreichungen zur Freiraumentwicklung100102Verzeichnisse und Anhang104Verzeichnis der Schaubilder und hnisVerweise auf Quellen im InternetBildnachweisAnhang I. Übersicht Gesprächspartner bei der diskursiven Erarbeitung des FachbeitragesAnhang II. Übersicht Gesprächstermine und Veranstaltungen im Rahmen der Erarbeitung des FachbeitragesAnhang III. Teilnehmer 12114

6VorbemerkungVorbemerkungDie Behörde für Stadtentwicklung undUmwelt (BSU) möchte den aktuellen Diskurs um Verdichtung, Wohnungsbau undFreiraumentwicklung mit zwei Fachbeiträgen bereichern. Sie bieten Anregungen,wie mit dem Veränderungsprozess durchWohnungsneubau mehr urbane Qualitätenfür Wohnen und Freiraum in den Quartierengewonnen werden können.Die vorliegende Broschüre dokumentiertdie Ergebnisse der Untersuchung „MehrStadt in der Stadt - Gemeinsam zu mehrFreiraumqualität in Hamburg“, die zwischenMai 2012 und Juni 2013 im Auftrag derBSU durchgeführt durchgeführt wurde.Sie konkretisiert die freiraumplanerischePerspektive des parallel erscheinendenFachbeitrags „Mehr Stadt in der Stadt Chancen für mehr urbane Wohnqualitäten inHamburg“.Verfasser ist eine Arbeitsgemeinschaft aus HafenCity Universität Hamburg,Arbeitsgebiet Projektentwicklung und Projektmanagement in der Stadt planung (Prof.Dr.-Ing. Thomas Krüger und Stefan Kreutz),und Becker Giseke Mohren Richard, bgmrLandschaftsarchitekten Berlin (V-Prof. Dr.Carlo Becker und Sven Hübner). Die inhaltliche Begleitung und Koordinierung erfolgtedurch die Behörde für Stadtentwicklung undUmwelt, Amt für Landes- und Landschaftsplanung / Abteilung für Landschafts- undGrünplanung der Freien und HansestadtHamburg, Frau Dr. Cornelia Peters.Wir bedanken uns herzlich bei allen Beteiligten der Wohnungswirtschaft, der Bezirkeund der Fachbehörde, die an den Gesprächen und Werkstattrunden mitgewirkthaben. Bedanken möchten wir uns auchbei allen, die uns bei der Erstellung desFachbeitrags mit zusätzlichen Informationen und Bildmaterialien unterstützt haben.Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird das generische Maskulinumverwendet - gemeint sind immer ausdrücklich Frauen und Männer.

KurzfassungKurzfassungDer Hamburger Senat setzt mit seinemaktuellen Wohnungsbauprogramm neueAkzente: Jährlich sollen 6.000 Wohnungengebaut werden – mit Priorität auf die Innenentwicklung. Für die Umsetzung dieserWohnungsbauziele haben der Senat und diesieben Bezirke im Juli 2011 den „Vertrag fürHamburg – Wohnungsneubau“ geschlossen,auf dessen Grundlage die Bezirke jeweilseigene Wohnungsbauprogramme aufstellenund jährlich fortschreiben. Insbesondere dieEntwicklung der innerstädtischen Quartierewird in den kommenden Jahren maßgeblich durch umfangreichen Wohnungsbaubestimmt. Dabei wird die Nachverdichtungauch Auswirkungen auf das Angebot und dieQualitäten öffentlicher und privater Freiräumein den Quartieren haben.Mit dem „Bündnis für das Wohnen in Hamburg“ vom September 2011 haben die Wohnungsverbände, der Grundeigentümerverbandund der Senat ihren Willen zu einer kooperativen Stadtentwicklung und qualitätsvollenFreiraumgestaltung in der verdichteten Stadtbekräftigt. Der vorliegende Fachbeitrag konkretisiert diese Willensbekundung und zeigtanhand zahlreicher Handlungsempfehlungen,wie diese Ziele in der Praxis der Freiraumentwicklung umgesetzt werden können.Die Empfehlungen dienen auch der Konkretisierung der „Qualitätsoffensive Freiraum“,die als primär strategischer Ansatz auf dieVerbesserung der Freiraumqualitäten in derverdichteten Stadt abzielt. Dabei wird der Veränderungsprozess hin zu einer kompakterenStadt als Chance gesehen, einen „grünenMehrwert“ für die beteiligten Akteure unddie gesamte Stadtbevölkerung zu erreichen.Kooperative Freiraumentwicklung wird alseine Strategie zur Schaffung zusätzlicherVerfahrens- und Freiraumqualitäten in denStadtquartieren verstanden, um die knappe Ressource Freiraum und ihre vielfältigeNutzung in der dichter werdenden Stadt zuoptimieren. Hierzu soll auch die „Produktion“öffentlicher und privater Freiräume von derKonzeption und Planung über die Herstellungbis hin zur Nutzung und laufenden Pflegeund Unterhaltung stärker als bisher zwischenden städtischen und den privaten Akteurenabgestimmt und – wo immer möglich – auchgemeinsam realisiert werden.Hamburg ist geprägt von einer heterogenenStadtgesellschaft mit differenzierten Freiraum ansprüchen sowie von Stadtquartieren, diedifferenzierte Bautypologien, Freiräume undStandortqualitäten aufweisen. Anstelle derInanspruchnahme neuer Flächen setzt dieNachverdichtung in der bestehenden Stadtkulisse auf städtische Dichten bei gleichzeitigerQualitätssteigerung der Freiräume. DieseStrategie hat sowohl quantitative wie qualitative Auswirkungen auf die innerstädtischenFreiräume – so sind die verbleibenden Freiräume bei einer größeren Einwohnerdichteeinem höheren Nutzungsdruck ausgesetzt.Vor diesem Hintergrund geht es zukünftigüber die quantitativen Richtwerte für dieFreiraumversorgung hinaus, vor allem umqualitative Ansätze der Freiraumentwicklungund die Erschließung bislang ungenutzterFreiraumpotenziale, z. B. auf den Dächern, inden öffentlichen Straßenräumen oder privatenWohnhöfen. Übergeordnete Zielsetzungensind dabei die Sicherung und Schaffung von Gestaltqualitäten, Nutzungsqualitäten, Pflegequalitäten und Verfahrensqualitätenim Sinne einer Betrachtung des gesamtenLebens- und Nutzungszyklus von Freiräumen.Besonders für verdichtete Stadtquartiere istzu fragen, wie neue Qualitäten geschaffenbzw. gesichert und wie die Qualitäten vonprivaten und öffentlichen Freiräumen bewertetwerden können. Dazu ist festzustellen, dassFreiraumqualitäten nicht pauschal anhandeinheitlicher Maßstäbe erfasst werden können. Vielmehr sind sie stets im Kontext desjeweiligen Stadtquartiers, des städtischenund landschaftlichen Umfeldes sowie vordem Hintergrund der Entwicklungsziele undden jeweiligen Interessenlagen der Nutzerund Eigentümer zu betrachten.7

8KurzfassungZur Sicherung und Verbesserung von Freiraumqualitäten bedarf es einer Strategie derQualitätsfindung: Einem diskursiven Prozesszur Ermittlung und Aushandlung von Freiraumqualitäten durch die jeweiligen Akteure sowieeiner guten fachlichen Planung und Gestaltungzur Unterstützung dieses Prozesses und zurUmsetzung nachhaltig tragfähiger Lösungen.Da in der dichter werdenden Stadt grundsätzlich weniger unbebaute Flächen zur Verfügungstehen, muss die Sicherung oder Verbesserungvon Freiraumqualitäten in die bestehenden Planungs- und Genehmigungsverfahren integriertsowie durch neue Handlungsansätze ergänztwerden. Daher stehen die Entwicklung bzw.Verbesserung der Verfahren, Aushandlungsprozesse und Rahmenbedingungen für einekooperative Freiraumentwicklung im Mittelpunkt dieses Fachbeitrags, um gemeinsammehr Freiraumqualität in Hamburg zu erzielen.Handlungsleitend sind dabei die folgendenAnnahmen und Zielsetzungen: Der Veränderungsprozess einer nach Innen wachsenden Stadt wird als Chancebegriffen, um einen „grünen Mehrwert“für alle zu erzielen – für die Stadtbewohnergleichermaßen wie für die Wohnungswirtschaft und die öffentliche Hand. Die bauliche Verdichtung soll möglichstmit einer qualitativen Aufwertung von Freiräumen einhergehen. Um in einer kompakter werdenden Stadtneue Freiraumpotenziale zu mobilisieren,ist ein erweitertes Freiraumverständniserforderlich. Neben den öffentlichen Grünflächen müssen z. B. auch die Straßenräume, Stadtplätze, Sportflächen, Dachflächen, Infrastruktureinrichtungen sowiedie privaten Freiräume betrachtet werden. In einer dichter werdenden Stadt müssenFreiräume verstärkt integriert entwickeltund durch die Überlagerung von Funktionenmehrfach genutzt werden. Die Qualität von Freiräumen kann nicht allgemein definiert, sondern muss für diejeweilige Situation spezifisch entwickeltwerden. Hierzu bedarf es eines Prozesseszur Ermittlung und Aushandlung von Freiraumqualitäten: Qualität muss verhandeltwerden! Die Entwicklung von Freiräumen ist einegesamtgesellschaftliche Aufgabe, an derAkteure mit unterschiedlichsten Interessenlagen aktiv mitwirken und Verantwortung übernehmen wollen. Hier geht es inZukunft v. a. auch darum, neue Allianzenmit den aktiven Akteuren im jeweiligenStadtquartier zu bilden und insbesonderedie Wohnungswirtschaft als Schlüsselakteurund Planungspartner zu gewinnen. Die Verfahren der Freiraumentwicklungsollen verbessert und optimiert werden,um durch ein Zusammenwirken der Akteureund ihrer Interessenslagen höhere Qualitätenzu schaffen.Die Analyse der Hamburger Praxis machtdeutlich, dass es bereits unterschiedliche kooperative Ansätze bei der Entwicklung undUnterhaltung von Freiräumen sowie der Optimierung durch Aushandlungsprozesse gibt. Soist ein wohnungswirtschaftliches Engagementim öffentlichen Freiraum durchaus zu finden.Kooperative Ansätze sind jedoch (bislang)stets einzelfallbezogene Lösungen, die nichtsystematisch verfolgt werden und nicht ineine Gesamtstrategie eingebunden sind. Auchwenn es einigen Akteuren in der Praxis (noch)an der grundsätzlichen Bereitschaft zu einerengeren Zusammenarbeit fehlt, so mangelt esvor allem an Gelegenheiten und geeignetenRahmenbedingungen für die Verhandlung derunterschiedlichen Interessen und eine engereAbstimmung des gemeinsamen Vorgehens.Zudem müssen einige grundsätzliche Voraussetzungen berücksichtigt werden. So muss aufdie Sorge der Wohnungswirtschaft reagiertwerden, dass es sich um eine einseitige Verlagerung von Verantwortlichkeiten, Kosten undDefiziten der Stadt auf Private handeln könnte.

KurzfassungDeshalb sind die durch kooperatives Handelnerzeugten Mehrwerte für alle Planungspartner zu verdeutlichen. Ebenso muss auf dieBefürchtung vieler Akteure reagiert werden,dass durch die Anforderungen komplexer, personal- und zeitintensiver Kooperationsprozessedie Verfahren noch weiter verkompliziert undverlängert werden.Auf Grundlage zahlreicher Gespräche mit Experten aus der Hamburger Praxis und Recherchenzum Thema kooperativer Freiraumentwicklung werden in diesem Fachbeitrag konkreteHandlungsempfehlungen erarbeitet, die sechsübergeordneten strategischen Handlungsfeldern zugeordnet sind, welche die zentralenQualifizierungsstrategien zur Sicherung undVerbesserung der Freiraumqualitäten in derverdichteten Stadt abbilden:➊ Freiräume integriert entwickelnund Quartiersbezüge fördern➋ Prozesse optimierenund Verfahren qualifizieren➌ Flächenkonkurrenzenreduzieren und Synergien nutzen➍ Ressourcen für Freiräume sichernund effizienter einsetzen➎ Neue Freiraumpotenziale erschließenund variable Nutzbarkeit ermöglichen➏Zivilgesellschaftliches Engagementund lokale Kooperationen aktivierenÜbergeordnete Zielsetzungen für alle Handlungsempfehlungen sind die Sicherung bzw.Verbesserung von Freiraumqualitäten auf öffentlichen und privaten Flächen in der verdichtetenStadt sowie die Förderung kooperativer Prozesse zwischen Stadt und Wohnungswirtschaft.Somit werden sowohl fachliche Ziele im Hinblickauf die Gestalt-, Nutzungs- und Pflegequalitäten von Freiräumen als auch prozedurale Zieleim Hinblick auf die Verfahren bei der Planung,Herstellung, Nutzung und Unterhaltung vonFreiräumen verfolgt.Der Katalog der 26 Handlungsempfehlungen(s. Übersicht auf Seite 11) enthält Vorschläge zurWeiterentwicklung planerisch-konzeptionellerGrundlagen, zur Verfahrensorganisation, zu denBereichen Kommunikation, Koordinierung undBeratung, zur rechtlichen Rahmensetzung,sowie zu finanziellen Anreizen, Wettbewerbenund Zertifizierung. Dabei enthält jede Handlungsempfehlung jeweils spezifische Angabenzu den verantwortlichen Adressaten und denrelevanten Kooperationspartnern für ihre Umsetzung sowie die möglichen Win-Win-Effekte,die hierdurch erzielt werden können.Adressaten der Handlungsempfehlungen sindsowohl die öffentliche Verwaltung (Fachbehördeund Bezirksämter) als auch die Wohnungswirtschaft. Verweise auf Referenzbeispiele ausHamburg und anderen Städten verdeutlichen,dass viele Empfehlungen in der Praxis bereitsumgesetzt werden. Diese Erfahrungen könnenfür die Weiterentwicklung der Vorschläge undihre Anwendung genutzt werden.Die Handlungsfelder und -empfehlungen wurden im Laufe der Erarbeitung mit Vertretern ausder Hamburger Praxis diskutiert. Die hierbeigesammelten Anregungen, Kritikpunkte undKommentare sind in die Ausarbeitung eingeflossen. Im Rahmen der Expertengesprächewurde deutlich, dass die meisten Empfehlungenund deren Zielsetzungen bei den Praktikerngrundsätzlich unstrittig sind. Entscheidendwird jedoch sein, inwieweit sie sich konkretin der Praxis umsetzen und verankern lassen.Mit dem Freiraumcheck wird eine umsetzungsorientierte Strategie zur Ermittlung und Verhandlung von Freiraumqualitäten im verdichtetenStädtebau entwickelt und ausgearbeitet. DerFreiraumcheck ist sowohl eine konkrete Prüflisteals auch ein methodischer Ansatz, um eineVerständigung über freiraumbezogene Zielesowie Qualitätsanforderungen und -ansprüchezwischen Verwaltung, Wohnungswirtschaftund Stadtteilakteuren herbeizuführen. Mitdiesem Instrument soll eine Debatte überFreiraumqualitäten auf den unterschiedlichenMaßstabsebenen Städtebauprojekt, Quartierund Stadtteil einsetzen, an der alle für die Sicherung und Entwicklung von Freiraumqualitätenrelevanten Akteure beteiligt werden. Hierdurchsoll der Diskurs über Qualitäten an einembestimmten Ort in der Stadt transparent undnachvollziehbar gemacht sowie frühzeitig in diePlanungsprozesse integriert werden. Damitwerden Freiraumqualitäten, anders als beiquantifizierenden Richtwerten, verhandelbar.9

10KurzfassungEs ist zu berücksichtigen, dass nicht alle Vorschläge kurzfristig und gleichzeitig umgesetztwerden können (und sollen). Zudem liegen dieVerantwortlichkeiten für ihre Umsetzung beiunterschiedlichen Akteuren. Der Fachbeitragerläutert daher auch die Schwerpunkte undvordringlichen Bedarfe für die Umsetzung derHandlungsempfehlungen. Dabei werden diejeweiligen Verantwortlichkeiten benannt undVorschläge für nächste Schritte zur Umsetzunggemacht. Hierbei wird auch auf Anknüpfungsmöglichkeiten an bestehende Instrumente undVerfahren hingewiesen.Einige andere Handlungsempfehlungen bedürfen zunächst der praktischen Erprobungund Weiterentwicklung. Daher benennt derFachbeitrag abschließend geeignete Pilotprojekte und Modellvorhaben und unterbreitetkonkrete Vorschläge zum weiteren Vorgehenhinsichtlich ihrer Förderung und Auswahl.

KurzfassungÜbersicht über die Handlungsfelder und Handlungsempfehlungen➊ Freiräume integriert entwickeln und Quartiersbezüge fördern Integrierte Freiraumkonzepte auf Quartiers- und Stadtteilebene Grundstückübergreifende Freiraumgestaltung Freiraummanagement➋ Prozesse optimieren und Verfahren qualifizieren Qualifizierter FreiraumgestaltungsplanVerfahrensmanagement: Koordinatoren und Steuerungsrunden in der VerwaltungMethodische Beratung und Unterstützung: Qualifizierung für kooperative FreiraumentwicklungKooperative, diskursive städtebaulich-freiraumplanerische Qualifizierungsverfahren➌ Flächenkonkurrenzen reduzieren und Synergien nutzen Verzicht auf Stellplätze zugunsten von FreiraumqualitätenKoppelung der höheren baulichen Ausnutzung mit freiraumqualifizierenden MaßnahmenPrivate Kinderspielflächen: Hamburgische Bauordnung überprüfenFreiraumgestaltung mit naturschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen im Stadtquartier verknüpfenWasserwirtschaftliche Belange frühzeitig in den Städtebau und die Freiraumgestaltung integrieren➍ Ressourcen für Freiräume erschließen und effizienter einsetzen Beteiligung PlanungsbegünstigterLangfristige Pflegekosten bei der Gestaltung stärker berücksichtigen und Pflege an Qualitätsziele koppelnKapitalisierung von langfristigen Pflege- und UnterhaltungskostenAktivierung lokaler Kooperationen mit Grundeigentümern für Pflege und UnterhaltungSpenden für und Sponsoring von Maßn

Wohnungsneubau mehr urbane Qualitäten für Wohnen und Freiraum in den Quartieren gewonnen werden können. Die vorliegende Broschüre dokumentiert die Ergebnisse der Untersuchung „Mehr Stadt in der Stadt - Gemeinsam zu mehr Freiraumqualität in Hamburg“, die zwischen Mai 2012 und Juni

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VG 001 Bad Tennstedt Goldborn DETH 064001 Bad Tennstedt, Stadt Ballhausen Blankenburg Bruchstedt . 17877 2608 VG 003 Bad Berka DETH 071003 Weimar, Stadt Bad Berka, Stadt Blankenhain, Stadt Buchfart Hetschburg . 12734 2200 VG 012 Flugplatz Nobitz DETH 077012 Frohn

bei der Stadt Erlangen, Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung, Gebbertstraße 1, 91052 Erlangen, im Zimmer 334 (Kontakt: Frau Schüßler, Tel. 09131 86-1330) während der Dienst- . den amtlichen Auslegungsunterlagen wird keine Gewähr übernommen. Der Inhalt der zur . Der Stadt Nürnberg wird die beschränkte Erlaubnis für das .

Form No. SHLSBCERT(2014) Page 1 41NVSHLCE_SB_COC_2014 P.O. Box 15645 Las Vegas, Nevada 89114-5645 Small Business Group Certificate Of Coverage THIS CERTIFICATE CONTAINS A DEDUCTIBLE Uments This Small Business Group Health Insurance Certificate of Coverage ("Certificate") contains the terms under which Sierra Health and Life Insurance Company, Inc. ("SHL") agrees to insure Eligible Employees .